Forever Mine

Kapitel 5

Nachdem ich mich bettfertig gemacht hatte und auf das Bett zusteuerte, auf dem Arian bereits halbnackt auf den Rücken lag und still die Decke anstarrte, bemerkte ich, dass ich immer nervöser wurde. Ich hatte anfangs diskutieren und mich dagegen wehren wollen, mit ihm gemeinsam in einem Bett zu schlafen, jedoch war ich einfach viel zu erschöpft um mich mit diesen Tyrannen noch weiter zu streiten. Ich musste ihn besser kennenlernen, damit ich wusste wie ich von ihm entkommen konnte. Ich musste sein Vertrauen gewinnen um zu wissen wie ich ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen könnte.

Nervös schlug ich die Decke behutsam zur Seite und schlüpfte lautlos darunter. Doch plötzlich entfuhr mir ein lautes kreischen, als ich aus Versehen das nackte Bein von Arian berührte. Ich quietschte auf und hielt erschrocken die Luft an, in der Hoffnung, dass er nichts gehört hatte.
„Entschuldige", flüsterte ich leise und schloss vor Scham meine Augen, obwohl das Licht im Schlafzimmer bereits ausgeschalten war.
„Alles gut..", hörte ich Arian leise sagen, was mich ein wenig nervös machte. Wo war der provokante Arian hin? Wieso hatte er jetzt keinen blöden Kommentar abgegeben? Bereits als ich ins Zimmer getreten war, hatte er so gedankenverloren gewirkt, während er die Decke angestarrt hatte. Ich konnte so nicht schlafen. Ich musste mit ihm reden.

Ich musste zumindest etwas kleines über diesen verkorksten Mann herausfinden. Ich setzte mich auf und schaltete ein kleines Nachtlicht an, welches auf der Kommode neben meiner Bettseite stand. Verwirrt blickte Arian zu mir und fragte mich wieso ich das Licht eingeschaltet hätte.

-Konzentrier dich Argjentin! Mahnte mich meine eigene innere Stimme, als sich Arian ebenfalls aufgesetzt hatte und ich somit einen perfekten Blick auf seinen Sixpack bekam. Gott! Dieser Typ bestand aus purer Muskelmasse! Vernaschte er auch mal Süßigkeiten oder verbrachte er seine Zeit nur im Fitnessstudio?
„Was ist los Kleines?" riss mich Arian aus meinen Gedanken und starrte mich dabei fragend an. Wieso musste er mich denn jetzt auch noch so anschauen! Er machte mich total nervös.
„Schau mich nicht so an! Lass das!" quengelte ich wie ein kleines Kind und hielt die Decke vor meinem Gesicht, woraufhin ein raues Lachen ertönte. Erschrocken und verwundert zugleich zog ich die Decke von meinen Gesicht und konnte nicht glauben was ich sah!
Einen lachenden Arian! Träumte ich gerade? Arian Rudaj war im Stande zu lachen? Er entblößte somit seine wunderschönen weißen Zähne und sah dabei wie ein unglaubliches Model aus. Ich musste zugeben, dass Arian einer der schönsten Menschen war, die ich jemals gesehen hatte.
Sein lachen und mein Verhalten von eben steckten mich ebenfalls an, somit fing auch ich zu lachen an und hatte für einige Sekunden wirklich vergessen, mit wem ich gerade so ausgelassen lachte.

„Zwei Grübchen..gefällt mir" durchbrach Arian die Situation und wurde von der einen auf der anderen Sekunde wieder zum ernsten und gefühlskalten Boss. War der Typ irgendwie Schizophren? Wie konnte er jedes Mal seine Emotionen so gut kontrollieren?

„Ja... habe meine Grübchen von meinem Vater geerbt.." sagte ich leise und verspürte eine plötzliche Sehnsucht nach meinem geliebten Vater. Was taten sie gerade? Fragten sie sich wie es mir ging und was ich gerade mit den Mädels machte? Wie ging es Mum und meinen Brüdern?

„Deine Familie wird mit einem Privatjet einfliegen, mach dir also keine Gedanken über die Mittel und Kosten. Ich habe zudem ein behindertengerechtes Haus kaufen lassen in New York, dementsprechend müssen deine Eltern nicht mehr in dieser mickrigen Wohnung in the Bronx leben und dein Vater wird auf keinen mehr angewiesen sein, was zumindest das Leben im eigenen Haus betrifft."

Wie erstarrt blickte ich Arian mit offenen Mund an und konnte gar nicht glauben, was er soeben gesagt hatte. Er hatte meiner Familie ein Haus bauen lassen und dazu noch eins, was meinem Vater und seiner Beeinträchtigung gerecht wurde? Ein eigenes Haus? Keine angst mehr um die Miete jeden Monat haben oder dass wir auf der Straße landen? Ein richtiges Haus? Was war mit Arian los? Wieso tat er das? Wieso war er gerade so anders zu mir und vor allem zu meiner Familie? Ich konnte es einfach nicht glauben! Meine Eltern hatten ein eigenes Haus! Sie mussten keine Miete mehr zahlen und konnten endlich das Geld für sich selbst ausgeben!