Um ein Haar!

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Ich versteckte mich in einem leer stehenden Haus und verschanzte mich dort. Mir war klar das die Männer von Bürgermeister Casparos mich suchen und ich baute in dem Haus Fallen auf mit dem Material was ich vor Ort fand. Als ich fertig war ging ich in das oberste Stockwerk des Hauses und sperrte mich in das Schlafzimmer ein. Dort standen ein altes Bett und ein Schrank der einen Geheimgang in die Freiheit beinhaltete. Sollten sie mich finden konnte ich wenigstens aus dem Haus fliehen und direkt die Polizei aufsuchen falls sie mich verfolgen. Ich sah immer aus dem Fenster und beobachtete die Umgebung genau um mich vorzubereiten auf einen möglichen Überraschungsangriff. Und je länger ich aus dem Fenster sah desto müder wurde ich. Also legte ich mich etwas aufs alte Bett und fing an einzudösen. Durch lauten Lärm wurde ich wieder wach und schreckte auf. Ich versteckte mich sofort in den Schrank und öffnete leise die Geheimtür für den Notfall. "Durchsucht das ganze Haus!", hörte ich einen der Männer rufen. Sie tappten wie erhofft in meine Fallen und das war mein Zeichen zur Polizei zu fliehen. Ich hörte noch wie sie vor Schmerzen aufschrien und ich machte mich dabei aus dem Staub. Hinaus kam ich aus einer kleinen Bodenplatte mitten im nirgendwo und rannte so schnell ich konnte vor ihnen weg. Das sie aber das Feuer auf mich eröffneten war nicht geplant und so musste ich noch vorsichtiger sein und beten nicht getroffen zu werden. "Schnappt ihn euch!", rief einer der Männer und die anderen folgten mir. Immer weiter wurde auf mich geschossen und ich rannte Richtung Stadt weiter. Endlich kam ich an der Stadtgrenze an und lief geradewegs auf die nächstgelegene Polizeidienststelle zu. Meine Verfolger ließen nicht von mir ab und rannten mir weiterhin hinterher. Auch mehrere Schüsse fielen noch obwohl ich fast da war. Mit letzter Kraft stolperte ich die Treppen zur Dienststelle hoch und lief in das Gebäude hinein. Zwei der Verfolger folgten mir in die Dienststelle und wurden sofort verhaftet während ich erschöpft zu Boden ging. Zwei der vielen Beamten schleiften mich sofort in eines der Büros und gaben mir etwas Wasser zu trinken während die anderen die beiden aggressiven Männer festnahmen. "Was ist passiert?", fragte einer der Beamten und kümmerte sich um mich. "Diese Leute sind von Bürgermeister Casparos die mich verfolgten und umbringen wollen. Ich war derjenige der ihn auffliegen lassen hat und jetzt schwört er Rache.", antwortete ich erschöpft. Als der Chef das hörte platzte ihm der Kragen und ordnete mit sofortiger Wirkung Polizeischutz für mich an. Ich wurde ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen und durfte ohne zwei Polizisten nicht mehr alleine unterwegs sein. Das war die Hölle für mich für zwei verdammte ganze Tage bis zur Gerichtsverhandlung.

Am Tag der Gerichtsverhandlung wurde ich von zwei Beamten begleitet und musste meinen Gürtel einsperren lassen. Die Handschuhe durfte ich allerdings anbehalten und wurde in den Zeugenraum getrennt von anderen Zeugen gebracht. Dort wartete ich bis ich an der Reihe war mit meiner Aussage. Und nach einer halben Stunde war es endlich so weit. Ich wurde in den Zeugenstand gerufen und die Beamten begleiteten mich in den Gerichtssaal. "Guten Tag Monsieur Krähe. Bitte nehmen Sie hier vorne Platz. Die Beamten dürfen sich gerne an den Zeugenplätzen hinsetzen und bleiben während der ganzen Verhandlung bei Ihnen.", begrüßte uns der Richter. Ich war richtig nervös was nicht unbemerkt blieb und fühlte mich einfach nicht sicher im Gerichtssaal. "Sie sind Billy Krähe, am 01.06.1994 in Paris geboren und sind weder verwandt noch verschwägert mit dem Angeklagten.", sagte der Richter zu meinen Personalien. "So, Sie haben also die Sache selbst in die Hand genommen und wollten dem Rektor zur Hand gehen. Wie kamen Sie darauf?", fragte mich der Verteidiger von Casparos ehe sich der Richter zu Wort melden konnte. "Ja. Ich habe die Kinder von der Baustelle gerettet und wollte wissen warum der Bau sich so verzögert hatte. Der Rektor hatte mir zuvor erklärt das die Baumaßnahme schon zu lange andauerte und war verzweifelt. Deswegen wollte ich helfen und habe mich bei ihm umgesehen. Da habe ich die Pläne gefunden und am nächsten Tag mit dem Rektor einen spontanen Termin ausgemacht. Wir trafen uns am Rathaus und wollten direkt mit dem Bürgermeister sprechen und ihn damit konfrontieren. Das er aber alles ins Lächerliche zieht und unschuldige Kinder tagtäglich mit dieser Baustelle in Gefahr gebracht hatte war ihm völlig egal. Er zeigte keine Einsicht und ließ mich sogar verhaften wo er mir ein Geständnis gab.", erzählte ich und schaute immer abwechselnd nervös zum Publikum und zum Angeklagten. "Haben Sie Angst?", fragte mich plötzlich der Richter. "Ja habe ich. Ich fühle mich hier richtig unsicher.", erklärte ich etwas verängstigt. "Verstehe. Wollen Sie mit mir unter vier Augen reden?", bot mir der Richter verständnisvoll an. Ich lehnte es ab und durfte mich nach der Aufforderung des Richters zu den Beamten hinsetzen. Die Verhandlung ging weiter und immer mehr Zeugen wurden befragt. Irgendwann wurde mir richtig schlecht und ich musste aus dem Saal rennen. Sofort liefen mir die Beamten hinterher und fragten mich was los sei. Auf der Herrentoilette musste ich mich übergeben und sah Blut. Entsetzt und voller Angst schrie ich auf und einer der Beamten holte mich aus der Kabine heraus. Mit einem Tuch vorm Mund ging ich mit dem Beamten Richtung Gerichtssaal und betrat den Saal. Ich sah mich um und entdeckte einen grinsenden Mann der mich anschaute und direkt hinter mir saß wo ich vorhin gesessen habe. "Dieser Mann muss mir was.....", wollte ich sagen und fing plötzlich an heftig zu husten. Der Richter unterbrach vorerst die Verhandlung und ich wurde von einem Sanitäter betreut. Nach einer Stunde ging die Verhandlung weiter. "Wir setzen die unterbrochene Verhandlung fort und Monsieur Krähe geht es Gott sei Dank wieder gut. Bei ihm wurde ein Nervengift nachgewiesen mit einem Schnelltest und dadurch konnte er gerettet werden.", merkte der Richter an für das Protokoll. Die Verhandlung wurde weiter geführt und dann war es endlich soweit. Das Urteil wurde gesprochen. "Im Namen des Volkes verkünde ich folgendes Urteil: der Angeklagte wird wegen Betrug und Vertuschungsversuch eines lebensgefährlichen Unfalls zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Außerdem wird ihm das Amt des Bürgermeisters entzogen und eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro auferlegt. Zudem wird noch ein Schmerzensgeld an Monsieur Krähe fällig was 20.000 Euro beträgt. Die Kosten sowie die Auflagen trägt der Angeklagte.", verkündete der Richter das Urteil. Ich war zwar froh über das Urteil und der gerechten Strafe, aber hatte immer noch Angst vor seinen Leuten. Und dann kam die erlösende Nachricht. Ein Polizeibeamter verkündete noch die gute Nachricht, das alle Verfolger geschnappt worden sind und ich endlich in Sicherheit war. Und an diesem Abend kehrte ich zufrieden zum Hotel zurück, aß mit der Klasse zusammen zu Abend die heilfroh waren mich zu sehen und ging beruhigt mit meinen Freunden aufs Zimmer. Dort machten wir uns fertig fürs Bett und schliefen mit guter Laune ruhig ein.

Der Schatten der KrähenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt