24: Irgendwo auf dieser Welt ist immer Happy-Hour!

290 17 4
                                    

Violett

"Ist alles in Ordnung?", fragend blickte ich Connor an, der neben mir ziemlich angespannt aussah. Mir war klar, dass der Gesichtsausdruck meines Bruders furchterregend war, doch mittlerweile sollte Connor sich an diesen gewöhnt haben. Was nicht hieß, dass mein Bruder immer so grimmig dreinblickte, aber dieser Blick machte mit Sicherheit 80 % seiner Gesichtsausdrücke aus.

„Klar, na komm. Lass uns mal hallo sagen, oder?", lächelnd legte Connor seine Hand auf meinen Rücken und drückte mich in die Richtung unserer Freunde. Diese hatten sich, wie auch anders zu erwarten, den Stammtisch erobert, wo wir auch normalerweise immer saßen.

„Hey, na ihr Zwei. Hat es euch auch in die Bar getrieben?", fragte Dexter, der zufrieden ein Bier in seiner Hand hielt. Auch Blue hatte sich für dieses Getränk entschieden, nur mein Bruder hatte einen schwarzen Kaffee bestellt, sowie eine Cola.

„Von Koffein niemals genug, hm?", schmunzelnd sah ich ihn an, doch ich verstummte, als ich seinen harten Blick spürte. Doch als er dies merkte, hoben sich seine Mundwinkel leicht. „War ein langer Tag, Kleine"

„Verstehe", nickend hatte ich mich ihm gegenüber gesetzt. In letzter Zeit hatte ich mitbekommen, dass es bei Gabriel drunter und drüber ging. Einerseits, weil er immer auf Achse war und andererseits hatte Blue ab und zu etwas durchsickern lassen. Wobei sie selbst auch gestresster war als sonst. Das spürte ich, wenn wir abends gemeinsam daheim waren, was aber auch seltener geworden ist. Manchmal war sie in ihrem Zimmer verkrümelt oder sie kam erst spät nach Hause. 

Deswegen hatte ich mich nicht getraut zu erzählen, dass Amelia mich versucht hatte zu erreichen. Seit unserem ersten Telefonat hier hatte sie sich nicht mehr gemeldet und jetzt versuchte sie es in den letzten Tagen wie wild. Und ehrlich gesagt hatte ich kein einziges Mal den Anruf entgegen genommen. Nicht nur, weil ich mich nicht über sie ärgern wollte, sondern weil ich auch viel zu tun hatte. Außerdem hatte sie immer ein perfektes Timing. Entweder sie rief mich an, wenn in der Praxis viel los war oder wenn ich vertieft an meinem Buch schrieb. Selbst heute, bevor Connor kam, hatte sie es erneut versucht, doch ich wollte keine schlechte Laune haben, wenn ich mit ihm unterwegs war. Gleichzeitig fragte ich mich, ob sie sich auch bei Gabriel gemeldet hatte. Doch ich war mir sicher, dass er mich dann bereits darauf angesprochen hätte.

Ein Schnippen unterbrach meine Gedanken und ließ mich leicht zusammenzucken. Dexter hatte sich etwas zu mir gelehnt und seine Augen untersuchten mich genaustens. „Alles in Ordnung bei dir oder hat Connor schon etwas peinliches gemacht?"

„Hey, was soll das denn heißen?!", brummte Connor, der seinen besten Freund säuerlich ansah. Lachend lehnte ich mich zurück. „Ach was, bis jetzt war er ganz brav", antwortete ich.

„Bis jetzt. Na, hoffentlich bleibt er so brav", entgegnete Dexter, der bei seiner Antwort Connor intensiv ansah. Irgendetwas sagte mir, dass dieser Blick etwas bedeutete, doch wusste ich nicht was. Der Blondhaarige merkte meinen skeptischen Blick und richtete seine Augen erneut auf mich. „Okay, Spaß beiseite. Was trinkt ihr? Ihr bleibt doch noch bisschen bei uns sitzen, oder? Oder wollt ihr zwei Süßen etwa für euch bleiben?", er wackelte mit seinen Augenbrauen, was dazu führte, dass ich leicht rot anlief. Stimmt, die drei wussten ja gar nicht, dass wir auf einem Date eigentlich waren. Oder ahnten sie etwas?

„Also ich habe kein Problem bei euch zu bleiben. Du, Connor?", lächelnd sah ich zu ihm, doch er winkte ab. „Wie könnte man gegen diese Gruppe etwas haben? Wer weiß, vielleicht grabscht Blue wieder Gabriels Arsch an"

„Ach halt bloß die Klappe!", knurrte Blue peinlich berührt über den Tisch, was Connor nur zum Lachen brachte. „Was, denn? Ist doch die Wahrheit. Du hättest ihm am liebsten die Hose ausgezogen und nackt-"

Flirting With The Vet || Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt