Grüße aus dem Gefängnis

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In der Nacht konnte ich nicht schlafen und dachte über alles nach was Buddy und Black Jack mir erzählt hatten. Mich freute es zwar das sie endlich hinter Gittern sitzen und ihre Strafe bekamen, dennoch hatte ich große Angst was als nächstes passieren könnte. Und das war der Grund warum ich innerlich keine Ruhe fand. Ich starrte weiter auf die Decke und anschließend zum Fenster. Plötzlich huschte etwas am Fenster vorbei und ich erschrak mich. Irgendwer schien mich zu beobachten aber wer wusste ich nicht. Und das machte mir gerade noch mehr Angst und beunruhigte mich zutiefst. Ohne zu zögern drückte ich den Notfallknopf über mir und wartete auf eine Nachtschwester. Nach kurzer Zeit kam sie in mein Zimmer und fragte was los sei. "Am Fenster ist etwas vorbeigehuscht und es war kein Schatten oder ein Tier. Ich habe große Angst gerade und das lässt mir keine Ruhe.", erklärte ich ihr mit etwas zitternder Stimme. Sie ging zum Fenster und schaute selbst hinaus. Und auch sie sah etwas wieder weghuschen und konnte sich nicht erklären was es war. "Sie haben Recht. Irgendwas ist da draußen. Ich werde jetzt bei Ihnen bleiben und sofort die Polizei alarmieren.", meinte sie zu mir und blieb wie gesagt im Zimmer. Sie verständigte sofort die Polizei und wenige Minuten später kam sie auch schon in mein Zimmer. "Guten Abend. Sie haben uns gerufen?", begrüßte uns der Polizist freundlich. "Ich habe Sie gerufen weil hier immer etwas am Fenster vorbeihuscht was aber kein Schatten oder ein Tier ist. Der Patient meint ihn würde jemand beobachten und ich merke das irgendwie auch. Können Sie der Sache auf den Grund gehen?", erklärte sie ruhig den Beamten die aufmerksam zuhörten. "Natürlich. Deswegen sind wir ja da.", meinte der andere Beamte zu uns. Die Nachtschwester bedankte sich und entschuldigte sich gleichzeitig da sie zu einem anderen Patienten musste. "Also Monsieur, erklären Sie uns was Sie eventuell erkennen konnten und wie Sie das bemerkt haben.", fragte mich der eine Polizist während der andere genau das Fenster im Blick hatte und zuhörte. "Ich kann momentan nicht schlafen weil ich über vieles nachdenke. Zuerst habe ich auf die Decke gestarrt und dann wechselte sich mein Blick dann zum Fenster wo ich dann etwas vorbeihuschen sah. Einen Schatten kann ich ausschließen und für ein Tier sah es wirklich nicht aus. Aber genau kann ich es auch nicht bestimmen.", erzählte ich und sah es wieder vorbeihuschen. "Hey! Da war gerade tatsächlich was und ich habe es auch gesehen.", merkte plötzlich der andere Beamte an und ging sofort zum Fenster. "Kannst du was erkennen?", fragte der andere der noch bei mir stand und sich Notizen machte. "Ist es in Ordnung für Sie wenn mein Kollege für einen Moment das Licht ausmacht?", fragte der Beamte mich der am Fenster stand und hinaus sah. "Ne machen Sie ruhig. Hauptsache der Spuk hat ein Ende.", antwortete ich und hatte wieder große Angst. Der Beamte neben mir schaltete das Licht aus und wartete geduldig ab. Und dieses Mal sah er es auch am Fenster wie der andere zuvor. "Da war es wieder. Kannst du es zuordnen?", gab der Beamte am Fenster von sich. "Mhmmm....ich glaube ich weiß was das sein könnte. Ich rufe schnell eine Kollegin an die uns bestimmt weiterhelfen kann. Sekunde....", meinte der andere bei mir und zog sein Handy heraus. Er wählte eine Nummer und wartete bis der Gegenüber abhob. "Hey Mary, kannst du dich mal in meine Handykamera hacken? Das solltest du vorher sehen und vielleicht kannst du etwas erledigen für uns.", erklärte er jemanden und hielt seine Handykamera Richtung Fenster. Und tatsächlich konnte ich erkennen wie sich die Handykamera von ihm aktivierte von ganz allein. "Oh super Mary. Ich warte dann auf deinen Rückruf. Bis gleich.", sagte der Beamte am Handy und legte auf. Das Handy zeigte allerdings immer noch Richtung Fenster für die Kollegin. "Und?", fragte der andere Beamte seinen Kollegen. "Mein Verdacht wird sich bestätigen wenn Mary mich zurückruft. Jetzt müssen wir uns erstmal ein wenig gedulden.", antwortete der Beamte zufrieden. Wenig später rief jemand auf sein Handy an und er nahm ab. Er telefonierte mit seiner Kollegin und kam wieder danach grinsend auf seinen Kollegen und mich zu. "So, das war gerade Mary und sie hat sich in das unbekannte Etwas einhacken können. Es war eine Drohne mit Nachtsichtfunktion und mein Verdacht wurde soeben durch Mary bestätigt. Sie hatten Recht beobachtet zu werden. Wir werden sofort die Ermittlungen aufnehmen wer Sie hier beschattet.", erklärte der Polizist und steckte sein Handy wieder ein. "Danke schön. Dann habe ich mir das doch nicht eingebildet wie am Anfang von mir gedacht.", bedankte ich mich herzlich bei den Beamten. "Wenn wir was Neues wissen werden Sie auf jeden Fall informiert. Sollten Sie wieder sowas bemerken rufen Sie uns sofort an.", merkte der eine Beamte noch an bevor sie sich verabschiedeten und das Zimmer verließen. Froh zu wissen was wirklich los war beruhigte ich mich wieder und wurde müde. Nach einer Weile schlief ich beruhigt ein ohne wach zu werden.

Am nächsten Morgen, als ich aufwachte, saß Buddy wieder bei mir und las mir meine Lieblingsgeschichte vor. Ich ließ ihn das Kapitel zu Ende lesen und machte mich erst dann bemerkbar. "Guten Morgen Bruderherz.", begrüßte ich ihn und er hielt wieder liebevoll meine Hand. "Morgen Bruder. Gut geschlafen?", begrüßte er mich zurück. Ich nickte ihm zu und freute mich über seinen Besuch wie jedes Mal. Lächelnd sahen wir uns kurz an und er legte das Buch auf die Seite. Ich erzählte ihm vom Vorfall mit der Drohne in der Nacht vor meinem Fenster und er war geschockt darüber. "Ernsthaft jetzt?", fragte er mich entsetzt. "Ja Buddy. Die Polizei ist darüber informiert. Mal sehen was raus kommt und wer es war.", antwortete ich ruhig. Plötzlich klopfte jemand an die Tür und Buddy bat den Besuch herein. Es war André Roux der anscheinend neue Erkenntnisse hat. "Morgen ihr Zwei. Schön euch wohlauf zu sehen.", begrüßte er uns und sah sehr ernst dabei aus. "Morgen André. Gibt es was?", fragte ich ihn neugierig. "Ja gibt es. Die Drohnenattacke letzte Nacht hat ergeben das ein junger Mann dahinter steckt. Naja....er ließ sich leider nicht davon abbringen.", antwortete er und sah etwas beschämt zu Boden. In diesem Moment kam ein weiterer Besucher in mein Zimmer und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. "OH MY GOD! Die leibhaftige und echte Krähe! Und ich darf ihn sehen und besuchen. Ein Traum geht für mich in Erfüllung.", sagte er einfach so und kam sofort auf mein Bett zugestürmt. Voller Begeisterung im Gesicht sah er mich an und grinste. "Er wollte unbedingt mit und ich konnte ihn nicht davon abbringen. Tut mir Leid.", entschuldigte sich André dafür und sah weiterhin beschämt zu Boden. "Schon gut André. Passt schon.", meinte ich zu ihn und war ihm nicht böse darüber. "Darf ich ein Foto mit dir machen?", fragte mich plötzlich der junge Mann und lächelte. "Sorry. Mein Bruder braucht Ruhe und kann sowas jetzt nicht gebrauchen. Vielleicht ein anderes Mal.", antwortete Buddy für mich und ich hätte ihm auch das selbe gesagt. Er war zwar etwas enttäuscht aber das interessierte mich momentan wenig. Wir unterhielten uns etwas und irgendwann ging André mit dem Typen wieder aus dem Zimmer. Am Abend verabschiedete sich Buddy noch und dieses Mal schlief ich ruhig ein.

Ein paar Tage später konnte ich endlich das Krankenhaus verlassen und ich ging gut gelaunt hinaus. Doch vor der Tür wartete plötzlich der junge Mann auf mich und nicht wie erwartet mein Bruder. "Was machen Sie denn hier?", fragte ich ihn verwirrt. "Ich musste unbedingt kommen da ich Ihr größter Fan bin. Alles was Sie gemacht haben habe ich genau verfolgt und gefeiert.", antwortete er mir und fotografierte mich einfach mit seinem Handy. "Hey, ich finde es schön wenn andere mich mögen aber ich kann das noch nicht gebrauchen. Und löschen Sie bitte das Foto solange ich nicht eingewilligt habe.", machte ich ihm freundlich klar. "Sorry das ich mich noch nicht vorgestellt habe. Mein Name ist Finn Gerárd aber Sie können mich einfach Finn nennen.", stellte sich der junge Mann mir einfach vor. "Äh....ja....ich bin die Krähe, Billy die Krähe um das genauer festzuhalten.", stellte ich mich auch vor und sah ihn nur irritiert an. "Cool! Du oder Sie?", fragte er mich erwartungsvoll. "Du. Und jetzt lass mich bitte in Ruhe. Ich will einfach nur nach Hause.", antwortete ich und war jetzt schon genervt von ihm. "Komm, ich fahre dich heim Billy. Es wäre mir eine Ehre mein Idol nach Hause zu fahren.", bot mir Finn freundlich an was ich jedoch ablehnte. Etwas traurig sah er mich an und verstand nicht warum ich ablehnte. "Ach komm schon. Dann kannst du dich zu Hause schneller ausruhen wenn ich dich jetzt heimfahre.", versuchte er es weiter. "Nein Finn. Mein Bruder holt mich ab. Und jetzt lass mich endlich in Frieden.", lehnte ich wieder ab. Und endlich tauchte mein Bruder auf um mich zu holen. "Hey Bruderherz. Sorry das es etwas gedauert hat. Ich war im Stau gestanden.", begrüßte mich Buddy und nahm mir meine Reisetasche ab. Als er den Fan allerdings sah wurde er wieder etwas mies gelaunter. "Was macht der denn hier?", fragte er mich verwundert. "Keine Ahnung Buddy. Er wollte mich auch schon nach Hause fahren was ich allerdings abgelehnt habe.", antwortete ich ihm und er war gar nicht begeistert von Finn. "Ok. Na los, fahren wir heim.", meinte Buddy nur und half mir etwas beim Einsteigen ins Auto. Anschließend setzte er sich an den Fahrerplatz und fuhr los. Zuhause angekommen erwartete mich ein Willkommenskomitee. Ich freute mich sehr wieder daheim zu sein und setzte mich gerade hin als plötzlich Finn in der Tür stand. "Hö? Was machst du denn hier?", fragte ich ihn verwundert. Die anderen sahen ihn auch völlig verwundert an. "Natürlich mein Idol feiern was denn sonst.", antwortete er fröhlich. "Woher weißt du bitte wo ich wohne?", fragte ich ihn wieder und dachte etwas nach. "Ganz einfach. Ich bin euch hinterher gefahren weil ich wissen wollte wo mein Idol lebt. Billy ich vergöttere dich als Riesenfan!!!", antwortete er begeistert. Ich sah zu den anderen und seufzte einmal. "Na schön. Aber nur dieses eine Mal darfst du bleiben. Danach verschwindest du bitte aus meinem Leben!", forderte ich und erlaubte seine Anwesenheit. "Du kannst auf mich zählen!", salutierte Finn vor mir und den restlichen Tag war das eine schöne kleine Feier für mich.

Der Schatten der KrähenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt