Am Wochenende gehen Jannis und ich in die Stadt und schauen das erste Mal auch nach Anziehsachen für den Krümel. "Schau mal." Meint Jannis und zeigt auf voll das süße Outfit. "Oh ja das müssen wir mitnehmen." Wir sind beide einfach nur glücklich und kaufen einiges ein. Und auch die ganze Deko finden wir fürs Zimmer. Zuhause dekoriere ich gleich alles und räume die Anziehsachen ein. Waschen werden wir alles dann kurz vorher. Die folgende Woche ist nicht viel passiert außer dass mein Bauch wieder etwas gewachsen ist. Gerade sitzen Jannis und ich im Wartezimmer und warten auf die Untersuchung. Wir werden in den Behandlungsraum gebeten und ich lege mich hin. Jannis nimmt meine Hand wieder und wir freuen uns riesig. "So das ist ziemlich deutlich was es wird. Wollen sie es wissen?" "Ja bitte." Meine ich grinsend und sie zeigt uns die Stelle. "Ein kleiner Junge." Jannis und ich freuen uns beide riesig und küssen uns und haben wieder Tränen in den Augen. Dann schaut die Ärztin wieder weiter und stockt kurz. "Ist was?" Frage ich besorgt und drücke Jannis Hand fester. "Keine Sorge." "Okay." Gebe ich weniger überzeugt von mir. "Ich würde gerne in 2 Wochen einen Kontrolltermin machen?" "Kontrolltermin? Stimmt etwas nicht?" Frage ich sofort besorgt und schaue Jannis an, der nicht weniger besorgt aussieht. "Erst mal ist alles in Ordnung, machen sie sich keine Sorge Frau Brandt. Ich möchte mir das in 2 Wochen nochmal ansehen und dann kann ich Ihnen mehr sagen." Sie druckt uns die Bilder aus und wir machen den Termin. Zuhause lege ich mich auf die Couch und sehe mir die Bilder an. Jannis kommt zu mir und nimmt mich in den Arm. "Glaubst du es ist was mit dem Krümel?" Frage ich unter Tränen. "Mein Schatz beruhig dich, es wird alles gut gehen hörst du? Unser Sohn ist stark, egal was ist, wir schaffen das." "Ich hab Angst Jannis." "Ich weiß aber wir schaffen das, egal was kommt." "Unser Sohn." Wiederhole ich lächelnd und lege Jannis und meine Hand wieder auf meinen Bauch. Wir machen dann wieder das allwöchentlich Babybauchfoto und entscheiden uns es zu posten. Ich stelle es in meine Story und schreibe dazu:
'Little Brandt due in April 👶🍼@jannis_brandt #mommyanddaddyloveyou #biggestblessing'
Jannis repostet es dann und wir entscheiden uns unserer Familie nichts von dem Geschehenen heute zu sagen. Wie schicken allen in der Babygruppe wie immer die Ultraschallbilder und gehen dann ins Bett. Wir wollen nächstes Wochenende alle zu uns zum Essen einladen und ihnen dann erzählen das es ein Junge wird. Wir planen alles und haben immer im Hinterkopf diese Sorgen. Jannis macht sich genauso Sorgen aber versucht mich immer wieder zu beruhigen. Ich habe heute ein Sommerkleid an und mein Bauch sieht man mittlerweile schon gut. "Du siehst wunderschön aus." "Danke." Wir decken den Tisch und dann kommen auch schon alle. Meine Geschwister und Eltern sowie Jannis Eltern und Geschwister und Sophia und Kai. Jonas und Ida sind leider verhindert. Wir essen alle zusammen und Heike fragt dann. ""Und wie geht es dir Maus?" "Gut, gut." Antworte ich und schaue zu Jannis an, der beruhigend meine Hand streichelt. "Sicher?" fragt sie besorgt und ich nicke schnell. "So wer will den Ballon platzen damit ihr auch endlich wisst was wir bekommen?" Frage ich in die Runde und Maja und Mila sind sofort zur Stelle. Jannis holt den Ballon und hält ihn für die Mädels fest, während ich alles filme. Wir zählen runter und alle freuen sich über den Jungen. Als wir beim Nachttisch sitzen hält Jannis wieder meine Hand fest und Jaschas Kommentar lässt mich dann kurz zucken. "Also noch ein starker Brandt Junge." "Ja." Antworte ich knapp und stehe dann auf. "Sorry muss kurz aufs Klo." Und sprinte förmlich rein. Doch ich gehe nicht ins Bad sondern setze mich im Kinderzimmer aufs Sofa. Und lege die Spieluhr die wir dem Kleinem immer vorspielen auf meinen Bauch und weine. "Hey sch es wird alles gut." meint Jannis dann und umarmt mich fest. "Ich hab so Angst Jannis. Ich will ihn nicht verlieren." "Hey wir verlieren ihn nicht, hörst du! So darfst du gar nicht denken. Und wir wissen ja noch gar nicht ob überhaupt was ist." Ich beruhige mich dann wieder und wir gehen wieder zu den anderen. "Alles gut Tante Klala?" fragt Maja besorgt. "Ja alles gut. Stufen sind nur ziemlich anstrengend." "Das hatte Mama auch mit Max." meint dann Mila und ich muss lächeln. Es verabschieden sich dann alle wieder und Tobi meint in der Umarmung: "Ruf an wenn was ist oder du nur reden willst. Ich bin immer für dich da und in ein paar Wochen dann auch abrufrufbereit wenn ich hier wohne." "Danke Tobi." Den Rest der Woche kaufen Jannis und ich wieder einige Jungensachen und verdrängen unsere Sorgen. Jetzt sitzen wir völlig nervös im Wartezimmer, was auch die Ärztin gleich merkt. Es herrscht komplette Stille im Behandlungsraum bis der Herzschlag unseres Sohnes erklingt und ich einfach wieder weinen muss. Jannis streicht mir beruhigend über den Kopf und die Ärztin sieht nicht gerade glücklich aus. "Hier sind schon mal Ihre Bilder ich würde gerne mit Ihnen noch was besprechen. Kommen Sie dann, wenn Sie wieder angezogen sind bitte in mein Büro." Sagt sie und sofort schaue ich panisch zu Jannis. "Es wird alles gut." Ich ziehe mich an und er umarmt mich fest. "Wir schaffen das okay, hörst du, egal was sie jetzt sagt, wir schaffen das." Beruhigt mich Jannis immer wieder und dann gehen wir rüber ins Büro. "Also Frau Brandt und Herr Brandt." Fängt sie an und ich drücke Jannis Hand ganz fest. "Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass ich eine Verengung eines Nierenleiters feststellen konnte." "Und was heißt das?" Frage ich sofort besorgt und lege unsere Hände beschützen auf meinen Bauch und weine. "Das heißt leider nichts konkretes. Es kann sein, dass es ganz minimal ist oder etwas schlimmer." "Und was heißt das?" fragt nun auch Jannis besorgt. "Im besten Fall ist es minimal und ihr Sohn müsste nur nach der Geburt operiert werden. Es wäre eine ganz minimale Operation wobei man die Verengung löst und er könnte danach normal leben." "Und im schlimmsten Fall?" Frage ich dann besorgt. "Im schlimmsten Fall könnte es sein, dass ihr Sohn schwerstbehindert zur Welt kommt." Ich muss erstmal schlucken. "Deshalb ist auch eine Abtreibung noch möglich nach der 12.Woche." "WAS?! Ich töte doch nicht meinen Sohn nur weil er vielleicht im Rollstuhl sitzen könnte oder so!" schreie ich sofort. "Frau Brandt das ist nur eine ihrer Optionen." "DAS IST KEINE OPTION!" schreie ich wieder. "Schatz ganz ruhig." Beruhigt mich Jannis und meint dann zur Ärztin. "Wir lieben unser Kind so wie es ist. Auch wenn er auf Hilfe angewiesen sein wird oder so, wir lieben ihn. Abtreibung ist keine Option." "Okay ich würde sie gerne jetzt immer alle 2 Wochen sehen, erstmal, um das Ganze besser beobachten zu können." "Okay." Antwortet Jannis und wir machen einen neuen Termin aus.

DU LIEST GERADE
Liebe durch die Kameralinse
FanfictionDurch ihre Leidenschaft für die Fotografie lernt Klara ihre besten Freunde Sophia Weber und Kai Havertz kennen. Die beiden stehen ihr in einer schweren Zeit bei und so trifft sie auf Jannis Brandt. Die beiden wachsen schnell zusammen und sind ein He...