Kapitel 22:

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~ Abigail's Sicht ~

Langsam ließ ich mich in das warme Wasser sinken und lehnte den Kopf zurück. Ich war erschöpft, erschöpft von meinem Leben und von dem kleinen Zwischenfall, vielleicht hätte ich doch auf Noah hören sollen und zu Hause bleiben sollen.

Lange lag ich so da, das Wasser schwappte leicht gegen meinen Hals und es wurde langsam ein wenig kälter, weswegen ich beschloss mein Bad zu beenden und mich wieder anzuziehen. Vorsichtig stieg ich aus der Badewanne, sogleich erfasste mich aber wieder ein leichter Schwindel, zwar nicht so stark wie davor, doch so, dass ich mich an der Wand abstützen musste, um nicht umzukippen. Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus, sodass das Karussell in meinem Kopf langsamer wurde. Vorsichtig rubbelte ich mich trocken und wickelte das Handtuch um meinen Körper, damit mich Noah nicht wieder in Unterwäsche sehen konnte, die ich ja immer noch trug.

„Noah, du kannst jetzt kommen!" , rief ich laut und sogleich hörte ich, wie ein Stuhl im Raum nebenan über den Boden geschoben wurde.

Die Tür öffnete sich und Noah erschien mit einem sanften Lächeln, das seine Lippen umspielte.

„Na, hat es gutgetan?" , fragte er mich und zwinkerte mir zu.

Ich nickte und griff nach den Klamotten, die er mir hinhielt. Dann deutete ich ihm an das Zimmer zu verlassen, damit ich mich umziehen konnte, was ich dann auch tat, zwar war das Outfit ein wenig langweilig, doch seinen Job erfüllte es auf jeden Fall. Frisch geduscht und mit leicht feuchten Haaren trat ich aus dem Badezimmer und ignorierte den stechenden Schmerz, der noch immer in meinem Kopf das Sagen hatte. Ich schmiss mich auf mein Bett und schloss die Augen, dass Noah seinen Kopf durch die Tür streckte, um nach mir zu schauen, bekam ich schon nicht mehr mit.

~ Timeskip ~

Nachdemich ein paar Stunden geschlafen hatte, erwachte ich aus meinem Schlaf der zum ersten Mal wirklich tief gewesen war, was eventuell auch daran lag, dass ich unter Schmerzmitteln stand, die mir Noah vorhin gegeben hatte. Ich setzte mich auf und war erstaunt, dass ich nichts mehr spürte, vielleicht brachte ja Schlaf wirklich Wunder und es war wieder alles gut.

Schnell sprang ich aus den Federn und sauste rüber ins Esszimmer. Man hatte ich einen Bärenhunger! Da dort niemand war, lief ich rüber ins Wohnzimmer, wo allerdings auch niemand war, weswegen ich im Bad nachschaute, wo allerdings auch keine Spur von irgendjemandem war. Meine letzte Idee war Noah's Zimmer, weswegen ich mich vorsichtig der geschlossenen Tür näherte und meine Hand zögerlich auf die Türklinke legte. Was würde mich erwarten? Da ich keine Ahnung hatte, klopfte ich, bevor ich sie herunterdrückte und meinen Kopf durch den Türspalt steckte. Niemand da! Wo zum Henker war er? Ich meine Jess und Derek waren noch in der Arbeit, aber Noah, der war ja vorhin noch da gewesen. Seufzend schloss ich die Tür wieder und ging zurück in die Küche, wo ich mir ein Sandwich machte, welches ich gierig verschlang und noch ein Glas Wasser hinterher kippte.

Mit schnellen Schritten verließ ich die Küche wieder und ließ mich auf mein Bett fallen, ich zückte das Handy, das mir Noah geschenkt hatte und informierte mich darüber, was gerade so in der Welt passierte. Ich wollte die Nachrichtenseite gerade wieder schließen, da stach mir eine Suchanzeige ins Auge:

Wanted:

-          Abigail Brown, 18y

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- Abigail Brown, 18y

- braune lange Haare, blaue Augen

- gut gebaut, 167 cm groß

Bei Tipps zum Aufenthalt der gesuchten Person bitte an die örtliche Polizei in Orlando oder anderen Revieren melden.

Achtung: Bitte nicht nähern, sie ist gefährlich!

Belohnung: 550$

Na super, jetzt wurde ich auch noch gesucht! Wahrscheinlich, da ich die Polizistin zusammengeschlagen hatte, ich meine es war sowas wie Notwehr, da sie mich die ganze Zeit provoziert hatte. Gefährlich, dass ich nicht lache! Langsam wurde ich wirklich fuchsteufelswild, hatte sich nun die ganze Welt gegen mich verschworen, oder warum versank ich immer tiefer in der Scheiße? Entnervt strich ich mir übers Gesicht und stieß die Luft scharf aus, die ich in meinen Backen gesammelt hatte. Ich brauchte einen Plan, um mein Leben in den Griff zu bekommen! Mich stellen würde ich auf keinen Fall, das wäre wie Selbstmord, aber was sollte ich sonst machen? Hierbleiben war auch keine Möglichkeit, da sie hier in der WG aufkreuzen würden, da sie nur Noah hatten, den sie mit mir in Verbindung bringen konnten. Die einzigste Chance war also eine Flucht und ich musste jetzt gehen, sonst würde mich jemand aufhalten. Rasch schnappte ich mir den Rucksack, den wir bei der Shoppingtour gekauft hatten und warf Klamotten, Kosmetik, ein wenig Geld, das Handy samt Aufladekabel rein und eilte in die Küche, um noch ein wenig Proviant einzupacken. Den Zettel, den ich geschrieben hatte, dass ich flüchten würde, legte ich auf den Küchentisch und begann dann in den Schränken zu kramen.

Ein paar Konserven, Nüsse und Knäckebrot landeten in meinem Rucksack, hinter her warf ich noch eine große Flasche Wasser, dann drehte ich mich um und erstarrte mitten in der Bewegung.

Ich war nicht alleine, hinter mir stand jemand, der mich die ganze Zeit beobachtet hatte, den Zettel in der Hand, umklammerte er fest. – Noah

Wann war er denn gekommen? Ich hatte ihn nicht mal gehört, was vielleicht auch daran lag, dass ich damit beschäftigt war die Vorratsschränke auszuräumen. Das schlimmste aber war, dass er nichts sagte, er stand einfach nur da und starrte mich an, als wäre ich ein Alien. Ich wollte mich gerade an ihm vorbeidrücken, als er sich räusperte und etwas sagte, was ich nie erwartet hatte.

„Warte kurz, ich komme mit! Alleine ist das zu gefährlich, du kennst dich nicht aus und weißt auch nicht wohin. Ich packe schnell das Nötigste für mich zusammen, dann geht's los."

Noch bevor ich etwas erwidern konnte, rannte er schon in sein Zimmer und kam nach knapp 5 Minuten wieder mit einem großen Rucksack zu mir. Immer noch perplex starrte ich ihn an, lief aber dann hinter ihm her, da er schon dabei war seine Schuhe anzuziehen. Ich tat es ihm gleich und schnappte mir noch Jacken für uns beide, während er nach dem Autoschlüssel griff. Hastig traten wir ins Treppenhaus und wollten gerade die Treppe runter, als vier Beamte im Hauseingang auftauchten. Scheiße! Panisch schaute ich zu Noah, der mir nun andeutete ihm zu folgen, was ich dann auch tat. Schnell rannten wir die Treppen nach oben, was mit den schweren Rucksäcken auf dem Rücken gar nicht so leicht war und rannten bis in das oberste Stockwerk, dort liefen wir den Flur entlang und steuerten auf die Tür zu, die raus aufs Dach führte.



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Das war das neueste Kapitel, ich hoffe es gefällt euch! Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende und dann eine schöne neue Woche. Das nächste Kapitel werde ich vorraussichtlich nächsten Dienstag veröffentlichen.

Was könnten sie auf dem Dach wollen?

~ 1180

My first steps in freedomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt