18: Das hört sich an, als wäre meine Existenz unerträglich

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Connor

Es war Montagmorgen, als ich die Praxis betrat und mein Blick fiel sofort auf Violett. Sie saß bereits vor dem Computer und ordnete Papiere in einen Ordner. Seit sie hier war hatten wir wieder Ordnung im Haus. Was die ganze Arbeit erleichterte.

„Guten Morgen, Violett", begrüßte ich sie lächelnd.

„Guten Morgen, Connor. Du bist etwas spät dran heute"

„Ich weiß. Sparkles hat heute länger mit seinem Geschäft gebraucht", gab ich zu. „Aber es scheint ja ein ziemlich entspannter Morgen zu sein. Ist mein Vater auf Tour?"

„Yep, er besucht eine Farm, die Pferde besitzt. Ein Fohlen scheint Probleme zu haben, aber frage mich nicht was. Das Wort kann werde ich sicher nicht korrekt aussprechen können", erklärte sie mir. Ich nickte nur darauf und hörte ihr einfach zu. „Sag mal, wieso hast du dich nur auf Kleintiere spezialisiert?", fragte mich Violett. Nebenbei band sie sich ihre Haare zu einem Zopf, dabei erwischte sie nicht alle, da die vorderen Strähnen etwas zu kurz dafür waren. Als ich ihr Haar etwas genauer beobachtete, bemerkte ich, dass ihr Ansatz nicht mehr lila war. Ihre Naturhaarfarbe kam langsam zum Vorschein.

„Wer sagt denn, ich habe mich nur darauf spezialisiert?", fragte ich sie zurück.

„Hast du nicht? Ich dachte es, weil du kaum auf solche Besuche gehst. Ich sehe dich meistens hier mit Katzen, Hunden oder Kaninchen hantieren", antwortete sie wahrheitsgemäß. Und ich verstand sie.

„Ehrlich gesagt liebe ich kleine Tiere einfach mehr. Aber ich weiß, wenn meine Eltern nicht mehr können, dass ich diese Besuche erledigen werde. Wobei ich eigentlich mitgehen sollte, dass ich mehr lernen sollte, aber irgendwie...Ich werde es in naher Zukunft ändern. Du kannst mich dann gerne begleiten"

„Ach ja? Und wer übernimmt hier die Arbeit in dieser Zeit?"

„Dexter natürlich" kam es prompt von mir. Genannter kam gerade ums Eck und sah uns beide an.

„Was ist mit mir?", brummte er. Zwar hatten wir uns gestern noch recht gut von der Partynacht erholt, dennoch schien mir Dexter noch immer nicht 100prozentig zu funktionieren. Vielleicht war es auch das Video, das von ihm existierte. Viele Dinge waren ihm nicht peinlich, aber diese Situation war es ihm. Doch da musste der junge Mann durch.

„Nichts ist mit dir. Bereite Behandlungsraum 1 vor, denn in ein paar Minuten kommt Mrs. Groove mit Jack", erklärte Violett lächelnd. Innerlich seufzte ich, denn diese Dame machte mich fertig. „Freust du dich denn nicht, ein Mitglied deiner Fan-Omas zu sehen?", stichelte Violett grinsend. Seit Gabriel es gestern erwähnt hatte, ärgerten mich alle damit. „Ach, sei still. Komm Dex"

Nachdem der ganze Tag relativ gut verlaufen war, war ich froh, als wir die Praxis schlossen. Meine Mutter hatte Violett bereits nach Hause geschickt. Wohl bemerkt hatte sie meine beste Freundin begleitet. Ich wusste nicht, ob ich es gut oder schlecht war. Mein Vater war bereits zuhause und hatte höchstwahrscheinlich etwas Leckeres gekocht. Mit solchen Sachen verwöhnte er nach all den Jahren meine Mutter. Ich und Dexter durften die Praxis aufräumen. Zum Glück hatten wir momentan keine Patienten über Nacht, was so einiges einfacher machte.

„Vergiss nicht, später treffen wir uns beim Jack's"

„Klar, aber ich werde kein Alkohol trinken. Samstagnacht  hat mir erstmal gereicht", grummelte mein Kumpel. Als Antwort schmunzelte ich, bevor ich ihm seine Jacke gab. „Schon klar und jetzt gehe dich frisch machen, sonst wird dich keiner anschauen", gab ich zurück, was dazu führte, dass Dexter hellhörig wurde. „Heute gehe ich sicher nicht allein nach Hause"

~ ~ ~

Die Bar war bereits gut gefühlt, als ich sie betrat. Wie überall, hatte auch diese Bar ihre Stammgäste von alten Herren, die in ihrer Ecke Karten spielten und ihr Bier oder Whiskey tranken. Auch Frauengruppen, die wild miteinander diskutieren, fanden sich hier. Sowie auch Männer, die so manche Frau bereits im Visier hatten. Doch mein Ziel befand sich eher in der hinteren Ecke. Zielgerichtet lief ich über den dunklen Holzboden. Ich sah bereits Dexter, der angeregt mit Zack über etwas sprach. Dabei wedelte er wild mit seinen Armen in der Luft herum. Gabriel saß auch schon dort und hörte aufmerksam zu.

Flirting With The Vet || Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt