Weitere Familienerbstücke

3 1 0
                                    

Am nächsten Morgen wachte ich gut ausgeschlafen auf und ich streckte mich. Ich stand auf und machte mir einen Kaffee. Ich setzte mich mit der Tasse in der Hand ans Fenster und schaute hinaus. Nach einem Schluck fand ich das kleine Kästchen auf der Theke liegen mit dem kleinen goldenen Schlüssel daneben. "Was ist da wohl drinnen?", fragte ich mich und stellte meine Tasse auf dem Fensterbrett ab. In diesem Augenblick kam auch schon Ella vorbei. "Guten Morgen mein Hase. Na, gut geschlafen?", begrüßte sie mich und kam mir mit offenen Armen entgegen. Voller Freude nahm ich sie in den Arm und konnte einfach nicht anders. Ich musste sie einfach küssen. Völlig überwältigt von meinen Gefühlen musste es ja irgendwann passieren.
"Wow......das habe ich nicht von dir erwartet.", erwähnte sie überrascht und sah mich an. "Irgendwann muss ich mich mal öffnen oder? Jetzt war es mein Moment dafür. Oh und willst du etwas frischen Kaffee? Wo bleiben den meine Manieren!", vertraute ich ihr an und holte noch eine Tasse aus dem Schrank. Sie fing an zu kichern und nahm dankend die Tasse Kaffee entgegen. "Setz dich doch. Wir sind hier nicht im Stehcafe!", deutete ich hin und machte eine höfliche Geste zum Stuhl. "Danke der Herr.", bedankte sie sich und nahm Platz. Ich holte meine Tasse und stellte mich zu ihr hin. "Wollen wir zusammen das Kästchen aufmachen?", fragte ich sie und zeigte auf die Theke. Sie nickte und stellte ihre Tasse auf den Tisch ab. Ich holte das Kästchen und gab ihr den Schlüssel in die Hand. "Ich halte das Kästchen und sperrst es auf!", erklärte ich ihr mein Vorhaben. Ella steckte den Schlüssel in das vorgesehene Schlüsselloch und drehte den Schlüssel einmal um. Ich machte den Deckel auf und in dem Kästchen lag ein goldenes Armband mit einem kleinen Herzanhänger daran. Auf dem Herzanhänger war LOVE eingraviert. "Das Armband ist wunderschön!", staunte Ella und konnte ihren Blick nicht mehr davon abwenden. Ich schaute auf ihren Hals und fand die wunderschöne goldene Kette mit dem Herzmedaillon was ich ihr mal geschenkt hatte. Sie trug also immer noch das schöne Schmuckstück. Ich nahm das Armband aus dem Kästchen heraus, betrachtete es und legte es um ihr rechtes Handgelenk an. "Billy! Das gehörte doch deiner Mutter und ist ein Erinnerungsstück an sie. Es gehört doch dir!", fing Ella verwundert an und wollte das Armband wieder ablegen. "Meine Mutter hätte, wenn sie noch leben würde, sicher nichts dagegen wenn es meine Herzdame von nun an trägt!", erwiderte ich und sah sie verträumt an. "Außerdem passt das Armband hervorragend zu deiner Halskette die ich dir einst schenkte." Vor Freude fing Ella an zu weinen. Ich holte ein Taschentuch, ließ sie aufstehen, nahm sie in den Arm und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. "Aber, aber mein Mädchen. Wer fängt denn an zu weinen?", sagte ich ruhig. "Danke Billy.", flüsterte sie mir zu und setzte sich nach der Umarmung wieder auf den Stuhl. "Hast du noch was vor Ella?", fragte ich neugierig und nahm einen Schluck Kaffee. "Nö, wir können gerne was zusammen machen Billy.", antwortete sie glücklich. "Supi!", freute ich mich, stellte meine Tasse ab und zog Ella mit mir.

Ich schleppte sie von Ferienhaus zu Ferienhaus und es war wie eine Shoppingtour. Wir kamen mit vielen hübschen Dingen heraus und ich freute mich riesig. Es war wie eine große Schatzsuche wo nach Geheimnissen gesucht und gleich gelüftet wurden. Am letzten Ferienhaus angekommen war Ella ziemlich aus der Puste. Die ganzen Sachen die wir mitgenommen hatten mussten ja auch gesichert werden. "Sind wir bald fertig Billy?", fragte mich Ella erschöpft. "Das hier ist mein Aufbewahrungshaus Ella. Wir sind gleich fertig. Aber werde nicht verrückt wenn du es jetzt von innen siehst.", antwortete ich. Ich stellte die Sachen ab die ich getragen hatte und sperrte die Tür auf. "Das ist mein Aufbewahrungshaus oder kurz gesagt: Shadows Familienschatz!", präsentierte ich ihr stolz. Ohne Worte und völlig erstaunt über das was sie sah, ging sie langsam herein und schaute sich alles an. Ich holte die neuen Sachen ins Haus und stellte sie im Flur ab. Daraufhin schloss ich die Tür und ging zu Ella. "Hast du nicht Angst dass das alles hier vernichtet werden kann?", fragte sie mich. "Tja....deswegen habe ich dieses Haus komplett sichern lassen. Diesem Haus passiert überhaupt nichts. Hat mich dafür auch ein bisschen was kosten lassen was aber für mich kein Problem darstellte. Du weißt ja das ich sehr vermögend bin.", erklärte ich ihr auf meine etwas verrückte Art und machte eine Kopfbewegung beim Zwinkern. "Wow!", staunte sie weiter und freute sich sehr für mich. "Ich räume die Sachen auf die wir geholt haben.", gab ich als Antwort und fing an aufzuräumen. "Hast du keine Angst das jemand einbrechen könnte und davon was stiehlt?", fragte sie mich neugierig. "Einbruchsicher Ella. Und wenn weiß ich wo ich es wieder finde. Bei mir wird sich das keiner trauen. Du weißt ja wozu ich fähig sein kann.", antwortete ich wieder auf meine verrückte Art und räumte weiter auf. "Wieviel ist das ganze Mobiliar und so wert?", fragte sie mich wieder. "Also der Gesamtwert beläuft sich derzeit auf 27,8 Millionen Euro, Tendenz steigend. Aber für mich ist das alles hier unbezahlbar!", antwortete ich ernst. "Verständlich. Sind ja auch deine geliebten Familienstücke die dir noch geblieben sind.", fügte sie hinzu und sah etwas besorgt zu mir. "Weißt du überhaupt wo dein Halbbruder ist und weiß er von der ganzen Sache hier etwas?" Traurig setzte ich mich auf das Sofa und legte meine Hände auf mein Gesicht. "Nein. Ich weiß ja nicht mal ob er überhaupt noch lebt. Oft kommt es mir vor als wäre ich der Einzige meiner Familie der noch lebt. Aber innerlich sagt mir mein Gefühl das er irgendwo auf der Welt sich herumtreibt und am Leben ist. Die Frage ist nur wo.", antwortete ich traurig. Ella setzte sich zu mir und tröstete mich. "Bestimmt ist er noch am Leben. Wenn dein Gefühl es dir sagt stimmt es auch. Du hast ja eine gute Bindung zu deinem Halbbruder so wie eine Mutter zu ihren Kindern.", versuchte sie mich aufzumuntern. Ich nahm mir meine Hände vom Gesicht, schaute sie an und lächelte etwas unsicher. "Komm, wir gehen etwas in die Stadt. Ich bringe dich jetzt auf andere Gedanken Hase!", sagte sie glücklich zu mir und zog mich am Handgelenk aus dem Haus. Ich sperrte noch schnell ab und folgte ihr.

Der Schatten der KrähenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt