Flirting With The Vet || Band 1

32: Wir haben hier ein kollektives Tagebuch

Violett

„Guten Morgen, Violett!"

Dexter lehnte sich an die Rücklehne meines Stuhles. Seine grünen Augen fixierten mich und sein breites Grinsen strahl mich an. Anscheinend hatte er sich gestern brav erholt vom Samstagabend. „Guten Morgen, Dex. Alles klar bei dir?"

„Alles bestens. Connor und du seit heute gleichzeitig in die Praxis gekommen"

„Ja, dass passiert, wenn man gemeinsam zur Arbeit läuft", gab ich schmunzelnd von mir. Ich kannte Dexter mittlerweile gut genug, um zu wissen, auf was er wirklich abzielte. „Heißt, dass nun, dass was ich denke, was es heißt?", fragte Dexter grinsend und beugte sich weiter zu mir runter. „Er hat nur bei mir übernachtet, was schon öfters der Fall gewesen ist. Ich habe ja auch schon bei ihm übernachtet", klärte ich ihn auf. Verwirrt blinzelte er mich, dann seufzte er. „Und ich dachte, dass gestrige Date hatte etwas zu bedeuten...", grummelte er. Da wurde ich sofort hellhörig, doch gleichzeitig machte es „Klick" in meinem Kopf. Bakewell war eine Kleinstadt. „Wer hat es dir erzählt?"

Dexter schien für einen Moment nachdenklich, bevor er mit einem breiten Grinsen antwortete: "Oh, lass es mich als kleine journalistische Intuition bezeichnen. Aber keine Sorge, ich bewahre meine Quellen gut auf."

Ich hob eine Augenbraue, unsicher, wie viel Dexter tatsächlich wusste. "Also, um das klarzustellen, es war kein Date. Connor und ich sind einfach gute Freunde, die Zeit miteinander verbringen. Nicht mehr, nicht weniger." Er musste nicht wissen, dass es doch ein Date zwischen uns war.

Dexter machte eine dramatische Geste, als ob er einen Schwur leistete. "Natürlich, ihr seid nur Freunde. Ist okay, es kommt kein Wort von mir. Versprochen. Ich bin ja kein Klatschreporter. Aber sag mal, gibt es hier überhaupt Geheimnisse? Diese Stadt ist so klein, dass man glauben könnte, jeder kennt jedes Detail."

Ich lachte leicht. "Ja, das ist Bakewell. Man könnte sagen, wir haben hier ein kollektives Tagebuch."

Dexter lehnte sich wieder zurück und grinste. "Na, solange es ein unterhaltsames Tagebuch ist, bin ich zufrieden. Aber wenn du jemals Klatsch oder Skandale brauchst, weißt du ja, wo du mich findest."

Ich nickte schmunzelnd. "Natürlich, Dexter, du wirst meine erste Anlaufstelle sein, wenn ich das Bedürfnis nach Klatsch habe. Bis dahin halte ich mein Leben hier in Bakewell so unspektakulär wie möglich."

„Ich glaube, dass wird schwieriger als du denkst"

„Wieso denkst du das?"

Meine Neugierde wurde geweckt, und ich folgte seinem Blick zum Flur. In dem Moment, als ich Connor sah, spürte ich ein seltsames Gefühl, das ich nicht sofort identifizieren konnte. Es war wie ein Stich in meiner Brust, und mein Herz schien einen Schlag auszusetzen. Eifersucht? Das konnte doch nicht sein. Oder etwa doch?

Die Szene zwischen Connor und Kate spielte sich vor mir ab, und ich konnte nicht leugnen, dass etwas in mir brodelte. Doch ich wollte nicht, dass meine Gefühle die Oberhand gewannen. Stattdessen atmete ich tief durch und entschied mich, nicht in eine Szene zu verfallen. Ich würde meine Emotionen im Griff behalten. Was schwierig war, angesichts der Tatsache, dass Connor sie mit seinen Grübchen anlächelte. Und Kate spielte mit ihren Haaren, eine Haarsträhne wickelte sie um ihren dünnen Zeigefinger. Ihre Augen ließen keine seiner Bewegungen unbeobachtet. Ich war so vertieft die Zwei zu beobachten, dass ich Lucina gar nicht bemerkte, die wegen ihres Patienten ein Rezept benötigte. Doch meine Augen und Ohren waren nur auf Connor und Kate gerichtet. Lächelnd überreichte er ihr die Transportbox, schüttelte für eine Sekunde zu lang ihre zarte Hand und begleitete sie bis zu uns.

„Viel Erfolg mit der Behandlung, Kate. Schönen Tag, noch"

Erneut lächelte er sie mit seinen wunderschönen Grübchen an. An ihrem Blick konnte ich erkennen, dass sie dies als einen kleinen Fortschritt ansah. Meine gute Stimmung wurde grummelig, das spürte ich. Ganz besonders, als Connor zu uns sah.