Kapitel 9- neuer Tag, neues Glück:

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~/~ Am nächsten morgen ~/~

~ Noah's Sicht ~

Ich hatte nicht lange geschlafen das war mir klar, als ich um 5:30 Uhr von meinem Wecker aus meinem eh nicht sonderlich tiefen Schlaf gerissen wurde. Warum konnte mich dieses Scheißteil nicht einmal in Ruhe lassen? Vielleicht sollte ich allerdings auch darüber nachdenken ihn zurückzugeben und einen neuen zu kaufen, der nicht so ein Frühaufsteher ist, wie der jetzige. Ne, jetzt mal Spaß beiseite, ich konnte gestern ewig nicht einschlafen, da ich mir den Kopf darüber zerbrochen hatte, wie ich Abi helfen konnte, denn auch wenn ich sie nicht wirklich kannte, hatte sie etwas ansich, das mich berührte, was es war konnte ich aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Was allerdings jetzt schon feststand war, dass ich trotzdem aufpassen musste, was ich Abi gegenüber erwähne, da ich sonst die Gang verraten würde und das wiederrum bedeutet, dass dann nicht nur Abi entführt und misshandelt wird sondern wir beide zusammen. Ja, richtig gehört, ich bin in einer Gang, die ich zwar beschissen finde, aber trotzdem in jungen Jahren reingerutscht war und nicht mehr rauskam, da das Moto "Einmal dabei, immer dabei" ist, wer trotzdem versucht auszusteigen, der wird verfolgt und bei der nächsten Gelegenheit kaltgemacht und ja, vielleicht will ich noch nicht dran gauben und auf dem Friedhof landen. Ich erinnerre mich noch gut an den Tag, an dem alles begann...


~ Flashback ~

Es war ein lauer Sommertag, als ich wie immer von der Schule kam mit dem Gedanken wie ungerecht die Welt doch war, die meisten hatten ein schönes Haus, nette Eltern und genügend Geld. Ich jedoch, hatte nichts davon, eine alte Bruchbude, die man nun wirklich nicht ein Haus nennen konnte, einen Vater, der Alkoholiker war und mich immer schlug, wenn ihm etwas nicht passte und eine Mutter, die abgehauen war, als ich vierzehn war, da sie es mit meinem Dad nicht mehr ausgehalten hatte. Mittlerweile war ich schon sechzehn Jahre alt und hatte die Schulzeit schon fast geschafft, meine Noten waren recht gut, da ich oft in der Schule abhing, nur um nicht nach Hause zu müssen und Opfer der Schläge meines Erzeugers zu werden. So auch heute, ich war extra bis um kurz nach fünf in meiner High School geblieben um meinem Dad möglichst lange aus dem Weg zu gehen, als ich an einer Gruppe Jugendlicher vorbei lief und den Kopf senkte, damit sie mich nicht beachteten. Doch mit meinem Glück tippte mich jemand an und so drehte ich mich um und erblickte einen der Jungs, der vorhin noch bei den anderen stand, seine Arme waren von Tatoos übersäht und er hatte eine Glatze. Er war mir unheimlich, doch ich schaute ihm in die Augen und hörte ihm zu, wie er über Ungerechtichkeit redete und ich mich das erste mal in meinem Leben wirklich verstanden fühlte. Tja, so kam alles, erst Drogen und kleine Jobs wie Diebstähle, dann illegale Kämpfe, Motorradrennen und Zwangsprostitution bis hin zu Entführungen, Erpressung und sogar Mord, wenn es nicht anders ging. Für mich war es wie der Beginn eines neuen Lebens gewesen, ich konnte meine böse Seite ausleben, nebenbei hatte ich noch die Schule fertig gemacht und habe Medizin studiert, jeder denkt jetzt wahrscheinlich, wie das zusammen passt, aber es war einer meiner Träume gewesen, weswegen ich ihn mir verwirklicht hatte und Arzt geworden war .

~ Flashbackende ~


Als mir Abigail gestern alles erzählt hatte, musste ich an eine Geschichte denken, die auch in meiner Gang den Orlando devils oft erzählt wurde, über ein Mädchen, das entführt wurde um eine Mafiabraut zu werden. Wenn ich das nächste mal in unserem Hauptquartier bin, musste ich unbedingt den Namen herausfinden, denn wenn sich meine Vermutungen bestätigen würden, dann war dieses Mädchen, Abi, die gerade auf meinem Sofa lag und tief und fest schlief. Das war wie ein Stichwort gewesen, meinen Kopf zu schütteln mit der Hoffnung die Gedanken loszuwerden und tatsächlich klappte es nach kurzer Zeit. Da mein Wecker immer noch Geräusche von sich gab, die auch noch zunehmend aggresiver wurden, schwang ich mich Zähne knirschend aus meinem warmen Bett und brachte den Quälgeist namens Wecker mit einem kurzen Schlag zum Schweigen. Zufrieden grinsend zog ich mir ein Shirt an und tapste mit nackten Füßen auf das Klo um erstmal meine Blase zu erleichtern. Als auch das erledigt war, wusch ich mir mein Gesicht, indem ich mir zwei Hände kaltes Wasser ins Gesicht klatschte und schaute mein müdes ich im Spiegel anund schlüpfte in meine Adiletten. Anschließend ging ich ins Wohnzimmer um nach Abigail zu schauen, ich betrachtete sie dabei, wie sie selig lächelnd in der Decke verheddert da lag, es hatte fast etwas magisches. Doch bevor ich mir darüber weiter Gedanken machen konnte, kam mein Kumpel Derek von hinten und schlug mir einmal kräftig auf den Rücken, was mich zusammenfahren ließ, ich drehte mich mit Schwung um und funkelte ihn böse an.

"Sag mal spinnst du?", fuhr ich ihn an.

"Warum denn so gereizt, No? Hast du etwa in letzter Zeit keinen Sex bekommen?", erwiderte er mit einem Lächeln um den Lippen.

"Erstens geht dich das einen feuchten Dreck an und außerdem bin ich nicht so wie du, du vögelst ja auch alles und jeden, der bei drei nicht auf dem Baum ist.", antwortete ich ihm sauer.

"Also sag mal...", murmelte er und hob abwehrend die Hände, bevor er ohne ein weiteres Wort den Raum verließ.

Na, das hatte ich ja mal wieder gut hinbekommen, seufzend fuhr ich mir mit meiner Hand durch meine kurzen Haare und tippte Abi an. Als sie sich nicht rührte, sagte ich laut ihren Namen und rüttelte an ihrem Arm. Nichts, sie wollte einfach nicht aufwachen, entschlossen sie jetzt aufzuwecken, holte ich ein frisches Handtuch und hielt es unter den Wasserhahn, den ich davor auf eiskalt gestellt hatte. Es war zwar keine schöne Methode, aber dennoch in den meisten Fällen zielführend. Als das Handtuch voller Wasser war, wrang ich es grob aus, sodass es nicht mehr tropfte, bevor ich mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen zurück ins Wohnzimmer marschierte. Bei Abigail angekommen, legte ich ihr das eiskalte Bündel auf ihr Gesicht, sodass ihr das Wasser über den Hals und in ihr T-shirt lief. Als sie erschrocken die Augen aufriss, brach ich in schallendes Gelächter aus und hielt mir den Bauch, da er vor lachen weh tat.


~ Abigail's Sicht ~

Ich war gerade noch im Land der Träume, als mir jemand plötzlich ein eiskaltes etwas auf mein Gesicht fallen ließ. Ich bekam fast einen Herzinfakt, was natürlich nicht so ein großes Problem gewesen wäre, da ich ja gerade unsanft von einem Arzt geweckt worden war, der immernoch neben mir stand, dennoch hasste ich solche Aktionen abgrundtief. Ich schaute dem Übeltäter grimmig ins Gesicht, der fast aus den Latschen kippte, so sehr amüsierte er sich über mich, doch diesen Triumph würde ich ihm nicht gönnen, denn wer zuletzt lacht, der lacht bekanntlich am besten. Deswegen spielte ich ihm vor, als würde ich ohnmächtig werden, kurz darauf spürte ich, wie er sich über mich beugte und meinen Namen sagte. Ich unterdrückte einen Lachanfall und spielte weiter, als er sich noch ein Stück weiter über mich beugte, um meine Puls zu fühlen, packte ich blitzschnell seine Handgelenke und drehte ihn einmal um, wobei er über mich rollte und ein erstauntes Keuchen von sich gab. Da er nun aber auf dem Rücken lag und ich rittlings auf ihm saß, hatte ich die Oberhand. Ich nahm das Handtuch, das mittlerweile auf den Boden gefallen war und stopfte es ihm in sein Shirt, ich hielt allerdings kurz inne, als ich mit meiner Hand seine muskulöse Brust streifte, dass ich ihm damit eine Gänsehaut verpasste, erfüllte mich mit Genugtuung, denn Rache war süß.


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Wie versprochen ist hier das neueste Kapitel, ich hoffe es gefällt euch. Kritik könnt ihr mir gerne schreiben, da ich mich immer freue, wenn ich etwas verbessern kann. Ich wünsche euch eine schöne neue Schulwoche mit hoffentlich wenigen Tests, etc.. Das nächste Kapitel folgt entweder am Donnerstag oder spätesten am Sonntag.

🙏🏻Und danke für über 200 Reads!!! 🙏🏻




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