27: Wir spielen nicht Romeo und Julia!

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Connor

Nachdem ich mein Gesicht regelrecht in kaltes Wasser ertrunken hatte, begab ich mich schnell möglichst nach unten. Zu meinem Glück kam mir Dexter entgegen. Er öffnete seinen Mund, doch ich packte ihn am Arm und zog ihn hinterher. „Connor? Was geht ab?", fragte er mich, aber ich antwortete ihm nicht, sondern zog ihn in den Garten. Himmel sei Dank traf ich nicht Blue oder Gabriel. Gerade Letzt genannter wollte ich nun wirklich nicht treffen.

„Connor?! Jetzt sag, was los ist?" Dexter riss sich energisch von mir los.

„Ich habe sie geküsst!", rief ich verzweifelt. Ich fuhr mir durchs Haar und sah ihn überfordert an. Ich war bereit auf Dexters Liebespredigten, und auch wenn ich wusste, dass sie völlig unnötig sind, viel zu aufgebauscht sind, aber irgendwie brauchte ich Dexters dummes Geschwafel. Auf irgendeine Art und Weise beruhigte es mich. Leider war ich nicht bereit den Schatten hinter Dexter zu sehen, der mich wissend angrinste. Langsam näherte sie sich wie eine Katze an Dexter und legte genüsslich grinsend ihren Arm um seine Schultern.

„Bevor unser süßes Lämmchen dir irgendein dummen Floh wieder ins Ohr setzt, spreche ich, denn ich glaube, dass ist mal bitter nötig", stellte Blue klar.

„Dummen Floh ins Ohr setzen? Was-"

„Pscht. Hat dir niemand beigebracht, dass wenn der Kuchen spricht, der Krümmel still sein muss?", unterbrach sie Dexter herrisch, der durch ihren Spruch dumm aus der Wäsche sah.

„Du hast Violett also geküsst? Na und? Meine Güte, ihr tänzelt um euch herum als würdet ihr auf Legosteinen laufen. Ihr tut so, als würdet ihr Romeo und Julia spielen und als dürftet ihr euch nicht lieben!"

„Wir spielen nicht Romeo und Julia! Nur, also, ich will es langsam angehen und einfach ein Gentleman sein", wehrte ich mir, doch meine Worte trafen auf Granit.

„Gentleman mein Arsch. Du hast sie nur in einem Handtuch bekleidet abgeknutscht", schleuderte sie mir zurück, was mich verstummen ließ. Woher wusste sie jetzt schon davor? Blue war wie ein Spion. Sie wusste über fast alles gleich immer Bescheid. Ihr Blick sagte mir ebenfalls, dass ich sie erst gar nicht fragen sollte.

„Du, duuu hast", Dexter deutete mit seinem Finger vom Haus auf mich. Man konnte genau sehen, wie sich die Zahnräder in seinem Gehirn anfingen zu bewegen. Doch anstatt weiter zusprechen, begann er zu lachen. Blue ließ von ihm ab und verdrehte ihre Augen. „Jetzt dreht er ganz durch", murmelte sie. Doch ich sah nur meinen besten Freund an, der sich lachend durch die blonden Haare fuhr. „Holla, jetzt kannst du ruhig in die Offensive gehen, mein Junge", sagte Dex, als er wieder zu sich kam. Seufzend sah ich beide an, denn Blue hatte zustimmend genickt als sie seine Worte hörte.

„Wisst ihr was? Ich werde nichts mehr planen und einfach alles passieren lassen. Dexters Plan A, sowie B waren kein Erfolg. Deshalb wird hier nichts mehr geplant", gab ich als Antwort, mehr zu mir selbst als zu meinen Freunden.

„Ahh, also wirst du dich von den Göttern leiten lassen und dich deinem Schicksal stellen", kam es prompt von Blue. Als Antwort bekam sie gleich zwei verwirrte Blicke, die sie mit einem Schulterzucken beantwortete. „Was? Zurzeit befinde ich mich in meiner Wikinger Phase"

„Buch oder Serie?", fragte Dexter neugierig nach und die zwei verfielen sofort in ein Gespräch über eine Netflix Serie, die ich nicht kannte. Aber dies würde sich ändern, denn dass was ich heraushörte hörte sich verdammt interessant an. Doch gerade war das nicht meine Priorität. Violett, die ihren Kopf aus dem hinteren Fenster heraustreckte, erinnerte mich wieder daran. Sie sah mich und ich lächelte sofort. Ich ließ meine zwei Freunde ohne ein weiteres Wort zurück, was ihnen sowieso egal war, da sie sich in ihrer ganz eigenen Welt befanden. Ich steuerte genau das Fenster an und blieb direkt vor ihrem wunderschönen Gesicht stehen, wo mich ihre grünen Augen direkt ansahen. „Hey, bereit für ein Welpen-Date?"

Flirting With The Vet || Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt