26: Darf ich anmerken, dass ich kein jammernder Karnickel war?

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Violett

"Jedenfalls habt ihr Glück, das heute Sonntag ist. So könnt ihr euch bis morgen daheim ausruhen", sagte Gabriel und stand erneut auf. Dabei verteilte sich sein frischer Duft, der mir wieder in die Nase stieg. Ich mochte seinen Duft, er war anders als der von Connor. Er roch nach großer Bruder. Genau, so war es. Er hatte den großen Bruder Duft an sich. Wo man sich einfach einkuscheln wollte und sich sicher fühlte.

"Schmeißt du uns etwa in so einem Zustand aus dem Haus?", entsetzt sah Dexter meinen Bruder an, der seelenruhig an seinem Kaffee schlürfte.

"Nein. Erst nach dem Frühstück, dass ihr gleich bekommt" Ohne auf eine Antwort zu warten verließ uns Gabriel. Erschrocken sah Dexter zu mir und Connor, dann Zu Blue, die sich aber weiterhin in ihre Decke kuschelte und ihn somit komplett ignorierte.

"Das kann er doch nicht machen. Er wohnt hier nicht mal", brummte Dexter. Gleichzeitig fuhr er sich durch die blonden Haare.

"Was wäre denn so schlimm daran? Deinen Kater kannst du auch in deiner Wohnung ausleben", antwortete Connor ihm schulterzuckend. "Gibs zu, du willst heute betüttelt werden, aber bei Gabriel bist du bei der falschen Adresse".

"Ach halt dein Maul, Connor. Du willst doch wegen Violett selbst nicht nach Hause gehen", gab Dexter etwas zickig von sich und vergrub sich wieder in sein Kissen und in seine Decke.

"Auf mich wartet daheim ein kleiner Welpe. Außerdem wird Violett mich begleiten"

"Ich werde?"

"Also ich meine nur wenn du willst. Tut mir leid, dass kam so aus meinem Mund", entschuldigte sich mein bester Freund. Doch ich winkte kichern ab und klopfte ihm Freundschaftlich auf die Schulter, als ich aufstand.

"Schon gut, ich nehme dir das doch nicht übel. Ich komme gerne mit. Das tut meinem Kopf sicher gut. Und wenn ihr mich nun entschuldigt, ich gehe mal meinem Bruder helfen" Und mit diesem Worten verschwand ich aus dem Wohnzimmer und lief in die Küche. Gabriel stand bereits am Herd mit einer Pfanne voller Eiern. Sein Rührei war verdammt lecker, damit machte er Blue Konkurrenz. Jedoch musste ich anmerken, dass er sich sein Shirt ausgezogen hatte. "Wen willst du denn beeindrucken? Dexter oder doch Blue?", gab ich grinsend von mir, doch er bewarf mich mit dem Geschirrtuch. Lachend fing ich es aus. "Ich will es nur nicht gleich mit Eiergeruch vollstinken", kam es prompt von ihm. Ich schmunzelte nur weiter, aber ich beließ es dabei. 

"Okay. Also? Wobei brauchst du Hilfe?", fragend neigte ich den Kopf, als ich mich neben ihm stellte.

"Du kannst gerne den Tisch decken und dir einen Tee machen. Kaffee ist bereits fertig", erzählte er mir und ich machte mich sogleich an die Arbeit. Verschiedene Käsearten, Marmeladen, eine Schokonougatcreme und Schinken, den ganz besonders Dexter liebte, wie ich mitbekommen hatte, servierte ich auf den großen Holztisch. Gleich danach nahm ich mir meine Hundetasse, suchte mir eine Teesorte aus und goss anschließend das heiße Wasser hinein, was Gabriel bereits aufgekocht hatte.

„Gab?"

„Ja, Violett?"

„Hat dich Amelia versucht zu erreichen?"

„Was?!"

Ich hatte mich entschieden es kurz und schmerzlos zu fragen. Dass sich unsere Mutter bei mir meldet beunruhigte mich, gerade wenn sie mich auch heute kurz nach sieben Uhr versucht hatte anzurufen. Um sieben Uhr. An einem Sonntag. Vorhin als ich den Tisch gedeckt hatte, sah ich kurz auf mein Handy und hatte den entgangenen Anruf entdeckt. Und nun hatte ich mich entschlossen Gabriel zu fragen, ob sie sich auch bei ihm meldete. Doch nach seiner entsetzen Reaktion lag meine erste Vermutung richtig. Amelia versuchte nur mich zu erreichen.

Flirting With The Vet || Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt