Kapitel 20

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Arians Pov

Flashback

Die Worte meines Vaters hallten noch lange in meinem Kopf wider. Der Schmerz in meinem Gesicht und meinem Körper schien unerträglich zu sein. Ich spürte das Blut, das aus meiner Nase strömte, und wischte es mit zittrigen Fingern ab. Die blutüberströmten Wunden auf meinem Rücken brannten wie Feuer, die mir mein Vater mit einer Peitsche zugefügt hatte.

Warum hatte mein Vater so überreagiert? Ich wollte doch nur mit meinen Brüdern an den Strand gehen, etwas Spaß haben, wie jeder normale Teenager in meinem Alter.

Aber mein Vater sah das anders. Für ihn war das Weinen das Schlimmste, was ein Mann tun konnte. Gefühle zu zeigen war Schwäche. Und ich hatte seine Anweisungen missachtet. Der Schmerz, den er mir zufügte, schien nicht nur körperlich, sondern auch emotional zu sein. Ich hatte das Gefühl, dass er mich nicht mehr als seinen Sohn betrachtete.

Ich konnte nicht anders, als meine Tränen zurückzuhalten. Mein Vater hatte es mir eingebläut, dass das Weinen ein Zeichen von Schwäche war. Aber innerlich brodelte es in mir. Ich fühlte mich ungerecht behandelt, als ob ich nicht das Recht hatte, meine Gefühle zu zeigen. War es nicht normal, in meinem Alter ab und zu zu weinen?

Doch mein Vater dachte anders. Er sah es als seine Pflicht an, mich zu einem "richtigen" Mann zu machen, der keine Gefühle zeigte. Er schlug mich blind vor Wut immer wieder und schleuderte mich gegen die Wand, bis ich das Gefühl hatte, dass ich jeden Moment das Bewusstsein verlieren würde.

"Ich will, dass du nie wieder weinst! Du bist ein Mann Arian! Männer weinen nicht. Männer zeigen keine Gefühle, für niemanden! Männer sind stark und gefühllos. Du darfst niemals jemanden die Chance geben, dass er dich schwach sieht. Denn Gefühle sind nichts anderes als Schwäche. Haben wir uns verstanden?", schrie er mich an und hatte seine Hände um meinen Hals gegriffen und so fest zugedrückt, sodass ich ihm nur mit mühe antworten konnte.

Ich nickte schwach und versuchte, den Schmerz zu unterdrücken. Mein Vater schlug weiter auf mich ein, bis ich fast nicht mehr konnte. Er drohte mir, jeden Knochen in meinem Körper zu brechen, wenn ich jemals wieder weinte.

Das einzige was ich durfte war, in Stripclubs zu gehen. Mein erstes Mal hatte ich mit 11 Jahren mir einer Nutte. Je mehr Frauen desto besser, sagte mein Vater jedes Mal. Es waren nur Frauen, nur Objekte, die man ficken sollte. Keine von ihnen war es wert sie gut zu behandeln, waren seine Worte gewesen. Ich sollte so viel ficken wie ich nur konnte, weil mich das zu einem Mann machte. Mir gefiel es ja. Aber ich wollte auch liebe. Zärtlichkeit und vertrauen. Doch ich durfte nichts von haben. Körpernähe wie Umarmungen und sich küssen, waren nichts sexuelles, deshalb sollte ich das nicht tun. Nur ficken. Rein, raus und sich verziehen. Das wars. Pure Befriedigung, nichts emotionales.

Ich spürte, wie mein Herz vor Angst und Schmerz in meinem Brustkorb hämmerte, als mein Vater mit jedem Wort immer wütender wurde. Seine Worte brannten sich wie glühende Kohlen in mein Bewusstsein ein und ich konnte nicht anders, als still und starr vor ihm zu stehen, während er mich anschrie und mich wie ein wildes Tier attackierte. Ich wollte ihm sagen, dass ich keine Kontrolle über meine Tränen hatte, dass ich es nicht absichtlich tat, aber ich wusste, dass es keinen Sinn hatte. Ich war mir sicher, dass er es nicht verstehen würde.

Ich wollte meinen Vater nicht enttäuschen, ich wollte ihm beweisen, dass ich ein Mann war. Aber wie sollte ich das tun, wenn ich nicht einmal meine eigenen Gefühle unter Kontrolle halten konnte? Ich wusste nicht, was ich tun sollte, wie ich ihn besänftigen konnte. Ich fühlte mich verloren und allein, als ich spürte, wie er mich immer wieder gegen die Wand schleuderte und mich schlug, bis ich dachte, dass ich sterben würde.

Forever MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt