POV: Jessica
Ich stand gerührt an dem geöffneten Fenster des Zimmers, wischte mir wieder eine Träne aus dem Auge und begann leicht zu lächeln. Ohne auch nur einen Ton von mir zu geben, schloss ich das Fenster und ging auf die Zimmertür zu. Ich lief die Treppe herunter, verließ die Pension, um ebenfalls hinter das Gebäude zu gehen. Die kleine Gruppe, die ich beobachten konnte, sah Lukas gespannt an; dieser blickte noch immer hoch auf das geschlossene Fenster. Ich ging an der Gruppe vorbei, direkt auf Lukas zu und blieb mit etwas Abstand vor ihm stehen. Er drehte seinen Kopf in meine Richtung, "Jessie...", sagte er ruhig. "Es tut mir leid, kannst du mir diesen dämlichen Fehler verzeihen?"
"Nenn mich verrückt oder naiv...", er begann zu schmunzeln, die Worte kamen ihm zu bekannt vor. "... aber das mit dir lasse ich mir jetzt nicht mehr kaputt machen.", nachdem, was Tim mir erzählt hatte, war mir klar, dass ich ihn nicht fallen lassen würde. Zufrieden kam Lukas zwei Schritte auf mich zu, legte seine Hand an meine Wange und küsste mich zärtlich. Er lächelte mich an, "Ich liebe dich, Jessica.", flüsterte er in mein Gesicht. "Ich liebe dich auch, Lukas.", erwiderte ich, legte meine Hände in seinen Nacken und zog ihn wieder in einen Kuss. Sein Magen begann zu knurren. "Na los, lass uns reingehen und frühstücken, eh du mir noch vom Fleisch fällst.", ich rieb Lukas über seinen Bauch. "Nur aus Hungerhaken werden Wunderknaben.", zitierte er, lachend verdrehte ich meine Augen. Lukas legte seinen Arm über meine Schulter und zusammen mit den anderen gingen wir wieder in den Veranstaltungsraum.~*~
Wir hatten uns von Ena noch überreden lassen, bis zum späten Abend mit zu ihr zu kommen. Auf ihrem Balkon rauchten wir Mädels jeweils eine Zigarette, Ena war gerade mit ihrem Handy auf Facebook unterwegs. "Ähm... Jess... Ich glaube, das wird Lukas gar nicht gefallen." Ena reichte mir ihr Handy, mit einem Beitrag der InTouch. *Wer ist denn diese holde Maid?
Alligatoah (Lukas Strobel, 33), der Märchenrapper, der nur als Kunstfigur agiert und sein Privatleben aus allem heraushält, schwebt augenscheinlich auf Wolke 7. Wer ist diese brünette Schönheit an seiner Seite?* Darunter war ein Foto abgebildet, welches am Donnerstag vor der Coffee Lounge geschossen wurde. Lukas und ich standen eng umschlungen vor der Lokalität und sahen uns verliebt an. Sein Zeigefinger lag an meinem Kinn.
Mir rutschte das Herz in die Hose, ich drückte die Zigarette in den Ascher und stürzte mit Enas Handy in der Hand zurück in das Wohnzimmer."Jessie Schatz, ist was passiert?", fragte Lukas besorgt, als ich ihn geschockt ansah.
"Franz Abilak hat anscheinend nach all den Jahren seine Alligatoah-Story bekommen.", ich hielt ihm das Handy direkt vor die Nase.
"Oh Mann... Jetzt beruhig dich doch erstmal, ich dachte schon, es sei jemand gestorben.", Lukas stand auf und gab mir einen Kuss auf die Stirn. - Herr Ich-rede-nicht-über-mein-Privatleben geht so locker damit um, das kann er mir doch nicht erzählen... - Ena brachte den fertigen Tee in das Wohnzimmer, Tim und Lukas gingen auf den Balkon.POV: Timi
Ich zündete mir meinen fertigen Joint an und reichte ihn an Lukas weiter. "Danke.", sagte er kühl und sah in den Himmel. Er fuhr sich durch die Haare, atmete tief ein und nahm noch einen Zug.
"Du kannst mir doch nicht erzählen, dass dich das nicht schockt. Gerade du, der nie sein Privatleben mit der Öffentlichkeit teilen wollte.", Lukas gab mir den Joint zurück und stützte sich auf dem Geländer des Balkons mit gesenktem Kopf ab.
"Tim, das ist das erste Mal, dass die Medien eine Beziehung von mir mitbekommen. Ich weiß doch selbst nicht mal, wie ich darauf reagieren soll. Weißt du, was mich an der Sache stutzig macht?"
"Dass es so lange geklappt hat? Keine Ahnung.", ich zuckte mit den Schultern.
"Eher weniger... Warum kommt so ein Schnappschuss von mir an die Öffentlichkeit, wenn ich über dreihundert Kilometer von meinem Wohnort weg bin. Verstehst du, wie ich das meine?", er blickt mich fragend ja.
"Die Klatschpresse rennt doch überall herum, der Artikel war nur von der InTouch... Oder glaubst du neuerdings auch an die Bunte? Das ist in ein bis zwei Tagen wieder verschwunden..."
"Ich meine gerade eher, was ist, wenn jemand darauf gewartet hat und ich rede nicht von der normalen Klatschpresse...", Lukas klang besorgt.
"Glaubst du, dass jemand Jessica verfolgt und dich in die Pfanne hauen will?", ich nahm wieder einen Zug und übergab ihn an Lukas, der mit fordernd die Hand hinhielt.
"Keine Ahnung, aber du warst selbst bei der Szene nach der Verhandlung dabei. Was, wenn ihr Ex mich da mit reinziehen will. Jeder, der sich bei Google zwei Minuten mit mir beschäftigt, wird zehnmal lesen, dass ich nicht über Privates rede, da ist sowas doch ein gefundenes Fressen."
"Jetzt beruhige dich mal, das geht wirklich zu tief. Fans gibt es überall, die wollen auch mehr über das Privatleben von Alligatoah wissen und das hat wahrscheinlich jemand gesehen."
"Kann auch sein... Ach, ich weiß es doch auch nicht, ich hoffe, Jessica beruhigt sich schnell. Sie macht sich anscheinend jetzt schon mehr Gedanken darüber, so wie sie in das Wohnzimmer gestürzt kam. Wir unterbinden das Thema am besten für heute, sie wird es eh spätestens wieder ansprechen, wenn wir bei ihr sind."Für Lukas war das Gespräch beendet, bedrückt war er, das sah man ihm an. Er würde abwarten, wie das ganze Thema weitergehen würde. Wir rauchten den Joint auf und ging wieder zu unseren Herzdamen in das Wohnzimmer. Jessica sah nervös aus, doch Lukas versuchte, sie zu beruhigen.
Da Jessica kaum geschlafen und Lukas mit mir gekifft hatte, schliefen die beiden in der Nacht bei Ena auf dem Sofa.
DU LIEST GERADE
Wie zuhause - 1
FanfictionDie Crackstreet-Boys waren gerade auf dem Weg nach Berlin, um ihr letztes Konzert zu spielen. Als sie von dem Rasthof an der A2 wieder starten wollten, sprang ihr Bus nicht mehr an. Sie trafen auf Jessica, eine Mechatronikerin aus Göttingen, die das...