Connor
Ein Mann, der behauptet, sein Herz würde niemals schneller schlagen wegen einer Frau, war ein Lügner. Oder ich war kein richtiger Mann, denn mein Herz klopfte so schnell wie nach einer Trainingseinheit mit Gabriel. Das würde erst morgen die Realität sein. Was zählte, waren die Gedanken im Hier und Jetzt. Mein Herzrasen wegen der aktuellen Situation. Wegen der aktuellen Gefühle, die in mir brodelten.
Violett's Lippen waren so weich und zart, sie schmeckten bezaubernd und am liebsten würde ich sie niemals wieder loslassen. Am liebsten würde ich den Kuss vertiefen, doch ich sollte mich lösen. Ich wusste es, doch mein Körper wollte sich nicht bewegen. Meine Lippen wollten sich nicht von ihren trennen. Himmel sei Dank übernahm Violett die Entscheidung und löste langsam den unschuldigen Kuss. Mein warmer Atem prallte auf ihre Haut, als wir uns gegenseitig in die Augen sahen und uns verloren. Jedenfalls verlor ich mich in ihrem strahlendem Grün. Was dachte sie wohl? Wollte ich das eigentlich wissen? Ja. Nein. Ich wusste es nicht. Das einzige, was ich wusste, war, dass ich den Kuss genossen hatte. Dieser Kuss war überfällig gewesen. Verdammt, warum hatte ich mich nicht schon früher getraut, so zu küssen? Natürlich, die Antwort war klar. Weil wir eigentlich beste Freunde waren. Beste Freunde aus Kindheitstagen, die sich lange nicht mehr gesehen hatten.
"Vi, ich...", begann ich zu sprechen, doch bevor ich weiter sprechen konnte, umfasste Violett mein Gesicht, zog es näher zu sich und im nächsten Moment lagen ihre Lippen erneut auf meinen. Träumte ich? Sie küsste mich doch gerade, oder? Verdammt, ja! Sie küsste mich! Ohne zu zögern, erwiderte ich ihn und neigte mich noch mehr zu ihr hinunter. Meine Hand legte ich an ihren Hinterkopf, die andere an ihre Taille und zog sie bestimmend näher zu mir heran. Ich spürte ein sanftes Lächeln von ihr, was wiederum mich noch breiter Lächeln ließ. Ihre Zuneigung ließ mich mutiger werden und so vertiefte ich den Kuss. Ließ ihn leidenschaftlicher werden. In mir entfachte ein Feuer, das mich innerlich brennen ließ. Und ich wusste, dass ich es sofort löschen musste. Ich musste es löschen, um nicht von meinen Gefühlen zu verbrennen. Deswegen löste ich mich schweren Herzens. Ihr schneller Atem traf auf meine Haut, ihre Pupillen so groß und dunkel, dass sie mich wahnsinnig machten.
"Ich glaube, das war wirklich überfällig", sagte ich schwer atmend. Violetts Mundwinkel zuckten leicht nach oben. "Ich glaube, du hast recht", flüsterte sie, was wiederum mich zum Lächeln brachte. Sie sah mir in die Augen, dann zu meiner Hand, die immer noch ihre Taille hielt. Schnell bewegte ich sie von der Stelle weg, um ihr die Situation hoffentlich nicht unangenehm zu machen. "Wir sollten uns hinlegen. Es ist schon verdammt spät", flüsterte ich, doch ich bewegte mich keinen Millimeter. Violett nickte, jedoch machte sie ebenfalls keine Anstalten sich hinzulegen. Wir sahen uns einfach dümmlich lächelnd an. Bis ich ein Jaulen hörte, das von unten kam. Sparkels. Natürlich musste er sich jetzt bemerkbar machen. Nur, dass er immer lauter wurde und ich aus dem Bett sprang, bevor sich einer der anderen bewegte. "Bin gleich wieder da!" Mit diesen Worten flitzte ich aus dem Raum und hoffte, keinen grimmig aussehenden Gabriel oder eine zornige Blue anzutreffen. Der Gott meinte es gut mit mir. Unten angekommen, sah ich Sparkels mit meinem Schuh herumlaufen und als er mich sah, kam er freudig zu mir gelaufen. Dexter, der auf der Couch schlief, kam ebenfalls zu mir gelaufen, aber nicht freudig. Sein Blick war verschlafen und alkoholisiert.
"Verdammt, der Hund winselt schon seit einiger Zeit", brummte er müde. "Tut mir leid, ich dachte, er könnte hier unten schlafen, weil du da bist, aber da lag ich falsch. Ich nehme ihn mit hoch", sagte ich leise, was Dex mit einem müden Nicken kommentierte. Er schlich zurück zur Couch und legte sich hin. Ich nahm Sparkels und führte ihn die Treppe hoch bis in Violetts Zimmer. Ich hoffte, sie hatte kein Problem damit, dass er hier schlief.
"Was ist mit ihm?", besorgt sah sie zu dem Labrador, der glücklich meinen Schuh fallen ließ und auf sie zulief.
"Sparkels, aus! Nicht!", doch es war zu spät. Der Hund sprang aufs Bett und kuschelte sie an Violett, die leise lachte. Ich lief zu ihr und packte Sparkels sanft am Halsband, um ihn von ihr herunterzuziehen.
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Flirting With The Vet || Band 1
RomanceIn der malerischen Kleinstadt Bakewell kehrt Violett Craig nach Jahren der Abwesenheit gemeinsam mit ihrer besten Freundin zurück. Der Anblick von Connor, dem charmanten Tierarzt mit einem Lächeln, das jeden verzaubert, weckt in ihr Gefühle, die sie...