Kapitel 47: Alexander, der Mann für alle Fälle und Geschenktüten

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Violett

Nach dem Frühstück saßen wir alle im Wohnzimmer. Der aromatische Duft von frischem Kaffee hing noch in der Luft und Sparkles schlief friedlich auf seinem Lieblingsplatz. Alexander hatte seinen Laptop, sowie seine Papiere sorgfältig auf dem Wohnzimmertisch ausgebreitet. Nun wartete er auf weitere Informationen unsererseits; ich versuchte jede Frage sorgfältig zu beantworten. Wie die Beziehung zwischen mir und Flora war, seit wann ich hier wohne und was alles genau im Testament stand. Letzteres musste ich gar nicht richtig beantworten, denn Blue hatte – wie und wann wusste ich gar nicht – das Testament aus meinem Ordner genommen und es ihm gegeben. Als er das Stück Papier Wort für Wort untersuchte, zuckten in einem Moment seine Augenbrauen zusammen, sah auf seinen Laptop und wieder auf das Papier. Doch als er es zur Seite legte und mich sanft anlächelte, dachte ich gar nicht weiter darüber nach. Ich wusste auf Anhieb, dass er alles im Griff hatte und wir den Fall schnell über die Bühne bringen würden. Er lehnte sich zurück, wobei sein Hemd an den Armen leicht spannte. In diesem Moment spürte ich Connors Arm um meine Mitte und wie er mich zu sich drückte. Verdutzt sah ich zu ihm, doch ich merkte schnell, was los war. 

Da war jemand etwas eifersüchtig. Schmunzelnd lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter, um ihm zu signalisieren, dass er sich keine Sorgen machen musste. Die Geste entspannte ihn sichtlich. Das merkte selbst Alexander, der leicht schmunzelte. Doch dann wurde sein Blick wieder professionell. „Ich nehme an, dass deine Mutter auf eine Antwort wartet?" Sofort nickte ich. „Ja, ich hätte sie schon anrufen sollen. Sie erwartet natürlich, dass ich ihr das Haus kampflos überlasse", erzählte ich ihm. „Doch, dass will und werde ich nicht" Bei meinen entschlossenen Worten lächelte Alexander erneut. Es war ein charmantes Lächeln. „Gut zu hören, gerade wenn der Gegner alles versuchen wird, um zu gewinnen. Ich werden für dich eine E-Mail an den Anwalt deiner Mutter schreiben. Entweder, sie lässt die Anklagepunkte fallen oder wir sehen uns vor dem Gericht. Ich bräuchte nur noch einige Informationen zu gewissen Punkte und dann kann ich richtig losgehen. Ich habe mir gestern Abend die Anklage richtig angeschaut und einige Punkte unterstrichen, wo ich denken, dass deine Mutter etwas...hm...nicht gefährlich werden könnte, aber anstrengend"

„Du denkst unsere Mutter wird nicht gefährlich? Sie kann ganz schön giftig werden. Und listig", sagte Gabriel.

„Ich werde es gar nicht erst zulassen, dass sie uns gefährlich wird. Mach dir keine Sorgen, ich bin wirklich sehr gut in meinem Job", antwortete ihm Alexander sachlich. Manche würde mit solch einer Antwort arrogant klingen, doch nicht er. Er klang nur selbstbewusst. Mein Bruder nickte und lehnte sich zurück. „Eure Mutter wird zu Beginn mit Sicherheit das Testament so anfechten, dass sie sagen wird, eure Tante wäre geistig verwirrt gewesen, weil sie eben Krebs hatte. Aber, wenn ich mit dem behandelten Arzt spreche, ersticke ich diesen Punkt sofort. Ich denke, ihr Anwalt wird das wissen und mit etwas anderes um die Ecke kommen", sprach Alexander weiter. Wir nickten alle. „Vielleicht könnte sie damit anfangen, zu behaupten, ob Flora wirklich die richtige Erbin ist, oder? Ich meine, euer Vater hätte doch auch das Haus erben können, nicht? Wieso hat er es also nicht? Wisst ihr da etwas?", kam es prompt von Dexter, der seine Hände hinter seinen Nacken verschränkt hatte. Wir alle sahen ihn verblüfft an. „Was? Überrascht, dass ich so denken kann?"

„Ehrlich gesagt, ja. Ich dachte immer du seist ein Intelligenzallergiker", meinte Blue und bekam sofort einen bösen Blick von Dexter zu spüren. „Man wird nicht einfach so Tierarzthelfer, so leicht ist das nicht", gab er grummelig von sich. „Da gibt es auch scheiß verfickte Prüfungen, wo man genügend lernen muss. Außerdem hatte ich die beste Abschlussnote"

„Das bezweifelt hier niemand, aber dein Gedanke ist gut. Könnt ihr dazu was sagen?" Alexander hatte Dexter beruhigend angelächelt, danach sah er mich und Gabriel an.

Flirting With The Vet || Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt