33: Bezeichnest du mich gerade als Irre?

250 10 0
                                    

Violett 

Gähnend streckte ich mich, nachdem ich den Computer heruntergefahren hatte. Gestern und heute waren anstrengende Tage gewesen, die mir in den Knochen lagen. Zudem war ich gestern mit Dexter und Connor auf dem Weihnachtsmarkt, und Dexter konnte jemanden sehr gut überreden, mehr als nur eine Tasse Glühwein zu trinken. Somit hatte ich leichte Kopfschmerzen. Leider war Blue mit einem wichtigen Fall beschäftigt; sie war erst spät von Sheffield nach Hause gekommen. Mein Bruder hatte ebenfalls mit der Arbeit zu tun gehabt, irgendwelche Dokumente, fragt mich nicht, was genau.

„War ein harter Tag, hm?", lachend kam Frederick um die Ecke, als er sich seine Jacke anzog.

„Oh ja, die letzten Tage waren wirklich anstrengend. Im Bett schaffe ich es nicht mal mehr, etwas am Handy zu sein; meine Augen schließen sich automatisch", erzählte ich ihm leicht lächelnd, als ich aufstand. Frederick war ein wahrer Gentleman und reichte mir meine Jacke, die ich dankend annahm.

„Verstehe ich, es gibt immer solche anstrengenden Phasen, aber sie gehen schnell vorüber. Aber bevor die Jungs kommen, wollte ich dir sagen, dass ihr morgen nur bis 13 Uhr arbeitet", begann Frederick zu erklären.

„Was? Wer? Wieso?", fragte ich verwundert nach. Frederick schmunzelte.

„Dexter, Connor und du. Morgen werden Lucina und ich die restlichen Stunden meistern. Immerhin hast du morgen Geburtstag, und wir wurden gefragt, ob ihr morgen etwas früher Feierabend machen könnt."

„Wer? Und das geht doch nicht, nicht deswegen. Immerhin-"

„Doch, das geht. Wir haben mit Absicht weniger Termine morgen, und außerdem schaffen meine Frau und ich das. Wir sind ein Top-Team", sprach er weiter. Doch als er merkte, dass ich widersprechen wollte, fügte er schnell hinzu, „Es ist wirklich in Ordnung, Violett. Und außerdem ist das eine Ausnahme für dieses Jahr, also musst du dich nicht schlecht fühlen." Am Ende zwinkerte er. In diesem Moment erinnerte er mich an Connor, denn sie hatten das ähnliche spitzbübische Grinsen, wenn sie zwinkerten.

„Hey, Mr. Blake, schönen Feierabend! Violett? Lust auf einen weiteren Glühwein nach so einem langen Arbeitstag?", gut gelaunt kam nun Dexter, der mir grinsend einen Arm um die Schulter legte. Connor lief direkt hinter ihm; er schenkte mir ein wunderschönes Lächeln, was Schmetterlinge in meinen Bauch beförderte.

„Ein weiterer Glühwein klingt irgendwie verlockend", antwortete ich, während Dexter und Connor sich ebenfalls ihre Jacken anzogen. Ich hatte eine kleine Schwäche für dieses Getränk entwickelt.

„Na dann, übertreibt es nicht, Kinder. Connor? Du bringst Violett sicher nach Hause. Und keine Sorge, ich kümmere mich um Sparkles, aber morgen nehmt ihr ihn mit!" Lächelnd verabschiedeten wir uns vor der Praxis. Draußen hatte sich der winterliche Abend in eine stille, verschneite Szenerie verwandelt. Die Straßenlaternen warfen ein sanftes Licht auf den frisch gefallenen Schnee, und die klare Winterluft ließ uns die Anstrengungen des Tages für einen Moment vergessen.

Am Weihnachtsmarkt steuerten wir einen nahegelegenen Glühweinstand an und wärmten uns die Hände an den dampfenden Tassen. Die festliche Atmosphäre des Weihnachtsmarktes umgab uns, und ich spürte, wie sich die leichte Melancholie des langen Arbeitstages langsam auflöste. Mein Atem bildete kleine Wolken in der Kälte, während wir uns durch die Menschenmenge hindurchschlängelten.

„Frederick hat uns übrigens erzählt, dass wir morgen nur bis 13 Uhr arbeiten müssen", verkündete ich, die Neuigkeit mit einem Lächeln teilend. „Eine nette Überraschung."

Dexter prostete mir zu. „Perfekt! Das gibt uns genügend Zeit, um deinen Geburtstag gebührend zu feiern."

Connor fügte hinzu: „Wir haben auch schon ein paar Ideen, wie wir den Tag verbringen könnten." Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte seine Lippen. Da ahnte ich bereits, dass die zwei Jungs über Blues Überraschung Bescheid wussten. Apropos Blue, lief sie gerade auf uns zu? Gemeinsam mit meinem Bruder? Und beide hatten einen mürrischen Blick im Gesicht.

Flirting With The Vet || Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt