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Ich liege in seinen Armen und könnte mir keinen schöneren Ort vorstellen, an dem ich gerade sein wollen würde.

Das alles hier ist einfach atemberaubend schön.

Wir wollten vorhin zusammen baden gehen, um uns zu erholen, doch das hat nicht ganz funktioniert, als wir die Finger nicht von dem jeweils anderem halten konnten.

Das Ganze hat dann wieder ins Bett geführt und seither, haben wir gar nicht erst versucht, uns voneinander zu trennen.

Als ich das Haus heute Morgen betreten habe, habe ich nicht damit gerechnet, dass ich den ganzen Vormittag damit verbringen würde, mit Derrick zu schlafen.

"Musst du nicht langsam zurück ins Reservat?", frage ich unglaublich leise, da ich diesen wundervollen Moment eigentlich nicht zerstören will.

"Die kommen für ein paar Stunden auch ohne mich aus", antwortet er und streicht unter der Decke, sanft mit den Fingerspitzen über meinen nackten Bauch.

"Das sind sie bereits", lache ich leicht auf und drehe mich dann zu ihm zur Seite, sodass ich direkt in sein schönes Gesicht blicken kann.

Er hat den rechten Arm unter seinem Kopf gebettet und den linken um mich geschlungen, so als wolle er mich nicht mehr hergeben.

"Auch wenn ich diesen Moment nicht zerstören will, sollten wir wirklich wieder an die Arbeit. Du musst zurück ins Reservat und mir fehlen noch unzählige Antworten", sage ich und lege mein Kinn auf seine Brust.

Er stöhnt gequält auf und dreht sich plötzlich um, ehe er sich über mich lehnt und dann einfach seinen Oberkörper auf meinen legt.

"Derrick", lache ich auf und streiche von seinem Hinterkopf herunter über seinen Rücken.

"Wer hätte gedacht, dass du so niedlich sein kannst", lächle ich, doch dieses Lächeln verschwindet sofort wieder, als er den Kopf hebt und mich mahnend ansieht.

"Nenn mich nochmal niedlich und du wirst eine ganze Weile nicht mehr klar denken können", warnt er mit ernster Miene, welche mir verrät, dass er es wirklich nicht mag.

Trotzdem lache ich und lehne mich etwas auf, um ihm einen Kuss zu geben, den er ohne zu zögern erwidert.

"Jetzt steh auf", sage ich und lächle wieder, als er sich mit einem weiteren gequälten stöhnen von mir herunterrollt.

Ich schiebe die Decke von mir und beginne sofort mich anzuziehen, während er hinter mir liegen bleibt und mich dabei beobachtet.

Als ich jedoch bei meinem Shirt angekommen bin, setzt er sich auf und nimmt es mir aus der Hand.

"Das Shirt, das du tragen wirst, liegt in deinem Zimmer", sagt er und sieht mir dabei intensiv in die Augen, was mich jedoch noch mehr verwirrt.

Ich denke kurz darüber nach und sehe mich weiterhin verwirrt um, bis mir das Pflaster in die Sicht kommt und ich mich daran erinnere, dass sein Shirt noch immer auf meinem Bett liegt.

Ich lache auf und nehme ihm mein Shirt ab.

"Das hier", beginne ich und hebe es etwas an, während ich zur Tür laufe.

"Kommt in die Wäsche. Unfassbar, dass du mir jetzt schon vorschreibst, was ich zu tragen habe", scherze ich und schüttel dabei gespielt ungläubig den Kopf.

"Ich räume hier etwas auf und gehe dann duschen. Wenn ich runterkomme, trägst du besser mein Shirt", warnt er, was mich sofort lachen lässt.

Trotzdem habe ich nicht vor, etwas anderes zu tun.

Mit meinen Schuhen in der einen und meinem Shirt in der anderen Hand, laufe ich die Treppen herunter, durch die anderen Räume und direkt durch den Flur in mein Zimmer.

Dort lasse ich die Schuhe vor mein Bett fallen und werfe mein Shirt darauf, nur um dann direkt nach Derricks zu greifen.

Es riecht nach ihm, doch das tue ich selber.

Meine Haare sind noch immer von unserem fehlgeschlagenen Versuch zu baden feucht, doch das stört mich nicht wirklich.

Mit dem wärmsten Lächeln, das ich jemals hatte auf den Lippen, laufe ich zu meinem Schreibtisch und greife zuerst nach meinem Handy.

Ich lasse das Display aufleuchten und ziehe die Brauen zusammen, als ich die vielen Anrufe von so vielen verschiedenen Leuten sehe.

Nur eine einzige Nachricht.

»Das Baby kommt. Komm sofort ins Reservat«, kommt es von Micah.

Das Baby kommt?

Die Nachricht ist vor zwei verdammten Stunden reingekommen.

"Derrick!", brülle ich sofort und packe total überfordert meine Schuhe, ehe ich aus dem Zimmer renne.

"Derrick!", wiederhole ich und stoße beinahe mit ihm zusammen, als er mit einem besorgten Blick die Treppe heruntergestürmt kommt.

Er legt mir besorgt die Hände an die Schultern und sieht an mir auf und ab, so als würde er nach Verletzungen suchen.

"Wo ist dein Handy?", frage ich und spüre, wie mir das Herz fast aus der Brust springt.

"In der Küche. Wieso?", fragt er verwirrt, also hebe ich meines an und zeige ihm die Nachricht.

Sofort reißt er die Augen auf und wirkt plötzlich ebenfalls total überfordert.

Er nimmt die Hände von meinen Schultern und dreht sich erst in die Richtung der Küche, ehe er sich zur Treppe dreht und dann wieder zur Küche.

"Ich hole dein Handy. Geh du dir was anziehen", sage ich, da er bloß in seiner Boxershorts vor mir steht.

Er nickt eilig und schon rennt er die Treppe nach oben.

Ohne zu zögern, gehe ich in die Küche, lege dort mein Handy zu seinem und ziehe mir eilig die Schuhe an, ehe ich beide Handys nehme und sie in meinen hinteren Hosentaschen verstaue.

Das Baby kommt.

Micah wird zum zweiten Mal Vater.

Das Baby kommt und wir kommen zu spät!

An Enigmatic GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt