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Wie in Trance, lehne ich mich etwas auf, lege meine Hand an seinen Oberkörper und ziehe dann sanft das Pflaster ab.

Blut klebt an seiner Haut, doch es ist getrocknet und die Wunde verheilt, wie wir beide angenommen hatten.

"Wenn du mich jetzt berührst, verliere ich die Kontrolle", raunt er leise, aber mit solch einer tiefen Stimme, dass ich nicht meine Verbindung zu ihm nutzen muss, um zu verstehen, wie stark er sich zusammenreißen muss.

Das hält mich jedoch nicht mehr auf.

Meine Fingerspitzen streichen sanft seine Haut hinab, über seine Muskeln und hinab zu seiner V Line.

"Ich will nicht, dass du dich zurückhältst. Kein Mensch mehr, schon vergessen?", frage ich fast schon flüsternd und sehe dabei zu, wie er sich unter meinen Berührungen anspannt.

Als ich langsam zu ihm aufsehe, sehe ich dabei zu, wie er die Augen geschlossen hat und den Kopf leicht in den Nacken legt.

"Ich muss mich zurückhalten. Tue ich es nicht, kann ich für nichts garantieren, Makenzie", erklärt er und öffnet langsam seine Augen, bis sich unsere Blicke treffen und mein gesamter Körper zu glühen beginnt.

"Ich brauche keine Garantie", sage ich selbstbewusst und setze mich auf, ehe ich mich ebenfalls auf die Knie bewege.

So sind wir irgendwie auf derselben Wellenlänge, obwohl er noch immer viel größer ist als ich.

Ich rücke etwas näher an ihn heran, sodass sich unsere Haut berührt und er die Augen erneut schließt, nur um etwas konzentrierter Luft zu holen.

"Du spielst mit dem Feuer", warnt er mich fast schon knurrend und schon realisiere ich, wie stark der animalische Teil in ihm gerade an der Oberfläche kratzt.

Ich sehe leicht nach unten, sodass ich nun mit seinen Schultern auf Augenhöhe bin, doch etwas in mir, kann sich ebenfalls nicht zurückhalten.

Also gebe ich nach, lehne mich nach vorne und küsse sein Schlüsselbein.

Natürlich ist mir klar, dass es sich bei mir nicht so anfühlen wird, wie bei ihm, doch irgendetwas in mir, hofft innig darauf, dass es ihn auch gut fühlen lässt.

Er legt seine Hand zwischen meine Schulterblätter und lässt sie quälend langsam an meiner Wirbelsäule hinab wandern, bis sie knapp über meinem Hintern innehält.

"Es war noch nie so stark", höre ich ihn leise sprechen, während seine Brust sich unregelmäßig hebt und wieder senkt.

Ich weiß nicht genau, wovon er spricht, doch mein Verstand ist zu vernebelt, um darüber überhaupt nachzudenken.

"Wenn es außer Kontrolle gerät, könnte ich dich verletzen", sagt er und schon löse ich meine Lippen von seiner Haut und sehe wieder zu ihm auf.

Jetzt weiß ich, wovon er spricht.

Unzählige Gedanken suchen mich heim, bis mir plötzlich etwas auffällt.

"Hast du dich die ganze Zeit zurückgehalten?", frage ich fast schon flüsternd, obwohl weit und breit niemand in der Nähe ist, der uns hören könnte.

Wir hatten in letzter Zeit nicht viel Zeit für uns, doch wenn wir sie hatten, haben wir sie nicht für solche Dinge genutzt.

Ich war zu nervös, doch er hat auch keine Andeutungen gemacht, dass er Interesse daran hätte, einen Schritt weiterzugehen.

"Du hattest Interesse", spreche ich quasi mit meinen eigenen Gedanken und sehe ihn überrascht an.

"Du hast dich nur zurückgehalten", füge ich noch hinzu und lege meine Hände an seine Hüften, ehe ich mich etwas zurücklehne.

An Enigmatic GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt