Connor
„Connor? Lucina meinte du wärst hier und wir soll- was ist denn mit dir los? Oder besser gesagt, was ist mit dir passiert?" Dexter stand deutlich ein fettes Fragezeichen im Gesicht. Verübeln konnte ich es ihm nicht, denn meine rote Wange konnte man nicht übersehen. Und diese rote Wange hatte ich verdient.
Verdammt, wie kam ich auch dazu, so etwas dummes zu ihr zu sagen? Mein Gehirn hatte einfach nicht nachgedacht. Ich konnte mich einfach nicht beherrschen, als sie ihren zweideutigen Gedanken mir offenbart hatte. Wohle bemerkt, ich hatte wirklich normale Pommes gemeint. Einfache gelbe Kartoffelstreifen mit Salz und Käsesoße. Danach hatte mein männliches Gehirn das Denken übernommen. Obwohl ich doch gar nicht so bin!
„Connor?", fragend saß Dexter nun neben mir. Nach diesem Fiasko hatte ich mich in unsere Küche zurückgezogen und seitdem hatte ich sie nicht mehr verlassen. Und ich hatte es immer noch nicht vor, obwohl wir seit 20 Minuten geschlossen hatten und Violett die Praxis längst verlassen hatte. Verzweifelt fuhr ich mir durchs Gesicht und dann durch mein dichtes braune Haar.
„Violett hat mir eine Verpasst"
„Violett...hat dir eine Verpasst?"
„Ja, sie hat mir eine Verpasst", stöhnte ich frustriert. Ich lehnte mich zurück und legte meinen Kopf in den Nacken, sodass ich die Decke anstarrte.
„Man bist du ein Idiot. Nein, du bist ein Vollpfosten. Ein richtiger Holzkopf"
„Du bist echt keine große Hilfe gerade, Dexter", seufzte ich.
„Ich weiß. Erzähl mir, wie es so weit kommen konnte. Du kannst dich Onkel Dexter anvertrauen"
Ich zögerte nicht lange, sondern erzählte ihm die ganze Geschichte vom Anfang bis zum Ende. Dabei hörte in meinen Ohren immer noch das klatschende Geräusch, als ihre Hand meine Wange berührte.
Selbst ihr entsetztes Gesicht bohrte sich immer noch in mein Gehirn rein. Ihr erschrockener Blick, den sie mir schenkte. Wie würde ich dies nur wieder gut machen können? Noch schlimmer war es, wenn...
„Gabriel! Himmel und Hölle! Gabriel wird mich umbringen, sobald er erfährt, was für eine Dummheit ich gemacht habe!" Als mir dieser Gedanke in den Kopf kam, beendete ich gedanklich bereits mein kurzes Leben.
„Ähm, Connor? Ich glaube-"
„Stimmt, du hast recht, Dex!"
„Ich habe recht?"
„Ja, du hast recht! Gabriel würde mich eigenhändig kastrieren! Nein, noch schlimmer. Blue würde mich quälend und langsam kastrieren!"
„Mensch Connor! Sei jetzt keine Dramaqueen!", knurrte Dexter und klatschte gleichzeitig mit seine Händen auf den Tisch. Sofort verstummte ich. Wenn Dexter doch mal auszuckte, hatte es immer eine Begründung.
Ich schluckte, doch sah ihm nun in seine tiefgrünen Augen. Wenn man Dexter so sah – mit seiner Augenfarbe und den blonden Haaren, plus seinem Sunnyboy Lächeln – war er der perfekte Schwiegersohn. Nur sein dauerhaftes Flirten erschwerte eine feste Beziehung. Er war noch nicht bereit sich fest zusetzen, sagte er immer vor mir und Gabriel.
Doch genau dieser Typ versuchte mich immer wieder in eine Beziehung zu stecken, doch es scheiterte immer wieder. Nicht, dass es an ihm lag, es lag eher an mir, weil ich hier und da einige Probleme mit manchen weiblichen Wesen gehabt hatte.
„Hör mir jetzt genau zu, mein kleiner lieber Connor. Ich glaube du missverstehst hier etwas. Und jetzt höre auf mich, den Frauenversteher", begann Dexter zu sprechen.
„Um Himmelswillen", murmelte ich.
„Nein, höre mir zu. Ich meine es ernst. Ich glaube, du interpretierst Violetts Blick falsch" Nun hörte ich ihm neugierig zu. Vielleicht war es auch meine tiefe Verzweiflung, die ihm glauben wollte. Wie konnte man diesen Blick denn falsch interpretieren?
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Flirting With The Vet || Band 1
Storie d'amoreIn der malerischen Kleinstadt Bakewell kehrt Violett Craig nach Jahren der Abwesenheit gemeinsam mit ihrer besten Freundin zurück. Der Anblick von Connor, dem charmanten Tierarzt mit einem Lächeln, das jeden verzaubert, weckt in ihr Gefühle, die sie...