Kapitel 7- Willkommen in der WG:

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Wir zogen unsere Schuhe aus und stellten sie auf einen dafür vorgesehenen Teppich, auf dem sehr kreativ "Shoes" stand. Ich musste schmunzeln, als ich den Schuhsalat sah, so wie es aussah musste man mindestens fünf Minuten für die Schuhsuche einplanen, um nicht zu spät zu kommen. Ich lächelte still in mich hinein und wartete auf Noah, der noch seine Jacke an die Garderobe hängte und nach meiner griff, um mit ihr das selbe zu tun. Ich drehte mich überrascht um, als mich jemand ansprach.

"Hey!"

"Oh, hi.", erwiderte ich schüchtern.

"Noah, willst du uns nicht vorstellen?", fragte Jessica mit hochgezogener Augenbraue.

"Natürlich, das ist Abigail, Abi, das sind Jessy und Derek meine Mitbewohner und besten Freunde." , antwortete er schnell.

"Cool, freut mich euch kennenzulernen!", sagte ich und meinte es tatsächlich Ernst.

"Die Freude ist ganz unsererseits.", meinte Jessy daraufhin.

"Woher kennt ihr euch, Noah?", fragte Derek

Das war die Frage, die ich befürchtet hatte, dass sie bald kommen würde. Und tada, da war sie! Zum Glück musste ich aber nichts sagen, da Noah für die beiden alles kurz zusammenfasste. Als er geendet hatte, zog mich Jessica ins Wohnzimmer und nahm mich kurz in den Arm, nur um mir dann zuzuflüstern:

"Oh, du Arme. Gut das No deine Rufe gehört hat. Willst du vielleicht duschen? Ich kann dir auch Klamotten leihen, wenn du willst. Was sagst du dazu?"

"Das wäre wirklich perfekt!", flüsterte ich ebenfalls nur, dass ich währenddessen ein begeistertes Funkeln in meinen Augen hatte.

Jessy nahm mich am Arm, zog mich zu sich ins Zimmer und reichte mir ein Bündel Klamotten, welches ich mir unter den Arm klemmte, bevor sie mich ins Badezimmer schob und noch kurz sagte:

"Handtücher sind im Schrank neben der Dusche."

"Danke!"

Doch ob sie meine Antwort gehört hatte, wusste ich nicht, da sie schon die Tür hinter mir zugeschlagen hatte. Ich sperrte die Tür ab und zog mich vorsichtig aus. Und musterte mich im Spiegel, mir blickte eine blasse junge Frau entgegen, die ausgemergelt aussah mit ihren tiefen Augenringen die sich wie Gräben unter ihren Augen befanden. Als ich mit meinem Blick an meinem Körper hinab gleiten ließ, sah ich wie sich deutliche Verletzungen auf meinem Oberkörper aber auch Beinen und Po abzeichneten, all das hatte ich im Laufe der Zeit durch Schläge, Tritte aber auch Schnittverletzungen erhalten, manches war verheilt, doch einiges war geblieben und würde mich immer an diese Zeit errinnern, so auch die große Narbe nicht weit über meinem Bauchnabel, als ich fast verblutet war wegen eines Messerstichs.

~ Flashback ~

Ich war sechzehn Jahre alt, als ich wieder einen dieser Tage hatte, an denen ich den Mut hatte mich zu wehren und dies auch wirklich tat.

Mein Körper bebte vor Wut, auf meinen Entführer, der mich seit über einem Jahrzehnt hier festhielt, meine Eltern, die mich nicht genug beschützt hatten und auf mich selber, weil ich mir das alles gefallen ließ. Doch damit war jetzt Schluss, ich hatte es satt hier in diesem Loch fest zu sitzen und wahrscheinlich auch nie raus zu kommen. Ich schaute mich um auf der Suche nach einem Gegenstand, welchen ich als Waffe benutzen konnte, mein Blick schweifte umher doch ich konnte nichts entdecken, was diese Fähigkeit haben konnte. Ich suchte unter dem Bett, unter dem Schutthaufen, der in der hinteren Ecke lag, und in und hinter der Kiste, in der sich alle meine persönlichen Gegenstände befanden, wenn man das überhaupt behaupten konnte, dass sie mir gehörten, doch nichts. Da viel mir die Wand auf, der Putz plätterte ab und die Tapete hing an einigen Stellen runter, ich lief auf sie zu und packte die Tapete mit beiden Händen, ich begann mit aller Kraft zu ziehen, sie löste sich, wenn auch nur langsam und war nach einiger Zeit soweit weg, dass ich dahinter schauen konnte. Was ich dahinter entdeckte, ließ mich vor Freude und Glück laut aufseufzen, es war ein relativ großes Rohr, das sehr locker war. Ich packte das eine Ende und riss es mit Mühe aus seiner Verankerung, dann stellte ich mich neben die Tür und wartete darauf, dass der Entführere nach mir schauen kam.

Ich musste allerdings nicht lange warten, da nach einer knappen halben Stunde schwere Schritte vor meiner Tür ertönten, ich brachte mich in Position und hielt das Rohr mit erhobenen Armen über meiner Schulter, jeden Moment dazu bereit es mit Schwung meinem Gegenüber überzuziehen. Als sich die Tür öffnete, spannten sich meine Muskeln automatisch an und Adrenalin wurde durch meinen gesamten Körper gepumpt. Da mich der Entführer nicht wie immer auf meinem Bett erblickte, steckte er vorsichtig den Kopf um die Ecke und zog sein Messer aus seinem Hosenbund, als er mich sah, schwang ich das Rohr mit Kraf nach vorne und erwischte ihn allerdings nur an seiner Schläfe, da er seinen Kopf schnell zurück zog. Doch der Schlag reichte aus, um ihn ins Schwanken zu bringen, doch bevor ich an ihm vorbei rennen konnte, kam er wieder zu sich und rammte mir sein Messer in die Bauchgegend, diese mal war ich es, die schwankte, nur dass ich wirklich zu Boden viel und dort auch liegen blieb. Ich drückte meine rechte Hand auf die Einstichstelle, aus der nun Blut strömte, sehr viel Blut, dann robbte ich zu meiner Eigentumskiste und holte ein großes T-shirt heraus, welches ich mir fest um den Bauch wickelte, in der Hoffnung, dass der improvisierte Druckverband die Blutung zu stoppen.

Hilfe hatte ich nicht bekommen, jedes mal, wenn ich ins Bad konnte, wusch ich meine Wunde aus und erneuerte den Druckverband, das danach alle meine Kleidungsstücke danach blutig waren, war in dem Moment egal, genauso, dass mein Zimmer so staark nach Eisen roch, dass ich schon fast kotzen musste. Aber das einzigste, was in diesem Moment zählte war, dass ich das hier überlebte.

~ Flashbackende ~

Schnell wendete ich meinen Blick ab und stieg in die Dusche, ich hörte noch die anderen wie sie redeten und auch mein Name ein paar mal fiel, doch dann nahm ich nur noch das warme Wasser wahr, das auf meinen Körper runter prasselte und mich in den Wasserdampf einhüllte, wie in eine warme Wolke. Nach etwa fünf Minuten seifte ich mich ein und wusch meine Haare mit angenehm nach Apfel duftendem Shampoo. Als alle Seifenreste weggespült waren, blieb ich noch eine Weile unter der Regendusche stehen, ehe ich mir das Handtuch schnappte, welches ich mir davor rausgelegt hatte und mich abrubbelte, bevor ich aus der Dusche stieg. Ich trocknete mich noch fertig ab und zog dann das Outfit an, welches mir Jessy gegeben hatte (Outfit oben).

 Es war eine knappe schwarze Hotpant und ein bauchfreies weißes Top, es passte wie angegossen, auch wenn es mir etwas zu kurz war, vorallem, weil ich meine Narben nicht zeigen wollte. Ich kämmte meine Haare mit meinen Fingern, warf sie nach hinten und öffnete die Tür. Da ich nicht wusste wohin ich gehen sollte, lief ich ins Wohnzimmer, wo die anderen tatsächlich waren, als mich Noah bemerkte, rutschte er ein kleines Stück zur Seite und klopfte neben sich auf das Sofa. Ich ging auf ihn zu und ließ mich langsam in die Polster sinken und zog meine Beine an mich heran, sodass ich mich in den Schneidersitz setzen konnte und lehnte mich zurück. 


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Danke für über 100 reads! Kritik?- Immer her damit!


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