Abigail kennt nichts besser als das Leben in Gefangenschaft. Als sie zwei Jahre alt war, wurde sie von einem Fremden entführt, der sie seit dem fest hält und sie nicht gehen lassen will. Als Abi allerdings 18 Jahre alt wird, beschließt sie, sich nic...
Noah stieß die Tür auf und wir traten in die Sonne, die vom Himmel brannte. Was wollten wir bitte hier? Doch anscheinend hatte er einen genauen Plan, da er zielstrebig auf den einen Rand zu lief, doch anstatt dass er ins Nichts lief, erschien eine kleine unscheinbare Wendeltreppe, die dicht an der Wand nach unten führte. Im Stechschritt gehen wir die Treppe nach unten und Noah lurte um die Ecke, als die Luft rein war, hasteten wir um die Ecke und zu Noahs Auto. Die Rucksäcke schmissen wir auf die Rückbank, dann stiegen wir schnell ein und Noah startete den Motor, nur um dann aus der Parklücke zu schießen und stadtauswärts zu fahren.
~ Timeskip ~
Nacheiner recht langen Fahrt kamen wir bei Sonnenuntergang bei einem hübschen Hausan, das direkt am Meer stand und sogar einen kleinen Privatstrand hatte, der vonPalmen, Sträuchern und Felsbrocken von umgeben wurde, sodass Fremde keinenEinblick darauf hatten. Gierig sog ich die salzige Luft in mir auf und lief Noahhinterher, der mittlerweile schon zur Haustür des Strandhauses gegangen war. Wirtraten ein und stellten die Rucksäcke im Flur ab, ich machte mich sogleich aufErkundungstour, das Haus war nicht besonders groß aber denn noch ausreichendfür uns, es besaß eine große offene Küche mit anschließendem Essbereich, eingeräumiges Wohnzimmer, zwei Bäder, zwei Schafzimmer und einer Eingangshalle,die von der Größe ungefähr einem normalen Zimmer glich. Ich schleppte meinen Rucksackin das Schlafzimmer, das mir Noah zugewiesen hatte und stellte ihn in der Mittedes Raumes stöhnend ab.
Sollte ich nochmal auf der Flucht sein, würde ich mein Gepäck nochmal überdenken, da es einfach viel zu schwer war. Nicht, dass ich vor hatte noch mal gejagt zu werden, aber man konnte ja nie wissen, was die Zukunft so mit sich bringt. Erstaunt schaute ich mich um, in der hinteren Ecke an einem großen Fenster stand ein Doppelbett, das aus Holz war, das Bettlaken war schneeweiß, genauso wie das Kissen, dazu kam die türkise Decke und zwei gleichfarbige Kissen. Zwischen Wand und Bett stand noch ein ebenfalls türkiser Sessel, über dem ein schlichtes Bild hing, auf der anderen Seite des Bettes befand sich ein kleiner Hocker, der mit der sich darauf befindenden Lampe als Nachtisch diente, daneben war ein Schiebeschrank. Gegenüber des Bettes war ein großer türkis, weißer Schrank, ein Wandspiegel, ein Fernseher und ein Schreibtisch samt Stuhl. (Ca. wie im Bild) Es war also alles da, was man brauchen konnte.
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Seufzendließ ich mich auf den Sessel neben dem Bett fallen und kramte mein Handy hervor,doch wie erwartet hatte ich kein Wlan, weswegen ich erst runterlaufen müsste,um mir das Passwort zu holen. Da ich aber darauf keine Lust hatte, begann icherst mal meinen Rucksack auszuräumen, indem ich die Klamotten ordentlich in denSchrank legte oder hängte, die Wasserflasche stellte ich auf die Kommode nebenmeinem Nachttisch und das Ladekabel dazu, die Kosmetiktasche und das Essenpackte ich mir auf meine Arme und verräumte auch das. Weil ich nun eh schon untenwar, konnte ich mir auch gleich das Wlan-Passwort besorgen, weswegen ich nun zuNoah lief, der sich aber nicht im Wohnzimmer befand. Ich ging also wieder nachoben und klopfte an seiner Zimmertür, die gegenüber von meiner lag, da er nicht antwortete, öffnete ich vorsichtig die Tür und streckte meinen Kopf durch den Spalt. Auch hier war keine Spur von ihm. Schulterzuckend drehte ich mich um und steuerte wieder auf mein Zimmer zu, dort kramte ich in meinem Kleiderschrank, um ein passendes Outfit zu finden, da ich beschlossen hatte an den Strand zu gehen und die Sterne zu beobachten, die mittlerweile am Himmel zu sehen waren. Ich entschied mich für eine schwarze Leggins, einem grauen Hoodie, da es ein wenig frisch war und dazu schwarze Flip-Flops. (Outfit oben)
Nachdem ich aus der Terassentür getreten war, erstreckte sich der mit leuchtenden Sternen übersäte Nachthimmel über mir, ehrfürchtig legte ich den Kopf in den Nacken und blieb andächtig so stehen.
„Schön, oder?" , sprach mich Noah mit leicht rauer Stimme an.
„Ja!" , antwortete ich nur und betrachtete weiter die kleinen leuchtenden Punkte.
Da nun Noah schwieg, sagte ich auch nichts mehr und genoss einfach diesen Augenblick. Das waren solche Momente in denen ich eine enorme Wut auf meine Kidnapper hatte, die mir all das Jahre lang verwehrt hatten und ich so viel verpasst hatte. Langsam bahnten sich die Tränen ihren Weg und so sehr ich es auch versuchte, ich konnte nicht verhindern, dass mir nasse Tränen über die Wangen rollten und mir schwarze Spuren unter die Augen malte. Stumm weinte ich, vor Traurigkeit aber auch vor Glück. Schnell wischte ich mir die Tränen von den Backen und machte den Neuen Platz, bevor ich auch diese wegwischen konnte, drehte sich Noah zu mir um und legte seine Hände seitlich an meinen Kopf, mit den Daumen beseitigte er meine Tränen und nahm mich anschließend fest in den Arm, erschöpft lehnte ich meinen Kopf an seine Brust und meine Tränen versiegten langsam. Wir standen noch lange so da und ich sog seinen Geruch in mir auf, während er meinen Rücken streichelte und mir beruhigend zusprach. Nach einer gefühlten Ewigkeit löste ich mich von ihm und strich meinen Pulli glatt, der ein wenig hochgerutscht war.
„Besser?" , fragte mich Noah vorsichtig und warf mir einen fragenden Blick zu.
„Ja, danke. Und Entschuldigung für das nasse T-Shirt." , antwortete ich und lächelte ihn sanft an.
„Leih dir meine Schulter sooft du willst." , sagte er noch kurz und drehte sich dann um und trat wieder ins das Strandhaus.
Ich blieb noch eine Weile draußen stehen, da mir die frische salzige Luft guttat und ich meinen Kopf frei bekam. Doch als mir langsam frisch wurde ging ich ebenfalls wieder rein und lief in die Küche, da ich einen Bärenhunger hatte. Ich schaute in den Schränken nach, was so alles da war, doch der Vorrat war etwas mau, weswegen ich schlussendlich doch zu einer Konservendose griff, die ich von der WG mitgenommen hatte. Ich kippte den Inhalt in einen Topf und erwärmte es, bevor ich dann den Tisch deckte und das Essen ebenfalls dazu stellte. Da von Noah wieder einmal jede Spur fehlte, lief ich in den oberen Stock und riss seine Zimmertür mit Schwung auf, wo meine Schüchternheit abgeblieben wusste ich nicht, doch der Anblick, der sich mir bot, ließ sie sofort wieder zurückkommen. Noah saß oberkörperfrei in seinem Sessel und hatte eine Akte in der Hand, die er sofort zur Seite legte, als er mich sah.
„Wir können dann essen." , brachte ich hastig über die Lippen und verschluckte mich dabei fast an meiner Zunge, bevor ich dann geradezu fluchtartig den Raum verließ und die Treppe runterpolterte.
Beschämt setzte ich mich auf meinen Stuhl und nippte an meinem Wasser, dann kam auch schon mein Mitbewohner, der Gott sei Dank ein Shirt anhatte und setzte sich mir gegenüber, sodass wir zu essen beginnen konnten.