14: Aber deine Unterwäsche!

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Violett

Heute war es recht schnell kalt geworden, sodass mir Connor einen Hoodie von sich gab, den ich mir über mein Oberteil überzogen hatte. In der Zwischenzeit hatte er den kleinen Labrador angeleint, der schon ungeduldig an der Tür auf sein Herrchen gewartet hatte. Nun waren wir seit 20 Minuten unterwegs.

„Er läuft schon echt gut an der Leine. Wenn ich mich an die Anfangszeit zurück erinnere", kicherte ich leise.

„Da liegt viel Training dahinter. Ich möchte nur ungern nochmal von der Leine flachgelegt werden", witzelte Connor, während er Sparkles beobachtete, wie dieser sich durch das Gras schnüffelte.

„Ach, du würdest lieber von mir flachgelegt werden", mein freches Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Connor verstand, wieso ich plötzlich so etwas andeutete. Er lief sofort rot an, was ich unglaublich süß fand. „Tut mir leid, wirklich. Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist", murmelte er peinlich berührt. Sein schuldbewusstes Gesicht konnte ich nicht ignorieren, sodass ich ihn kurz am Ärmel packte und so stoppte.

„Hey, ich muss mich entschuldigen. Immerhin habe ich deine Wange rot geschlagen. Es war einfach nur überraschend, dass du mir plötzlich nahe warst und dann mir deine..ja.. angeboten hast"

„Okay, können wir diesen Moment vielleicht vergessen?"

„Nein"

„Nein? Wieso?"

„Hm, weil aus der weiblichen Sicht finde ich dein Angebot interessant"

Daraufhin schnappte ich mir die Leine aus seiner Hand - die ihm sowieso beinahe auf den Boden fiel - und lief lachend voraus. Sein Mund stand weit offen und sein Blick war eine Mischung aus Überraschung und Überforderung. Irgendwie war ich stolz darauf ihn so stehen lassen zu können. Schon eine kurze Zeit später hörte ich hinter mir schnelle Schritte. Anscheinend war Connor aus seiner Eisstarre aufgetaut.

Dieses spielerische Flirten war durchaus amüsant. Doch durch dieses hatte ich die dunklen Wolken über uns gar nicht bemerkt. Ein eisiger Wind begann und auf meiner kühlen Haut spürte ich die ersten kleinen Wassertropfen. Ein Unwetter zog auf.

„Wir sollten schnell zurück gehen" Connor hatte natürlich recht. Doch mit einem verspielten Welpen nach Hause zu rennen war keine einfache Angelegenheit. Denn Sparkles stoppte immer wieder abrupt, wenn sich durch den Wind ein Blatt bewegte oder das Gras durch fremden Hundeurin interessant roch.

Das Wetter hatte keine Gnade mit uns, es windete immer stärker und aus den einzelnen Regentropfen wurde schnell ein wirbelnder Regensturm. Kurz gesagt, wir wurden bis zur Unterwäsche nass.

Jedenfalls ich, für Connor konnte ich nicht sprechen, doch ob seine Unterwäsche mehr Glück hatte als meine bezweifelte ich. Als wir seine Treppen erreichten zögerte ich keine Sekunde und packte Sparkles, um so schnell wie möglich hoch zu joggen. In seiner Wohnung ließen wir uns erst Mal auf den Boden fallen. Sparkles schüttelte sich kurz trocken und tapste fröhlich zwischen uns umher. Connor befreite ihn geschickt aus seinem Geschirr und ließ den Labrador fort laufen.

„Das kam unerwartet...", murmelte ich, als ich mir meine nassen Haare hinters Ohr steckte. „Und du bist noch so dünn angezogen. Wieso hast du dich nicht umgezogen, bevor wir los sind? Jetzt sind deine Doktor Sachen durchnässt" Ich beobachtete, wie er sich aus seinem weißen Kittel befreite. Dabei rutschte sein dunkelrotes Oberteil leicht nach oben, was mir einen kurzen Blick auf seine Bauchmuskeln schenkte. Aber wirklich nur ganz kurz und minimal.

„Du hast doch gesehen, wie ungeduldig der Kleine war. Da dachte ich für einen schnellen Spaziergang reicht es. Wer hätte auch denken können, dass es so los stürmen würde", jammerte er etwas, was ziemlich niedlich war. Er sah aus wie ein kleines Kind, dass zurück ins Haus gescheucht wurde, obwohl es noch mit Freunden spielen wollte.

Flirting With The Vet || Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt