Kapitel 39: Halt doch den Mund, du Arschkrapfen

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Connor

„Scheiße, wie lang noch?"

„Das waren gerade mal 15 Sekunden, Dexter"

„Meine Muskeln verbrennen gerade!", keuchte Dexter angestrengt.

„Das ist doch gut, weiter so. Das ist nur die Aufwärmung. Und Ende. Die 30 Sekunden sind vorbei"

„Was!?", rief Dexter entsetzt, als er die Worte von Gabriel hörte. Ich ließ mich einfach nur zu Boden fallen, reden war zu anstrengend, nach dem Plank. Ich beobachtete Gabriel, der sich locker aufrichtete, als hätten wir bis jetzt noch gar nichts gemacht. Wir hatten bereits mehrere Dehnübungen, abwechseln Hampelmänner und Kniebeugen gemacht, um den Puls richtig zu erhöhen und nun zum Schluss einen Plank hinter uns und ich spürte bereits meine Muskeln brennen. Zwar machte ich ab und zu Sport, um fit zu bleiben, doch Gabriel machte täglich Sport und das war ein enormer Unterschied. Dexter war derselbe Typ wie ich. Zwei Mal pro Woche Sport war ausreichend. Doch bei ihm schlug das Training härter an als bei mir. Wahrscheinlich hatte er den Sport in letzter Zeit komplett vernachlässigt.

„Gut, auf geht's zum richtigen Programm. Wir beginnen mit 60 Kniebeugen, 45 Crunches und zum Schluss 20 Liegestützen. Das wird drei Mal wiederholt und dann sehen wir weiter", sagte Gabriel und machte sich bereit für die Übungen. Sein Atem war normal, leichter Schweiß war auf seiner Stirn zu sehen, aber an sich sah er frisch aus. Als hätten wir nicht die ersten 10 Minuten gehabt. Er war doch ein Monster. Dexter neben mir lag wie ein gestrandeter Wal und stöhnte auf, nachdem Gabriel seine Ansage gemacht hatte. Ich rappelte mich langsam vom Boden auf, meine Muskeln fühlten sich an wie wabbeliges Gelee. Gabriel war schon dabei, die Kniebeugen zu machen, während Dexter noch keuchend neben mir lag. Ich zwang mich, mit den Kniebeugen anzufangen, obwohl jeder Muskel in meinem Körper dagegen zu protestieren schien.

Gabriel machte die Übungen mit einer solchen Leichtigkeit, als wäre es für ihn ein Spaziergang im Park. Seine Bewegungen waren fließend und kraftvoll zugleich. Ich fragte mich, wie er das schaffte, jeden Tag so intensiv zu trainieren, ohne dabei die Motivation zu verlieren.

Nach den 60 Kniebeugen ging es weiter zu den Crunches. Mein Bauch brannte bereits von den vorherigen Übungen, aber ich zwang mich dazu, die Crunches zu machen. Jeder einzelne war eine Qual, aber ich wollte nicht aufgeben. Ich spürte den Blick von Gabriel auf mir ruhen, und das spornte mich irgendwie an, weiterzumachen.

Schließlich kamen die Liegestützen, die ich mit zitternden Armen und schwitzender Stirn absolvierte. Als ich die letzten Liegestützen beendet hatte, fühlte ich mich wie ausgelaugt. Doch Gabriel hatte noch nicht genug.

"Zwei weitere Durchgänge", verkündete er mit einem Grinsen, das zeigte, dass er noch lange nicht müde war.

Dexter stöhnte laut auf, und ich konnte seine Frustration verstehen. Aber wir hatten keine andere Wahl, als weiterzumachen. Mit letzter Kraft setzten wir die Übungen fort, während Gabriel uns mit seiner Ausdauer und Kraft beeindruckte.

„Was? Macht ihr schon schlapp? Wir haben doch erst jetzt angefangen. Schnappt euch die Kurzhanteln!" Dieser Mann wollte uns wirklich quälen, aber ein nein würde er nicht akzeptieren. Und so schwach war ich nun auch nicht.

Am Ende der fünften Runde fiel ich erschöpft auf den Boden, unfähig, mich noch einmal zu erheben. Doch trotz der Erschöpfung spürte ich auch ein Gefühl der Befriedigung. Wir hatten es geschafft, auch wenn es uns alles abverlangt hatte. Himmel war ich froh wieder daheim zu sein. Zu duschen und mich dann ins Bett zu legen. Vielleicht sollte ich Violett anschreiben, bevor ich Gabriels Wohnung verließ. Jap, wir waren bei ihm und er hatte einen kleinen Raum für sein Home-Workout. Aber zurück zu Violett. Ich musste ihr schreiben, gerade weil wir heute früh doch nicht so viel Zeit hatten die Zeit gemeinsam zu verbringen. Mein Vater hatte mich angerufen, da es einen Notfall außerhalb unserer Praxis gab und er schnell hin fahren musste. Meine Mom war gerade in einer OP gewesen und die nächsten Patienten warteten brav auf ihre Untersuchung oder Spitzte. Natürlich machte ich mich gemeinsam mit Dexter auf dem Weg. Violett wollte uns begleiten und obwohl ich erst sagte, sie solle den Tag doch genießen, hörte sie nicht auf mich. Somit hatten wir alle am Ende gearbeitet. Leider war nur so viel los, da auch einige Tiere ohne Termin dazwischen gequetscht wurden, dass ich kein Wort mit Violett gewechselt hatte. Gegen Ende der Arbeitszeit kam dann Gabriel und holte Dexter und mich ab. Und nun saßen oder besser gesagt lagen wir da.

Flirting With The Vet || Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt