10: Ich muss pinkeln, du Perversling

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Violett

Es war das reinste Chaos.

Egal, wo ich hinsah sah ich ein großes Durcheinander. Wie zum Teufel schaffte es Connor alleine zu überleben? Zwar war ich selbst nicht die ordentlichste, aber Connor überstieg mein Level überweiten. In der einen Ecke sah ich einen großen Haufen Papiere, in der nächsten lagen Klamotten und auf dem kleinen dunklen Esstisch sah ich noch Geschirr liegen. Und als ich den ersten Schritt in das Wohnzimmer wagte, quietschte etwas auf und ich stolperte so elegant wie möglich nach vorne. Kurz gesagt, ich fiel direkt auf die Fresse. Doch eher ich richtig registrieren konnte, was mir überhaupt passiert war, spürte ich etwas Nasses an meinem Ohr. Noch dazu hörte ich ein freudiges Fiepen.

„Violett, ich habe etwas – oh, netter Hintern. Willst du mich verführen?"

Sofort rappelte ich mich auf und setzte mich. Dabei nahm ich den kleinen Labrador auf meinen Schoss und drückte ihn sanft an mich.

„Ich will dich nicht verführen!? Außerdem hat mich dieser gelbe Ball hier angegriffen! Was hast du hier auch für ein Chaos?", schimpfte ich und sah ihn von unten weiterhin an. Connor selbst sah mich ebenfalls an, jedoch merkte ich, dass er mit seinen Gedanken ganz wo anders war.

„Connor?", hackte ich nach. Doch er reagierte immer noch nicht. Seine braunen Augen sahen immer noch auf mich hinab, nein sie starrten mich regelrecht an. Erst als ein Bellen ertönte, schüttelte er sich und grinste mich frech an. Noch dazu nahm er neben mir auf den Boden Platz, bloß dass er nicht auf seinen Beinen saß, sondern sie ausstreckte.

„Sparkels ist echt ein Süßer. Er bewegt sich hier schon wie ein kleiner König", sagte Connor und streichelte sanft über das kleine Köpfchen des Hundes. Sofort krabbelte der kleine Kerl zu ihm, seine kleinen Beine zappelten vor Freude, während er freudig mit dem Schwanz wedelte. Sparkels leckte unermüdlich über Connors Hand, als wollte er ihm seine Dankbarkeit zeigen. Dabei streckte er verzweifelt seine Pfoten auf Connors Brust, als ob er ihm näher kommen wollte. Das Bild, das sich mir bot, war einfach bezaubernd. Connor, mit seinem breiten Lächeln und den leuchtenden Augen, war so strahlend und fröhlich, dass mein Herz einen kleinen Sprung machte. Es war unmöglich, nicht in diesen Momenten zu schwelgen, in denen er so viel Freude ausstrahlte.

„Wer ist ein süßes Kerlchen? Ja du bist es!"

In diesem Moment hob Connor Sparkels in die Luft, sodass sie auf Augenhöhe waren. Ein freudiges Bellen erfüllte den Raum, und Sparkels leckte enthusiastisch über Connors Nase. Ich beobachtete die beiden still und spürte, wie sich ein unerwartetes Gefühl in meinem Bauch ausbreitete. Es gefiel mir, Connor dabei zuzusehen, wie er mit dem kleinen Hund spielte.

Verdammtes Gefühl, dachte ich. Jetzt, wo ich ihn so richtig ansah, wurde mir plötzlich warm ums Herz. Moment mal, machte mich das wirklich an? Nein, das konnte nicht sein! Wie konnte es sein, dass ein Mann, der ein superflauschiges kleines Lebewesen streichelte, mir solche seltsamen Gefühle ins Herz schlich? Mir stieg die Röte ins Gesicht, und ich fühlte mich unbehaglich. War das etwa ein neuer Fetisch, den ich hier entwickelte?

Oh, Violett, hör auf zu denken!

„Ist alles in Ordnung?", fragte Connor, der mir plötzlich viel näher war. Seine Augen trafen direkt auf meine, und ich konnte das Herz wild in meiner Brust schlagen hören. „Violett?" Er rückte noch näher, und ich fühlte mich, als würde ich in die Enge getrieben.

„Personal Space!" Das waren die einzigen Worte, die mir über die Lippen kamen, während mein Kopf hektisch nach einem Ausweg suchte. Sein verwirrter Blick machte die Situation nur schlimmer. Himmel, aus Panik krabbelte ich ein Stück von ihm weg. Denk nach, denk nach, denk nach, Violett!

Flirting With The Vet || Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt