Hilferuf aus dem Krankenhaus

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Als ich aufwachte, lag ich bereits wieder auf der Trage geschnallt und hatte etwas an meinem Handgelenk befestigt was ich jedoch nicht erkennen konnte. Es fühlte sich so an als würde ich irgendwas eingeflößt bekommen was ich als sehr unangenehm empfand. "Wie sieht es aus?", fragte der Doktor seine Assistentin. "Sehr gut Paco. Das Kontrastmittel ist nun vollständig im Körper und wir können anfangen. Soll ich ihm das in den Mund stecken?", antwortete sie und hielt ein Mundstück in die Höhe was mit einem Schlauch verbunden war. "Fang an Lilly und dimme das Licht etwas. Bin gespannt ob mein Kontrastmittel funktioniert was ich selbst hergestellt habe.", antwortete er und sie steckte mir das Mundstück in den Mund. Danach dimmte sie etwas das Licht wie es ihr der Doktor befohlen hatte und der Arzt hatte eine Taschenlampe in der Hand. Damit leuchtete er mich an und stellte schnell fest das sein Mittelchen nicht wirkte geschweige denn funktionierte. "Schon wieder ein Rückschlag! Das gibt es doch nicht!", ärgerte sich der Arzt und legte die Taschenlampe zur Seite. Die Assistentin ließ das Licht wieder erhellen und kam zu ihrem Meister. "Lass uns das nochmal durchgehen mit dem Mittel und in der Zwischenzeit kann sich unser Versuchskaninchen wieder ausruhen. Ich glaube fest daran das es klappen wird.", munterte sie ihren Chef auf. "Gute Idee. Bringt ihn zurück ins Zimmer!", befahl er seinen Männern die mich daraufhin wieder ins Zimmer zurück brachten. Sie ließen mich eiskalt von der Trage purzeln und verschlossen wieder die Tür. "Autsch.....mir tut alles weh!", jammerte ich leise vor Schmerz und versuchte auf zu stehen was mir gelang. Ich stand nun wackelig auf den Beinen und torkelte schwankend zur Tür und lauschte. Geduldig wartete ich weiter ab und hörte plötzlich kleine Schritte die an der Tür gerade vorbei liefen. "Hallo?", rief ich so laut ich noch konnte und saß wieder auf dem Boden. Meinen Kopf hatte ich an der Tür angelehnt und hörte weiter zu ob derjenige mich gehört hatte. "Hallo??", rief ich wieder und dieses Mal klang ich wirklich sehr schwach und erschöpft. "Wer ist da?", fragte eine Kinderstimme nach mir. Endlich ein kleiner Hoffnungsschimmer!
"Ich bin Billy. Und wer bist du?", fragte ich erschöpft die Kinderstimme. "Mein Name ist Sam.", antwortete mir der kleine Junge zurück. "Schön dich kennen zu lernen Sam. Kannst du mir einen Gefallen tun und auf einen Zettel etwas schreiben?", bat ich den Jungen um einen Gefallen. "Was denn?", fragte er neugierig zurück. "Schreib einfach drei Buchstaben darauf. Die Buchstaben lauten S, O und wieder S. Lass den Brief als Papierflieger aus deinem Fenster fliegen ok?", erklärte ich ihm. "Ok. Darf ich auch darauf malen das er bunt ist?", fragte er weiter. "Ja. Schön.....bunt.", gab ich als letzte Antwort und blieb erschöpft an der Tür sitzen. Ich hörte wie die kleinen Schritte sich weg bewegten und hoffte das dieser Plan funktionierte. Allerdings wunderte ich mich schon ein bisschen warum ein kleiner Junge hier unterwegs war wenn fast keiner hier vorbei kam. Aber um hier raus zu kommen war mir alles recht und somit beruhte die Hoffnung nun auf den kleinen Jungen.

Nach einiger Zeit bemerkte ich wie die Assistentin die Tür öffnete und beinahe über mich stolperte. Sie brachte mir wieder etwas von diesem ekligen Zeug und stellte es neben mir auf dem Boden ab. Und das war meine Gelegenheit vielleicht selbst gleich fliehen zu können. Ich nahm mir meine Kraft zusammen und trat der Frau einmal kräftig in die Hüfte sodass sie umflog. Danach stand ich schnell auf und rannte aus dem Zimmer heraus. "Schnell! Der Krähenmann will flüchten!", rief sie in ein Walkie Talkie und krabbelte aus der Tür. Schnell lief ich den Gang entlang und suchte panisch nach einem Aufzug oder ähnliches. Gefolgt von den Männern rannte ich die Gänge entlang ohne eine Orientierung zu haben und fand schließlich den Aufzug. Schnell drückte ich den Knopf und die Tür öffnete sich. Schnell ging ich hinein und drückte auf den Knopf für Erdgeschoss und anschließend auf den Türe-schließen-Knopf. Der Aufzug schloss die Türen und ich fuhr hinunter. Ich atmete erst einmal auf und dachte endlich an die Freiheit die mich erwartete. Doch da hatte ich die Rechnung ohne den Doktor gemacht.
Er ließ den Aufzug in einer Etage zum stehen kommen und hielt die Türen noch verschlossen. Verwundert und panisch drückte ich mehrmals die Knöpfe aber der Aufzug blieb stehen und bewegte sich keinen Zentimeter. Ich versuchte sogar über die Luke zu flüchten aber die war verriegelt. "Du bleibst hier mein Freund! Du wirst deine geliebte Welt nie wieder sehen und vermissen wird dich eh keiner!", sagte der Doktor über ein paar versteckte Lautsprecher. "Was wollen Sie von mir? Ich habe Ihnen doch nichts getan!", schrie ich im Aufzug und hämmerte gegen die Tür. "Ein günstigeres Versuchskaninchen habe ich nie bekommen und das ist meine Chance der Menschheit zu beweisen das ich der Größte bin!", antwortete er und lachte. Vor Angst wurde ich immer panischer bis ich schließlich vor der Tür zusammen brach und anfing zu weinen. "Ich will hier raus!", schrie ich heulend und klopfte wieder an die Aufzugtür. Wie ein Häufchen Elend kniete ich vor der Tür und hoffte das sie irgendwann aufging und mich in die Freiheit entließ. Die Türe öffnete sich und anstatt mich in die Freiheit zu entlassen kamen zwei Männer herein und packten mich an den Armen. Sie schleiften mich ins Untersuchungszimmer was ich bereits schon kannte und ließen mich auf den Boden fallen. Ich lag nun vor den Füßen des Arztes der mich nur frech angrinste und befahl seinen Männern mich wieder auf die Trage zu schnallen. "NEIN!!!", schrie ich und wehrte mich vehement gegen die Männer die mich versuchten auf die Trage zu fixieren. Als sie mich dort festgemacht hatten kam auch schon der Arzt zu mir. "Du warst sehr unartig Krähenmann. Und dafür bekommst du jetzt eine saftige Strafe die sich gewaschen hat!", gab der Arzt von sich und lachte. "NEIN!! HILFE!!!!", schrie ich weiterhin und er befestigte an meinen Fuß- und Handgelenken irgendwelche Klammern. Danach holte er eine Fernbedienung heraus und drückte einen Knopf. Sofort bekam ich einen heftigen Stromschlag und blieb heftig atmend liegen. "Siehst du? Du hast keine Chance hier wieder lebendig heraus zu kommen! Du gehörst nun mir!", sagte er lachend und drückte wieder einen Knopf der mir einen weiteren heftigen Stromschlag verpasste. Ich blieb wieder regungslos liegen und eine Träne lief mir übers Gesicht. Es war tatsächlich ausweglos hier zu entkommen und ich musste endlich eingestehen das ich hier nie wieder raus komme. Ich sah mein ganzes Leben schon an mir vorbei ziehen.
"Warum tun Sie mir das an?", fragte ich ganz leise und wollte einfach den Hintergrund verstehen. "Kann ich dir ganz genau sagen Krähenmann. Ich liebe es die Menschen zu quälen die mir auf die Nerven gehen!", antwortete er eiskalt und verpasste mir wieder einen Stromschlag. "Was habe ich Ihnen getan?", fragte ich wieder leise. "Ach halt den Schnabel du Nervensäge!", antwortete er frech und legte die Fernbedienung auf die Seite. "Sie sind krank im Kopf und gehören in eine Psychiatrie eingesperrt!", sagte ich als Letztes worauf seine Männer anfingen zu kichern. Daraufhin schnappte er sich wutentbrannt die Fernbedienung und verpasste mir so einen heftigen Stromschlag das ich zuckend auf der Trage lag und vorerst nicht mehr aufhören konnte. "Willst du ihn umbringen du Trottel!", schrie ihn seine Assistentin an, nahm ihm die Fernbedienung aus der Hand und entfernte mir sofort die Klammern. "Er hat es verdient!", rief er ihr zornig zu und setzte sich beleidigt auf einen Stuhl. "Eben nicht! Pass auf was du demnächst tust Paco! Sonst bin ich schneller weg als du Pieps sagen kannst!", drohte sie ihm an worauf er wütend das Zimmer verließ. Lilly kümmerte sich um mich und nach kurzer Zeit hörte ich auf zu zucken und zu krampfen. Sie streichelte mir sogar sanft über meinen Kopf und ich verstand gar nicht warum sie das tat. Tat es ihr etwa Leid was er mit mir veranstaltete? Oder plagte sie ein schlechtes Gewissen warum sie mir gerade hilft? Keine Ahnung was sie geritten hatte aber ich fand es gut von diesen Dingern befreit worden zu sein.
"Verbringt ihn in das Zimmer und ich werde nach ihm sehen!", befahl sie den Männern die das taten was man ihnen sagte. Sie brachten mich zurück ins Zimmer wo sie mich einfach aufs Bett warfen und das Zimmer verließen. Die Assistentin kam wie besprochen zu mir ins Zimmer und half mir mich ordentlich hinzulegen. "Ich werde dafür sorgen das Sie wieder frei sind Krähenmann. Vertrauen Sie mir!", sagte sie leise zu mir, lächelte mich freundlich an und verschloss wieder die Tür als sie das Zimmer verlassen hatte. Mein Körper schmerzte unerträglich bei jeder Bewegung und ich musste mir wirklich oft die Zähne zusammen beißen. Die Stromschläge waren wirklich sehr heftig und ich hatte kleine Verbrennungen durch die Klammern erlitten. Ich hoffte innig das irgendwas passierte da ich es nicht mehr lange durchmachen werde. Aber meine Hoffnung schwindete von Sekunde zu Sekunde immer mehr und dachte wieder an mein Leben zurück. Auch der kleine Junge fiel mir wieder ein.

Der Schatten der KrähenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt