Ihre Zukunft

Chaos

Wie erstarrt beachte ich das Szenario vor mir. Ic- ich kann mich nicht bewegen, denn der Schock sitzt tief. Sehr tief. "Enis lass ihn los!" Hör ich die Stimme vom Mädchen rufen. Aydin liegt auf dem Boden während Enis über ihn ist und auf ihn einschlägt.
Aydin währt sich nicht. "Du Bastard!" Brüllt er und hört nicht auf, auf ihn einzuschlagen. Als ich Blut an Enis Faust erkenne erwach ich schlagartig aus meine Starre und renne auf ihn zu. Scheiße! "Enis! Geh runter von ihm!" Gebe in einem panischem Ton von mir und versuche ihn an seinen Schultern weg zuziehen. Augenblicklich versteift sich sein ganzer Körper und er hör auf auf ihn ein zuschlagen. Seine Augen treffen auf meine....und lassen mich Unwohl erschaudern. Sein Zorn ist deutlich zu spüren als er sich wieder in seiner vollen Größe hinstellt und mich aus dunklen Augen fixiert. Beschämt senkt sich mein Blick. Egal was ich jetzt sagen würde er würde es nicht glauben, also schweige ich. "Leya, verschieb dein Termin!" Und schon höre ich Schritte die diesen Raum verlassen. Aydin stellt sich wieder aufrecht hin, unser Blicke treffen sich, als ich sein Gesicht sehe könnte ich wieder anfangen zu heulen.
Sein Wangen sind zum Teil schon blau,lila und angeschwollen sind sie auch! Aus der Rechte Augenbrauen fließt Blut raus. Scheiße! Das muss genäht werden! Ich mache schon Schritte auf ihn zu doch ehe ich mich versehe werde ich grob am Oberarm zurückgezogen und blicke in Enis's furchteinflößendes Gesicht. "Weißt du eigentlich
was du angestellt hast?!" Brüllt er. Es passiert alles zu schnell, er zieht mich raus aus der Praxis und zwingt mich in sein Auto hinein. Das letzte was ich sehe bevor Enis los fährt, ist Aydin der aus der Praxis stürmt und mit einem verfinstertem Blick und angespanntem Körper das Auto fokussiert welches sich immer weiter von ihm entfernt.

Ich weiß nicht wo wir genau sind aber ich vermute das das.... Enis und Le-Leyas Wohnung ist. Ich sitze auf einer Couch und Versuch irgendwie klar zu kommen. Wie soll ich das ganze Enis erklären wenn er mich gleich fragen wird?! Ich kann ihm doch nicht einfach sagen das ich entführt worden bin und mich dann... in meinem Entführer verknallt habe! Wie Glaubwürdig! Bei Enis ist das Thema Jungs schon immer sehr heikel gewesen. Da man vom Teufel spricht, stampft er auch schon durch die Tür und setzt sich direkt gegen über von mir. Beschämt senkt sich mein Blick. Ich kann ihm nicht in die Augen schauen. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. "Möchtest du was trinken?" Fragt Leya mich sanft lächelnd, was ich leider nicht erwidern kann. "Nein, danke." Viel zu eingeschüchtert von Enis's Präsens, kau ich mir auf die Unterlippe und das gerade nicht sanft. Ich weiß nicht was jetzt auf mich zu kommen wird. Ich- ich freu mich aber auch gleichzeitig ihn wieder zu sehn... aber ich glaube die Freude bleibt einseitig den er... er redet ja nicht mal mit mir und genau das versetzt mir ein Stich in die Brust. Ich weiß ich habe scheiße gebaut aber, aber das ist doch nicht meine schult! Oder doch?
"Wo warst du?" Ertönt seine viel zu ruhige Stimme die mich erschaudern lässt. Zögern hebt sich mein Blick und trifft auf sein dunklen. Ich schweige. Ich sollte jetzt lieber nix falsch sagen, denn er ist eine tickende Zeit Bombe. "Warst du diese sechs Monate, oder länger, bei ihm?!" Ich zucke bei seinem lauten Ton zusammen.

"Weißt du was alles passiert ist?!" Schreit er weiter. Immer mehr und mehr Stiche spüre ich in meiner Brust. Stumm fließen mir die Tränen aus den Augen und leise schnief ich. W-was ist den passiert?
"Während du weiß Gott wo mit diesem Bastart warst haben wir uns Vorsorge und Angst, tagelang und nächtelang nach dir gesucht!" Auf gebracht steht er auf und fährt sich gestresst übers Gesicht. "Wir haben verfickt nochmal ganz Deutschland nach dir abgesucht!" Ein schluchzen entflieht meiner trockenen Kehle. "Mama war sogar wochenlang im Krankenhaus!" Mein Herz setzt aus. Was? Was habe ich bloß getan?! Überfordert guck ich Enis an.
"Nicht mal die Polizei konnte dich finden!" Flüstert er leise, ehe er sich wieder hinsetzt. Es wird still. Er sagt nix mehr sondern durchbohrt mich still mit seinem Blick. Er ist so enttäuscht von mir, das weiß ich, seine Augen sprechen für sich. Mit so einer Leere hat er mich noch nie angeguckt. Und ich schäme mich zu Grund und Boden dafür. Wie konnte ich sie so leicht vergessen? Mei- meine eigene Familie. Ich habe sie für... Aydin im Stich gelassen. Ich bin eine Enttäuschung. Ein passenderes Word gibt es nicht. "Wie soll ich Ma und Baba erzählen das du wieder da bist?! 'Ey ich habe eure Tochter mit einem wildfremden Typen beim Frauenarzt gefunden' soll ich es so sagen Asmara?! Soll ich?!" Brüllt er am Ende wieder. Ich zucke zusammen. Bitterlich schluchze ich auf. Ich kann doch nix dafür das ich mich verliebt habe Enis. Ich bin doch nicht abgehauen von zuhause. Niemals würde ich sowas tuen! Am liebsten würde ich ihm alles erzählen aber... so wütend wie er gerade ist lohnt es sich nicht. Er wird es nicht verstehen und ob er es überhaupt glauben wird, wage ich zu bezweifeln.