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POV: Lukas//Alligatoah

"Alter, was ist los mit dir? Deine Laune ist plötzlich auf dem Nullpunkt gelandet.", Tim sah mich durchdringend an. Er verfolgte meinen Blick durch den Raum, der bei Jessica hängen blieb.
"Habe ich doch richtig gesehen. Sag bloß, du stehst auch auf sie."
"Was heißt hier auch?"
"Schau dir mal unseren Steven an, wann hat der das letzte Mal einer Frau so gegenübergestanden?", er nickte in die Richtung der beiden.
"Verdammt, Tim, du hast recht! Aber... Vielleicht habe ich eine Chance mit ihr zu reden, später jedenfalls... Ich weiß nicht, was diese Frau gemacht hat. Als wir an ihr Auto gelehnt waren, habe ich nur versucht sie zu trösten, als sie mich angelächelt hatte, setzte plötzlich bei mir alles aus.", das besagte Lächeln von ihr kam mir in den Sinn und ich musste ebenfalls schmunzeln.
"Lukas, ich habe das da vorne angeleiert, aber du kannst es auch nur so versuchen, wie Steven. Im Endeffekt weißt du ja nicht mal, ob sie überhaupt noch auf dem Markt ist, auf Frauen steht oder allgemein Interesse an jemanden pflegt."
"Du hast ja recht...", wieder nahm ich einen Schluck aus der Flasche, atmete tief durch und blickte Tim an, welcher mich mit seinem Blick versuchte zu beruhigen.

"So Mädels, jetzt kommt mal alle her, wir müssen anstoßen.", Basti betrat den Raum, in seinen Händen hielt er ein Tablett mit Jägermeister-Shots. Wir stellten uns um den Tisch, ich blickte nach links und sah Jessica neben mir stehen. "Danke nochmal, Prinzessin Motoröl.", nickte Basti ihr zu.

Nachdem wir angestoßen hatten, wandte ich mich Basti zu, um nochmal mit ihm zu sprechen.
Er ging nach dem Gespräch zu Igor, jemand tippte mir auf die Schulter und ich zuckte kurz, da ich bereits wieder in Gedanken versunken war. Ich drehte mich und da stand sie vor mir.

"Hey.", sagte sie ruhig zu mir.
"Hey Jessie, du redest also doch noch mit mir?", lachte ich.
"Warum, sollte ich nicht? Tut mir leid, dass ich jetzt erst auf dich zugekommen bin.", wieder hatte sie dieses Lächeln auf den Lippen.
"Tja, das Beste kommt halt zum Schluss. Wollen wir uns setzen?"
"Gern, ich hole mir nur vorher noch etwas zu trinken."
"Setz dich, ich mach das schon. Wonach gelüstet es der Dame?"
"Oh, ein Gentleman. Einen Jacky-Cola und ein Bier, bitte. Vielen Dank, werter Herr."

An dem großen Tisch bereitete ich unsere Getränke zu und setzte mich zu ihr auf die Couch. - Worüber soll ich überhaupt mit ihr sprechen? -
"Lukas...", sie rührte mit dem Strohhalm in ihrem Getränk und sah mich mit einem aufgelösten Blick an. "Danke... Es tat gut, heute mal etwas Nähe spüren zu dürfen."
"Für so etwas musst du mir nicht danken, ist alles gut? Du siehst gerade ziemlich bedrückt aus."
"Ach... Ich... Ich möchte da jetzt nicht drüber reden, oder die Stimm-...", ihr Handy klingelte, sie sah erschrocken auf den Bildschirm. "Tut mir leid, war bestimmt nicht so wichtig, ich möchte die Stimmung nicht...", sie blickte wieder auf ihr Handy, als ihr Nachrichtenton zu hören war. "Lukas... Es tut mir leid... Aber ich... Ich muss kurz allein sein... Das ist gerade schon wieder zu viel...", Jessica nahm sich ihre Bierflasche von dem Tisch, der vor uns stand und stürmte aus dem Raum. Die anderen sahen mich an und erwarteten eine Erklärung.

"Was hast du gemacht?", Steven sah mich mit einem bösen Blick an und setzte einen Schritt auf mich zu.
"Steven, beruhig dich. Ich habe nur versucht mit ihr zu reden, sie hat eine Nachricht bekommen und stürmte raus."

POV: Timi

Jessica rannte gegen mich, als ich den Raum wieder betreten wollte. Mit Tränen gefüllten Augen blickte sie mich an und war stumm.

"Was..."
"Tim, alles gut, ich brauche jetzt einfach mal kurz etwas Zeit für mich... Ich komme dann wieder.", sagte sie und lief vor in Richtung der Bühne. Bevor ich nach der Türklinke griff, blickte ich ihr nach.

"Leute, was ist hier los?", die dicke Luft konnte ich spüren.
"Der hat uns den Abend versaut!", Steven deutete mit einem ernsten Blick auf Lukas.
"Steven, ich habe dir gerade gesagt, dass sie hinausgerannt ist, als sie eine Nachricht bekommen hat und für sich sein...", ich wollte jegliche Diskussionen vermeiden und fiel ihm ins Wort.
"Ihr beruhigt euch jetzt beide. Sie kam mir gerade mit Tränen in den Augen entgegen und ich denke nicht, dass einer von euch sie gerade zum Weinen gebracht hat. Lukas... Steven... ihr trinkt jetzt einen und rauft euch zusammen. Hat jemand gerade 'nen Hoodie über?"
"Da drüben liegt mein Pikachu, warum?"
"Ihr klärt das jetzt unter euch und sauft weiter, ich geh' jetzt hier raus und versuche jemanden auf andere Gedanken zu bringen und dann haben wir noch einen schönen Abend.", vom Sessel nahm ich Stevens Hoodie und lief nach draußen. - Hoffentlich redet sie auch mit mir und schickt mich nicht direkt weg.

Wie zuhause - 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt