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Klaras Sicht

Als ich aufwache berichtet mir der Arzt was alles passiert ist und das Jannis mir mein Leben gerettet hat. Ich werde auf mein Zimmer gebracht und dann kommen auch schon Jannis, Tobi und Marie herein. "Was macht ihr denn hier?" ist das erste, was ich sie schwach frage. "Glaubst du wir kommen nicht?" meint Marie besorgt. Sie nimmt meine linke Hand und Tobi setzt sich zu meinen Füßen während Jannis einfach nur meine rechte Hand nimmt und immer noch weint. "Hey alles gut." Versuche ich ihn zu beruhigen. "Tu das nie wieder." Meint er weinend und legt seinen Kopf vorsichtig auf meinen Bauch und weint. Ich streiche seinen Kopf und meine: "Es ist alles gut, ich bin hier und das dank dir also danke! Und jetzt hör bitte auf zu weinen, mein Schatz." Er hält einfach nur meine Hand und auch Tobi weint immer noch. "Tobi bitte hör auf zu weinen. Mir geht es soweit ganz gut, mach dir keine Sorgen ja. Was machst du hier? Morgen ist dein Spiel." Fällt mir dann ein. "Du glaubst dieses scheiß Spiel interessiert mich, wenn du fast Tod bist?" fragt er. "Aber du musst doch morgen spielen." "Ich spiele morgen nicht und aus. Wahnsinn Klara, nicht mal wenn du fast Tod bist, kannst du mal an dich denken." Meint er aufgebracht und Marie lächelt nur. "Wie geht es meinem Kleinen Rabauken?" Frage ich dann Marie und sie legt meine Hand lächelnd auf ihren Bauch und ich spüre ganz leichte Tritte. "Freut sich seine Tante so munter zu hören." Kommentiert sie. Und ich muss lächeln. "Also ich lass Papa mal rein." Meint Tobi und gibt mir noch einen Kuss auf die Stirn. Dann kommt mein Papa herein, der mir auch sofort einen Kuss auf die Stirn gibt und meine Haare streichelt. "Mach mir nie wieder so Angst." "Ich versuch es." Ich schaue zu Jannis der scheinbar eingeschlafen ist und Marie meint: "Du hättest ihn mal erleben sollen, der war fertig mit der Welt." Ich muss kurz lächeln und streiche ihn wieder über die Wange. "Prinzessin ich muss dir was sagen, aber bitte bleib ruhig." Meint Papa kleinlaut und ich schaue ihn verwirrt an. "Mama ist auch mit gefahren." "Aber Jannis hat sie sofort aus dem Krankenhaus geschmissen. Wieder was, was du hättest hören müssen. Wahnsinn. Ich hab Jannis noch nie so wütend gesehen. Aber er hat dich die Liebe seines Lebens und sein Ein und Alles genannt." Meint sie lächelnd und ich lächle auch und streichle Jannis Gesicht weiter. "Sag Mama bitte, dass ich sie aktuell nicht sehen will. Ich kann das gerade nicht gebrauchen aber vielleicht hat es ihr jetzt die Augen geöffnet und ich darf zumindest wieder offiziell mit Tobi in Kontakt stehen." "Wow Klara Berger sagt mal etwas vernünftiges in Bezug auf ihr eigenes Wohlbefinden. Ich bin stolz auf dich." Meint Marie und ich lache kurz was jedoch schmerzt. "Naja scheinbar hab ich Lachverbot." Meine ich und verziehe mein Gesicht leicht. Die beiden gehen dann und Soph und Kai kommen rein. Beide wollen mich umarmen, doch ich muss sie leider stoppen und ihnen nur meine Hand hinhalten. "Oh Gott wie dumm bin ich." Meint Soph immer noch weinend und Kai stützt sie. "Soph ganz ruhig." "Klara es tut mir so leid" "Hey Soph, was soll dir denn leidtun?" "Wir standen einfach nur da und konnten nichts tun. Jannis hat alles alleine gemacht, nur Jule ist relativ ruhig geblieben und hat die Tür geöffnet und ist gefahren." Meint sie und weint stärker. "Hey Soph ganz ruhig, es ist alles okay, ich bin noch hier. So schnell werdet ihr mich nicht los." "Wehe ich werde dich jemals los! Niemals!" meint sie und drückt meine Hand. Als letztes kommen Laura und Jule herein. "Scheiße Klara wir hatten echt eine scheiß Angst um dich." Meint Jule. "Danke, dass ihr euch so um Jannis gekümmert habt und danke Jule, dass du so ruhig warst und fahren konntest." "Klara das ist jetzt nicht dein ernst?" fragt Jule schockiert und ich schaue ihn verwirrt an. "Du warst vor ein paar Stunden kurz Tod, hattest eine OP am offenen Herzen und bedankst dich jetzt dafür das ich deinen Freund nicht alleine weinen habe lassen?" fragt er noch einmal verwirrt nach. "Ja sonst wär der bestimmt komplett durchgedreht, wie ich ihn kenne." Beide schütteln den Kopf und verabschieden sich dann. Eine Krankenschwester kommt herein und kontrolliert alles. "Gibt es irgendeine gemütlichere Variante für meinen Freund vielleicht? Der wird mich jetzt bestimmt nicht mehr alleine lassen." Meine ich lächelnd. "Ich lasse ihm ein 2.Bett bringen." "Vielen Dank." Wenig später stellt sie ein Bett herein und geht wieder. "Jannis? Schatz?" flüstere ich um ihn zu wecken. "Hm alles okay?" fragt er besorgt und schreckt hoch. "Ja. Schau ich hab dir ein Bett organisiert, so bekommst du ja nur Nackenschmerzen. Vielleicht kannst du das ja direkt neben meins schieben?" schlage ich vor. Er küsst mich erstmal ganz innig. "Bevor wir hier irgendwas machen sagst du mir erst wie es dir geht." "Soweit ganz gut, solange ich mich nicht bewege." "Brauchst du Schmerzmittel?" "Nein alles gut, jetzt schieb das Bett her und leg dich zu mir." Er schiebt das Bett direkt neben meines und sperrt die Räder. Er legt sich dann zu mir, doch ich kann mich leider nicht an ihn kuscheln. "Naja so fast zumindest." Meint er grinsend. "Besser als gar nicht." "Klara bitte tu mir sowas nie wieder an. Ich hatte solche Angst, das glaubst du gar nicht." "Ist ja nochmal alles gut gegangen. Danke, dass du mein Leben gerettet und meine Mutter rausgeschmissen hast." "Wer hat dir das erzählt? Spinnen die?" "Jannis ganz ruhig es ist alles gut. Du hast sie rausgeschmissen und das ist genau richtig. Ich will sie erstmal nicht sehen und jetzt lass uns bitte schlafen, ich bin total fertig." "Natürlich mein Schatz. Schlaf gut." "Gute Nacht." In der Nacht wache ich auf und sehe, dass mein Pflaster voller Blut ist. Ich drücke den Knopf und zische kurz. "Was was ist los Schatz?" "Nichts Schlaf weiter." "Klara alles in Ordnung? Was ist los?" fragt die Krankenschwester als sie ins Zimmer kommt. "Jannis kannst du bitte raus gehen." Meine ich unter Tränen. Ich will nicht, dass er meine Narbe sieht. "Klara was ist denn los? Ich bin doch bei dir Hey." "Warte am besten draußen okay. Ich sag dir dann Bescheid." Meint die Schwester beruhigend zu ihm und er geht mit Tränen in den Augen raus. "Und wieso willst du ihn nicht dabei haben?" fragt sie mich behutsam und streicht meine Hand. "Das Pflaster ist blutunterlaufen und es tut weh. Ich will nicht, dass er die Narbe sieht." Meine ich weinend. "So ganz ruhig Klara ich schau mir das Ganze mal an." Sie öffnet das Krankhaushemd, dass ich immer noch trage und wechselt dann das Pflaster. "So also das ist ganz normal am Anfang, wenn du es wieder bemerkst einfach Bescheid sagen. Und zu der anderen Sache. Er liebt dich. Ihm wird es scheiß egal sein ob du da jetzt eine Narbe hast oder nicht. Hauptsache du lebst." "Kannst du mir noch aufs Klo helfen bitte?" "Natürlich. Soll ich Jannis wieder reinholen, dann kann er zusehen, wie man dich am besten unterstützt und dir dann helfen?" Ich weine wieder, nicke jedoch. Sie öffnet die Tür und sofort kommt Jannis zu mir. "Was ist denn los? Hey." "Das erzählt sie dir bestimmt wann anders. Ich würd sie jetzt auf Toilette begleiten und dachte du willst vielleicht zusehen wie man sie am besten dabei unterstützt, dann kannst du ihr in Zukunft helfen." Erklärt die Krankenschwester ihm und er nickt sofort. "Klar bitte. Auf was muss ich achten?" Sie stützt mich beim Aufstehen und gehen, was Jannis genauestens beobachtet. "Können wir kurz Pause machen?" Frage ich nach nur 3 Schritten und klammere mich an ihr fest. "Natürlich Klara ganz ruhig, es ist völlig normal. Es ist alles okay sag einfach Bescheid, wenn es wieder geht." Sie hilft mir dann auf Toilette und erklärt uns, dass es am einfachsten wäre wenn ich nur mit Shirts rumlaufen würde erstmal und Jannis nickt eifrig. Sie hilft mir wieder aufs Bett und geht dann. Jannis legt sich zu mir und zieht mich vorsichtig auf ihn. "Geht das so?" ich nicke nur und weine wieder. "Hey ganz ruhig wir bekommen das zusammen hin hörst du? Ich bin für dich da." "Du wärst ohne mich besser dran. Ich kann nicht mal 4 Schritte gehen oder alleine aufs Klo." "Klara labere nicht so einen Mist! Ich helfe dir immer und mir ist es so scheiß egal ob du gerade 1, 2, 4 oder 5 Schritte machst oder meine Hilfe brauchst um aufs Klo zu gehen, ich mach es gerne. Das einzige was zählt ist das du lebst! Und ich wäre niemals ohne dich besser dran." Meint er unter Tränen und streicht mir Vorsicht über den Kopf. "Danke." Bringe ich nur leise hervor. "Und wieso hast du die Schwester gerufen?" "Das Pflaster war voller Blut. Sie meinte es kann öfter vorkommen und ich soll einfach wieder klingeln dann wechseln sie es." "Okay und wieso sollte ich raus? Ich hätte doch deine Hand halten können und für dich da sein." Meint er besorgt und sieht mir in die Augen. "Ich will nicht, dass du mich mit dem Ding siehst." Flüstere ich und weine wieder. "Klara bitte du bist wunderschön mit und ohne Narbe. Ich liebe dich so wie du bist. Hey." "Du hast sie nicht gesehen, sie ist riesig." "Und ich bin dankbar dafür, dass sie da ist, denn ohne sie wärst du nicht mehr da. Also liebe ich diese Narbe umso mehr." Erklärt er mir lächelnd. "Ich hab dich gar nicht verdient. Danke, dass du für mich da bist." Am Morgen werden wir von der Krankenschwester geweckt, die alles kontrollieren will. "Darf ich mir dein Pflaster ansehen?" ich nicke und greife nach Jannis Hand. Er hält sie sofort fest und lächelt mich an und ich muss auch leicht lächeln. "Ich muss es wieder wechseln Klara. Darf Jannis hier bleiben?" fragt sie beruhigen und ich nicke nur und schaue an die Decke. "Hey was hab ich dir in der Nacht gesagt?" meint Jannis und sieht mich eindringlich an. Die Schwester nimmt das Pflaster ab und Jannis sieht die Narbe, doch er sieht sie ganz neutral an. "Aktuell sieht sich noch schlimm aus, aber du wurdest gestern erst operiert. Die wird jetzt von Tag zu Tag besser. Klar man wird sie noch sehen aber glaub mir am Ende ist sie nicht so stark. Es gibt auch so Cremes die man dann später, wenn die Narbe abgeheilt ist, kaufen kann die helfen auch. Also glaub mir Klara sie wird nicht immer so aussehen." Beruhigt sie mich und säubert dann die Wunder ein wenig, was jedoch schmerzt und ich Jannis Hand fester drücke. "Schon vorbei." Meint die Schwester und lächelt mich leicht an und geht wieder. "Ich bin stolz auf dich." Murmelt Jannis und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. "Können wir ins Bad?" Frage ich vorsichtig und Jannis steht sofort auf. "Okay sag sofort, wenn was weh tut oder ich was falsch mache." Meint er besorgt und hilft mir erst hoch. Er schaut mir besorgt in die Augen und wartet kurz. "Gehts?" "Mhm." "Okay gut." Wir gehen ein paar Schritte und Jannis bleibt dann stehen und sieht mich lächelnd an. Er hilft mir und hält mich danach fest, als ich am Waschbecken stehe. "Oh Gott wieso sagst du mir nicht wie scheiße ich aussehe." Meine ich als ich in den Spiegel sehe und schaue ihn warnend an. "Weil du wunderschön bist Maus." Wir gehen wieder ins Bett und ich bin völlig fertig. "Man trotz 20 Pausen bin ich fertig wie nach einem Marathon." Jammere ich. "Hey vergiss nicht du warst gestern im OP. In einer Herz OP! Sei froh, dass du überhaupt aufs Klo kannst." Ich atme aus und lege mich vorsichtig auf Jannis. "Man ich will mich wieder richtig an dich kuscheln." "Aber nicht wenn du Schmerzen hast." Meint Jannis sofort und streicht mir beruhigend über den Kopf. Vormittags kommt dann der behandelnde Arzt ins Zimmer. "Guten Tag Frau Berger, wie geht es Ihnen?" "Ganz gut soweit." "Das ist doch erfreulich. Ihre Werte sehen soweit recht gut aus. Ich würde mir jetzt gern noch Ihre Wunde ansehen." "Okay." Jannis greift gleich wieder nach meiner Hand und der Arzt schmunzelt uns an. "Das sieht doch sehr gut aus dafür dass es noch nicht mal 24 Stunden sind." Meint er und lächelt mich aufmunternd an. "Also Sie werden noch einige Tage hier bleiben müssen bis Sie wieder einiger Masen bei Kräften sind. Weiterhin bitte kein selbstständiges Aufstehen also wirklich nur mit Hilfe und sonst können Sie soweit das machen, was Ihnen gut tut und keine Schmerzen bereitet nur nicht auf die linke Seite legen. Sie dürfen auch gerne mal an die frische Luft oder so aber dann bitte mit Rollstuhl." Berichtet uns der Arzt. "Also rechte Seite ist okay?" Frage ich nochmal sicherheitshalber nach. "Gegen rechte Seite spricht nichts, Nein." Meint er und grinst uns an. Er geht dann wieder und ich kuschle mich sofort an Jannis. "Gehts? Hast du Schmerzen?" fragt er sofort. "Nein es ist alles perfekt." Meine ich und vergrabe mein Gesicht an seiner Schulter. "Warte ich schreib Soph noch schnell, dass sie später Sachen mitbringen soll." Meint Jannis und nimmt schnell sein Handy in die Hand. "Hey du hast ein Bild gemacht." Beschwere ich mich, da er ein Selfie gemacht hat. "Ups." Meint er grinsend und ich kann nur den Kopf schütteln.

Liebe durch die KameralinseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt