Klärendes Gespräch

2 1 0
                                    

Zusammen als Team verbrachten sie mich aus der Playhouse-Spielehalle ohne großes Aufsehen zu erregen und trugen mich in der Decke den ganzen Weg zu meinem Versteck. Und ja es waren wirklich alle dabei. Selbst die drei Deppen die mich so zugerichtete hatten kamen mit da Lucas sie mitschleifte. Er war sichtlich gereizt und hatte alle drei fest im Griff. Im Versteck angekommen legten sie mich vorsichtig auf mein Bett ab das sie vorher in die Mitte des Aufenthaltsraumes geschoben hatten und legten meinen Zylinder auf die Seite als sie ihn mir vom Kopf nahmen. Die Decke und das Kissen waren voller Blut und es schien nicht aufzuhören. Kurz darauf kam mein Bruder Buddy in den Raum der voller Schock seine Tasse fallen ließ. "Was ist mit meinem Bruder passiert?????", fragte er entsetzt und kam sofort zu mir gestürmt. Er betrachtete mich, schwaches Ding, wie ich weiter blutete und mein ganzer Mund blutüberströmt war. "Ok.....ich brauche......Tupfer, Pinzette, Zange, Taschenlampe und eine Schale mit Wasser!", gab er etwas überfordert von sich und mehrere begaben sich auf der Suche nach den Gegenständen die Buddy aufgezählt hatte. Nach fünf Minuten Suche hatten sie alles zusammen und brachten es zu Buddy der schon darauf wartete. "Oh und dich brauche ich auch Ella!", fügte er hinzu und sie stellte sich zu ihm. Die anderen waren ganz still und wollten zuschauen wie Buddy mich verarztete. Aber Lucas schickte alle nach draußen sodass ich mit Buddy und Ella alleine im Raum war. Buddy nahm sich die Pinzette mit einem kleinen Tupfer, tauchte es etwas ins Wasser und tupfte mir vorsichtig das Blut vom Mund. Ella musste mit der Taschenlampe leuchten und ihm assistentieren damit er sauber und ordentlich arbeiten konnte. Als er damit fertig war öffnete er vorsichtig meinen Mund und begutachtete den Schaden den mir die Drei zugefügt hatten. "Oh man. Das sieht ja richtig schlimm aus. Ich glaube sogar das der Kiefer gebrochen wurde. Zumindest fühlt sich das so an je länger ich seinen Mund geöffnet halte.", meinte Buddy besorgt und verschloss meinen Mund wieder. "Ich glaube ich weiß was du brauchst Buddy. Ich hole es dir schnell.", meinte Ella und verschwand kurz. Kurze Zeit später kam sie mit einer Klammer zurück wie es oft die Zahnärzte benutzten und reichte es Buddy. "Ja genau das hatte ich im Kopf.", gab er von sich und nahm die Klammer an sich. "Oh nein! Das wird schmerzhafter als es eh schon ist!", dachte ich mir in diesem Moment und wollte gar nicht mehr das mich jemand überhaupt anfasste. "Billy beruhige dich. Ich will dir doch nur helfen.", meinte Buddy zu mir und streichelte mir sanft über den Kopf zur Beruhigung. Und das das funktionierte wusste er genau da unsere Mutter es auch immer getan hatte. Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, öffnete Buddy wieder vorsichtig meinen Mund und klemmte die Klammer zwischen Ober- und Unterkiefer sodass mein Mund geöffnet blieb. "Das wäre geschafft.", gab er erleichtert von sich und nahm sich wieder die Pinzette. Damit holte er behutsam mehrere Stücke meiner gebrochenen Zähne heraus die lose im Mund lagen. "Da hilft auch kein Zahnkleber mehr um seine Zähne wieder herzustellen.", sagte er während er mir weiter Zahnstücke aus meinem Mund entfernte. "Mach dir keine Sorgen Buddy. Meine Hexenkraft reicht höchstens um Brüche und kaputte Zähne zu reparieren. Allerdings reicht dann meine Energie nicht mehr aus um ihn vollständig zu heilen. Die anderen Wunden müssen dann solange von alleine abheilen bis ich wieder genug Energie dafür habe.", erklärte sie Buddy ruhig und leuchtete weiter mit der Taschenlampe auf meinen geöffneten Mund. "Ähm....ok? Dann mache ich ihn soweit bereit das du nur die Brüche heilst und die Zähne vollständig reparieren kannst.", gab er etwas verwundert von sich und machte weiter. Mit der Zeit hatte ich aufgehört die Zahnstücke zu zählen die er aus meinem Munde holte und lag nur still und ruhig da. Ich ließ alles über mich ergehen und machte nicht mal die kleinste Zuckung obwohl es sehr schmerzhaft für mich war. Irgendwann hörte Buddy plötzlich auf und hatte ein Strahlen im Gesicht. "Ella? Die Reparatur der Zähne von Billy....damit wartest du noch ein bisschen. Ich habe eine Idee wie es ein Schockmoment werden könnte für die anwesenden Personen die ihn so zugerichtet haben. Mittlerweile weiß ich schon wer dafür verantwortlich war so wie ich Lucas gesehen habe.", erklärte er seine brillante Idee. "Und die gebrochenen Kiefer?", fragte Ella entsetzt und war gar nicht so begeistert von seiner Idee. "Von diesen Qualen erlöst du ihn schon früher. Aber die Zähne bleiben so. Glaub mir, die werden sich schockiert ansehen müssen was sie mit ihm veranstaltet haben!", antwortete er ihr mit etwas finsterer Miene und legte wieder weitere Zahnstücke auf ein Tuch. Als er fertig war, holte Ella eine weitere Schüssel und legte das Tuch mit den Zahnstücken vorsichtig hinein um sie den drei Doofköpfen besser präsentieren zu können. Anschließend hielt sie ihre Hand vor meinem Mund und ließ ihre Hexenkräfte spielen und meine gebrochenen Kiefer zu heilen. "So, fertig. Jetzt muss Billy nur noch seinen Mund vorsichtig mit Wasser ausspülen und der Schock für die Verursacher kann beginnen.", gab Ella von sich und ließ wieder Buddy zu mir. Das ich noch Blutergüsse und mehrere Prellungen hatte verheimlichte ich bewusst da ich keine Lust mehr auf das Antatschen hatte. Buddy hielt mir einen Becher mit Wasser entgegen und ich spülte vorsichtig meinen Mund aus. Als ich das Wasser ausgespuckt hatte, wischte er noch vorsichtig meinen Mund ab und Ella holte noch zwei frische Decken und ein sauberes Kissen zum Auswechseln. Sie rief nur Lucas hinein der mich gleich hoch hob sodass Ella die Decke und Buddy das Kissen austauschen konnten. Danach legte er mich wieder behutsam ab und Buddy stellte mein Bett etwas höher ein sodass ich etwas aufrechter lag. Mit der anderen Decke deckte mich Ella liebevoll zu und legte meine Arme auf die Decke. Immer noch sehr erschöpft und geschwächt lag ich nun da und es kam mir so vor als würde ich im Krankenhaus liegen. Nur ohne Schläuche und Geräte die neben einem stehen und dich bewachen versteht sich. "Kommt herein!", rief Lucas sehr angespannt den anderen zu und sie kamen alle in den Raum hinein. Mit besorgten Blicken sahen sie mich an und stellten sich irgendwo hin. Manche setzten sich sogar hin wo es Platz gab und waren sehr still. Auch die drei Pfeifen waren erstaunlich ruhig, setzten sich auf die drei Stühle die etwas distanziert vor meinem Bett standen und sagten kein einziges Wort. "So! Und jetzt möchte ich es gerne abklären was das heute sollte.....Julian, Leon und Joe!", fing Lucas mit ernstem Ton an und warf ihnen bitterböse Blicke zu. "Ja genau! Was sollte das?", fügte Sarah hinzu und selbst sie warf ihnen einen bösen Blick zu. "Ihr Drei habt unseren schönen Ausflug versaut! Und die Schuld daran liegt sicher NICHT bei Billy falls ihr uns das einreden wollt!", gab Cole enttäuscht von sich und verschränkte seine Arme. Ich konnte einfach nichts dazu sagen und blieb nur ruhig und still liegen. Allerdings verfolgte ich mit Spannung das Gespräch und war neugierig auf dessen Ausgang. "Moment! Was ist eigentlich euer Problem gegenüber Billy?", wollte Domingo wissen und wartete auf eine plausible Antwort. Doch auf diese Antwort kann Domingo wirklich lange warten. Ich wusste das die Drei das nicht so einfach sagen werden und sie schwiegen weiter. "Hört mal zu ihr drei Vogelscheuchen! Ihr solltet besser euer Maul aufmachen und dazu was sagen! Wir hier können sehr unangenehm werden und Billy hat es bereits bei uns gesehen wozu wir fähig sein können!", drohte ihnen Viper an und verschränkte selbst seine Arme. "Viper! Lass gut sein!", meinte Cobra zu ihm und Viper warf ihr einen fragenden Blick zu. "Wieso? Die hätten es auf jeden Fall genauso verdient wie der kranke Arzt aus dem Krankenhaus wo wir Billy befreit haben!", gab Viper enttäuscht von sich und sah sie weiter verständnislos an. "Arzt? Was ist mit ihm passiert?", fragte plötzlich Leon verängstigt und sah alle voller Angst an. Domingo stellte sich vor die Drei und zeigte ihnen das Kehle-durchschneiden-Zeichen ohne etwas dazu zu sagen. Leon schreckte panisch zurück und fiel mit dem Stuhl um worauf er saß. "Das passiert mit den Leuten die sich mit unserem neuen Freund anlegen!", erklärte Bugatti finster und grinste etwas hinterhältig als Leon ihn ansah. "Ihr habt ihn......", fing Leon an und musste einmal kräftig schlucken. "Oh ja mein Freund! Er musste mit seinem Leben bezahlen was er Billy angetan hatte! Und ihr wollt ihm sicher nicht folgen oder?", merkte Domingo wütend an der immer noch vor den Dreien stand. "Wow.....ihr seid wirklich eiskalte Killer die einen Freund beschützen.", erwähnte Ben und ihm wurde etwas schlecht dabei da er seine Hand vor seinem Mund hielt. Die Racingtruppe nickten alle gleichzeitig und stimmten Ben seiner Aussage zu. "Das war alles Julians Idee!", brach es plötzlich aus Joe heraus und auch er hatte merklich Angst bekommen. "ALTER! Ihr miesen Verräter!!", schrie Julian die beiden an und verschränkte beleidigt seine Arme. "Junge! Hast du dir mal seine neuen Freunde angesehen?! Die bringen uns um und ich will sicher noch weiter leben!!", fegte ihn Joe von der Seite an und zeigte auf die Racingtruppe. Ich fand es richtig amüsant und hätte am liebsten losgelacht aber ich konnte nicht da mir alles einfach weh tat. "Pah! Als würden die das einfach so tun! Wo ist der Beweis dafür?!", antwortete Julian darauf und glaubte der Story einfach nicht. In diesem Moment holte Domingo sein Butterflymesser heraus und hielt es Julian vor die Nase. "Vorsicht! Du willst nicht damit Bekanntschaft machen!", drohte er ihm an worauf Julian etwas ängstlicher wurde. Ich versuchte daraufhin etwas zu grinsen und fing an etwas kräftig zu husten was nicht geplant war. Buddy legte ohne zu überlegen seine flache Hand auf meine Brust und half mir ruhig weiter zu atmen da ich etwas panisch darauf reagierte. Er beruhigte mich wieder und fing an wieder sanft über meinen Kopf zu streicheln. Ich genoss wirklich jede einzelne Streicheleinheit von ihm da mich das einfach an früher erinnerte als unsere Mutter das immer bei uns machte. "Junge chill mal!", gab Julian etwas verängstigt von sich und beobachtete weiter Domingos Butterflymesser. "Ich würde flüstern wenn ich du wäre!", gab Domingo bedrohlich als Antwort. "Domingo! Geh mal bitte kurz zur Seite! Ella möchte ihnen was zeigen!", meinte Lucas zu ihm und widerwillig machte Domingo Platz sodass sie mich sehen konnten. Buddy streichelte weiter sanft über meinen Kopf während Ella vorsichtig meinen Mund öffnete um ihnen meine kaputten Zähne zu zeigen. "Das waren wir?", fragten Joe und Leon schockiert über das was sie sahen. "Ja! Das seid ihr Drei gewesen! Seid ihr jetzt zufrieden mit eurem Ergebnis?", schrie Ella sie wütend an und schloss wieder vorsichtig meinen Mund. "Nicht einmal mein Bruder wäre zu sowas imstande was ihr ihm angetan habt. Und ich kenne meinen Bruder Billy sehr gut zu was er wirklich fähig sein kann. Was hat er euch eigentlich getan das ihr ihn so übel zurichten musstet? Er hat schon genug in der Vergangenheit durchgemacht und muss sich immer noch mit solchen Vollidioten herumplagen. Er hatte es nie leicht gehabt als Kind oder als Jugendlicher.....aber ich bewundere ihn sehr wie stark er wirklich ist und woher er diese Kraft überhaupt nimmt durchzuhalten. Seht ihn euch genau an! Er liegt da.....atmet und lebt friedlich weiter und tut so als wäre nichts gewesen. Und dabei war ihm schon sehr oft danach zumute einfach den Löffel abzugeben und friedlich für immer einzuschlafen....", versuchte Buddy den Dreien ins Gewissen zu reden. Bei zwei klappte es auch wunderbar. Aber Julian sah mich nur verhasst an und fragte nur: "Warum hat er es nicht einfach getan?" Und diese Worte machten Lucas noch zorniger als er es eh schon war. Joe und Leon hingegen fingen an ihre Tat zu bereuen und sahen mittlerweile beschämt zu Boden. Lucas hingegen ging wutentbrannt auf Julian zu, packte ihn am Kragen und hob ihn in die Luft sodass er nur mit seinen Beinen strampelte. "Jetzt habe ich aber genug von dir!! Willst du wirklich das selbe fühlen wie er es von euch zu spüren bekam?! Ich habe verdammt nochmal kein Problem damit dich genauso so zuzurichten sodass du das selbe erleiden musst wie Billy jetzt in diesem Augenblick!! Also hör auf das arrogante Arschloch zu sein und stehe endlich zu dem was du getan hast!!!!!", schrie er voller Zorn Julian an der nur verängstigt Lucas ansah und mit seinen Füßen in der Luft strampelte. Während Lucas weiter Julian in die Luft hielt bewegte ich langsam meinen Arm und tippte Ella an. Sie sah mich fragend an und ich gab ihr zu verstehen das ich gerne etwas sagen möchte aber nicht kann. Lächelnd zwinkerte sie mir zu und nahm meine Hand. Ihre giftgrünen Augen leuchteten plötzlich lila und ich musste sie nur ansehen und daran denken was ich gerne sagen will. "Schluss Lucas! Ich kann es nicht mehr mit ansehen! Werdet nicht wie diese drei Idioten zu Monstern was ihr nicht seid! Lasst sie eine Nacht darüber schlafen und morgen können wir uns eine gemeinsame Lösung überlegen.", sprach Ella für mich und die anderen sahen sie nur verwirrt an. "Ok. Ich weiß das du das warst Billy und ich tue es nur dir zuliebe. Aber morgen.....gibt es einen saftigen Anschiss für die Drei!!", sagte Lucas und ließ Julian wieder herunter. "Danke mein Freund.", gab ich über Ella als Antwort und ließ sie wieder los. "Dann machen wir es so wie Billy es wünscht. Ich hole mit Lucas die Feldbetten und Ella holt die Schlafsäcke für uns.", meinte Ben überlegt und alle drei taten wie es von mir auch gewünscht war. Bevor aber Ella die Schlafsäcke holte reparierte sie noch meine Zähne.

Der Schatten der KrähenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt