Kapitel 40: Herr Gott im Himmel!

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Violett

Mit einem gähnenden Strecken erhob ich mich, als ich mein Kapitel beendet hatte. Diesmal fühlte es sich leichter an als gestern Abend, und die Lust, weiterzuschreiben, überkam mich erneut. Ohne Zeit zu verlieren, setzte ich mich gleich wieder an die Arbeit. Meine Finger glitten regelrecht über die Tastatur, und ich konnte die Präsenz meiner Protagonisten spüren, ihre Geschichte, die ich ihnen schenkte, und all ihre Emotionen. Gerade als ich den Höhepunkt des Kapitels erreichte, erklang plötzlich die Klingel. Hatte ich richtig gehört? Meine Frage wurde durch ein erneutes Klingeln beantwortet. Wer um alles in der Welt klingelte um halb neun bei uns? Als es zum dritten Mal klingelte, stand ich auf und machte mich auf den Weg zur Haustür. Unterwegs hörte ich das Rauschen des Wassers - Blue war wohl unter der Dusche. Das erklärte, warum sie nicht gleich fluchend zur Tür gerannt war. Etwas mürrisch riss ich die Tür auf und erblickte Connor, dessen Augen weit aufgerissen waren.

"Connor?"

"Äh, ja. Störe ich?"

"Was? Oh, nein, nein, nein! Ich war nur nicht darauf vorbereitet, dich zu sehen. Komm rein. Wie war es bei meinem Bruder? Hat er euch schon trainieren lassen?" Mit einem Lächeln ließ ich ihn ins Haus und mein Herz machte einen kurzen Hüpfer. Connor zog seine Schuhe und Jacke aus, und dabei bemerkte ich den kleinen Blumenstrauß, den er auf das Schuhregal legte.

"Also, erstens, es tut mir leid, dass ich so spät und unangekündigt komme. Aber zu deinen Fragen, dein Bruder hatte Mitleid mit uns und hat uns nicht so lange trainieren lassen. Sonst wären wir, besonders Dex, wirklich gestorben. Aber im Großen und Ganzen war es wieder cool. Und ich war noch kurz zu Hause und bei William. Die sind für dich. Ich hoffe, sie gefallen dir." Er reichte mir den kleinen Blumenstrauß, der aus roten Rosen bestand. Grinsend nahm ich sie entgegen.

"Dankeschön, sie sind wunderschön. Ich werde sie gleich in eine Vase stellen." Mit einem Lächeln schnappte ich mir Connors Hand und führte ihn in die Küche. "Möchtest du einen Tee? Oder Wasser? Saft? Irgendetwas?"

"Ähm, ich nehme gerne einen Tee", murmelte er. Connor lehnte sich gegen die Küchentheke und spielte nervös mit seinen Fingern. Mir war schon an der Haustür aufgefallen, dass er etwas unruhig war. Seine Hände hatten gezittert, sodass er erst Schwierigkeiten hatte, seine Schnürsenkel zu öffnen, und auch beim Abnehmen seiner Jacke den Hacken verfehlte. Deshalb entschied ich mich, ihm einen Kamillentee zu machen, während ich für mich selbst Apfeltee wählte. Es herrschte Stille zwischen uns. Ich bemerkte, dass Connor in seinen Gedanken versunken war, und langsam machte ich mir Sorgen. Als ich mich neben ihn stellte und ihm seinen Tee reichte, den er dankend annahm, beschloss ich, ihn zu fragen.

"Connor, ist alles in Ordnung? Ist etwas passiert?" Besorgt sah ich ihn an. Connor nippte leicht an seinem Tee und murmelte etwas vor sich hin.

"Ich, also ich... ich bin nicht grundlos hier. I-Ich muss dich etwas fragen, aber ich weiß nicht, wie, und jetzt gerade fühle ich mich so dumm, weil es so spät ist und ich bis morgen hätte warten können. Aber gleichzeitig... gleichzeitig hätte ich wegen Dexter nicht schlafen können und... also... aber..."

"Stopp! Gott, Connor, atme bitte!" Ich unterbrach ihn, da ich merkte, dass er immer mehr über seine eigenen Worte stolperte und sich in seinen Sätzen verstrickte. Gott sei Dank hörte er auf mich und atmete tief ein und aus. Ich wartete geduldig, bis er bereit war, mir zu sagen, was ihn beschäftigte. Doch er brauchte nicht lange für die Pause, bevor er etwas so schnell und leise murmelte, dass ich ihn verwirrt anblickte. "Bitte was? Ich habe nichts verstanden." Leider wurde es beim nächsten Mal nicht besser, denn obwohl er deutlicher sprach, war er noch schneller. Er könnte Blue Konkurrenz machen.

"WillstdumeineFreundinsein?"

"Hä? Connor, bitte langsamer."

"Willst dumeineFreundinsein?"

Flirting With The Vet || Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt