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Zuhause legen Jannis und ich uns kuschelnd ins Bett. Ich weine wieder und Jannis hält mich einfach nur fest. "Wir schaffen das hörst du Klara auch wenn er unsere Hilfe brauchen wird wir schaffen das." "Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch." Wir kuscheln dann zusammen und reden ganz viel. Das schätze ich schon immer sehr an unserer Beziehung, dass wir immer miteinander über alles reden. Am nächsten Morgen sind wir beide wieder relativ gut drauf. Wir haben uns geeinigt das Beste zu hoffen auch wenn es heißt, dass unser Krümel eine OP braucht. Wie haben wieder ein paar Shootings, die uns ablenken und dann wollen wir wieder in den Norden fahren. Wir kommen in Bremen an und als Heike mich glücklich fragt: "Na wie geht es meinem Enkelsohn?" kann ich nicht anders als wieder zu weinen und sie ganz fest an mich zu drücken. "Hey sch ganz ruhig Klara, es ist alles gut. Hey." Versucht sie mich zu beruhigen und auch Jannis. "Was ist los?" fragt Heike ihn dann besorgt. "Setzt euch alle erstmal, dann erzählen wir euch alles." Meint Jannis und zieht mich auf seinen Schoß während Heike neben mir sitzt. "Die Ärztin hat als wir das Geschlecht erfahren haben schon was gesehen aber nichts gesagt. Wir haben uns da schon so Sorgen gemacht deswegen auch die Flucht als Jascha das mit dem stark erwähnt hat. Naja und diese Woche hatten wir wieder einen Kontrolltermin." Fängt Jannis an und Heike sieht uns genauso wie Jascha und Jürgen besorgt an. "Der Kleine hat eine Verengung eines Nierenleiter. Im besten Fall ist es minimal und er bräuchte nach der Geburt eine OP um die Verengung zur Behebung und im schlimmsten Fall ist die Verengung schlimmer, das kann dazu führen, dass der Kleine schwerstbehindert ist also z.B. im Rollstuhl sitzen wird oder so." berichtet ihnen Jannis. "Aber wir wollen ihn egal was er hat. Wir lieben ihn so wie er ist." Füge ich gleich hinzu. "Aber natürlich tut ihr das genauso wie wir alle." "Die Ärztin meinte das man auf Grund dieser Diagnose auch jetzt noch abtreiben könne deswegen betonen wir das so." erzähle ich ihr und Jascha schreit fast: "Sie hat was zu euch gesagt? Was ist denn mit der falsch? Nur weil er vielleicht einen Rollstuhl braucht? Ich meine gehts noch?" Heike nimmt mich in den Arm und es fühlt sich so gut an. "Wir unterstützen euch bei allem hört ihr? Wenn es so sein sollte, dass er mehr Unterstützung als andere Kinder brauchen wird, sind wir da und helfen euch. Aber jetzt hoffen wir erstmal das Beste." "Danke Heike." Wir reden dann noch über vieles und genießen die Zeit. In Hamburg versammelt sich dieses Mal alles bei Marie und auch ihnen berichten wir alles. Tobi ist der erste, der mich fest in den Arm nimmt und tröstet. Auch sie versprechen alle für uns dazu sein egal was ist. Zuhause erzählen wir es auch Jule, Laura, Kai und Sophia aber sonst niemanden. Am nächsten Morgen spüre ich plötzlich so eine Art Schmetterlinge in meinem Bauch fliegen. Ich weiß sofort das das der Kleine ist. Ich weine und Jannis wird wach. "Was ist passiert?" "Ich spüre ihn." Meine ich grinsend und auch er grinst mich an. Und legt seine Hand auf meinen Bauch. "Hey mein Kleiner. Wachs bitte ganz schnell ich will dich auch spüren." Flüstert er ihm zu und ich grinse. "Es wird alles gut ausgehen." Meine ich und auch Jannis grinst. "Wie fühlt es sich an?" "Es ist wie so Schmetterlinge, die kitzeln, oder so." "Ich freu mich schon so sehr." Bei der Untersuchung am Ende der Woche ist nichts schlimmes herausgekommen und die Ärztin ist optimistisch. Zuhause esse ich wieder mal Gummibärchen, mein aktuell größtes Gelüste. "Wollen wir mal eine Liste machen mit Sachen die wir noch brauchen? Es ist immerhin Halbzeit?" Frage ich dann Jannis der gleich einen Block und Stift holt. "Also Kinderwagen, Maxi Cosi, und eine Bettchen für hier unten." Beginne ich. "Windeln" "Pflegeprodukte" "Flaschen" "Schnuller" "Mehr Anziehsachen" "Wärmelampe" "Badewanne für Babys" zählen wir nacheinander auf. "Wie wäre es wenn wir die Tage mal in den Babyhandel da fahren? Da bekommen bestimmt die größeren Sachen schon mal und die Drogerieartikel können ja noch bisschen warten?" "Gute Idee." Im Babyhandel haben wir dann alles was wir brauchen bekommen. Nun fehlen noch die Drogeriesachen und paar Kleidungsstücke. Am Wochenende helfen wir Tobi beim Umzug, der in eine kleine Wohnung in Dortmund zieht. Ich sitze meistens nur herum und esse meine Gummibärchen und schaue den Jungs zu. Mein Bauch ist in den letzten Tag ziemlich gewachsen und nun hab ich schon wirklich einen schönen Bauch. Jannis und ich wollen auch bald mal ein Shooting machen. Als Jannis kurz zu mir kommt um nach dem Rechten zu sehen gebe ich ihm ein Gummibärchen ab und er grinst. "Sogar ein rotes." Meint er grinsend, da er weiß, dass diese mir die liebsten sind. "Ja siehst du mal wie sehr ich dich liebe." Er streicht dann über meinen Bauch und bleibt noch etwas bei mir. Abends im Bett tritt dann der kleine ziemlich fest und schnappe schnell Jannis Hand. "Nein." Meint er grinsend und schaut mich mit Tränen in den Augen an. "Hast du es gespürt?" "Ja! Wow." Wir strahlen uns an und küssen uns. "Aber wenn er so treten kann ist das doch ein gutes Zeichen oder?" Meine ich dann. "Schon oder?" wir grinsen uns an und freuen uns einfach. "Dir ist aber schon klar, dass ich meine Hand jetzt da nicht mehr wegnehmen oder?" Meint Jannis dann grinsend. "Und ich hab absolut nichts dagegen." Wir schlafen dann und mittlerweile schlafe ich schon relativ schlecht, beziehungsweise muss andauernd aufs Klo. Ich hab mir auch ein Stillkissen bestellt um besser seitlich schlafen zu können auch wenn ich nicht stillen will. Am nächsten Morgen frühstücken wir zusammen und freuen uns beide sehr. Beim Kontrolltermin berichten wir der Ärztin davon, dass der Kleine tritt. "Das ist ein sehr gutes Zeichen Frau Brandt. Ich bin mir sicher es wird darauf hinauslaufen, dass es bei dem kleinen Eingriff bleibt." Jannis und ich sind über glücklich und rufen dann alle schnell an und berichten ihnen. Wir sind einfach nur unendlich erleichtert. Wir stellen dann unser Lied vom Hochzeitstanz ein und tanzen dazu. Wie so oft, wenn wir einfach nur glücklich sind. Es ist zwar mittlerweile schon bisschen schwierig weil mein Bauch immer größer wird aber es funktioniert noch relativ gut. "Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch." In der nächsten Woche fahren wir dann in die Drogerie und kaufen viele Sachen für das Baby und dann auch noch Windeln für mich. "Oh je vor dem Wochenbett hab ich jetzt schon Respekt." Meine ich dann lachend als ich die Windeln in den Wagen packe. "Ach ich würd dir das alles so gerne abnehmen." Wir fahren nach Hause und räumen die ganzen Sachen ein. "Es ist nun schon alles komplett." Lächle ich als ich mit Jannis im Babyzimmer stehe. "Oh ja fehlt nur noch unser Krümel."

Liebe durch die KameralinseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt