Kapitel 64

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Arians Pov
6 Monate später...
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„Sicher, dass du noch einen Whiskey möchtest?", fragte mich die Nutte meines Strippclubs und sah mich verunsichert an, während ich mehrere Whiskeyflaschen auf einmal geleert hatte. Ihr besorgter Blick verriet, dass sie sich Sorgen um meinen Zustand machte.

„Ich frage nur, da man sich erzählt hat, dass du eigentlich kein Alkohol mehr trinkst", fügte sie nervös hinzu und überreichte mir mit zittrigen Händen die Whiskeyflasche. Ich riss sie ihr wütend aus der Hand und stürzte den Alkohol gierig hinunter. Der bittere Geschmack des Alkohols brannte auf meiner Zunge und ließ meinen Rachen entflammen. Es war schon seit Monaten so, seit Argjentina aus meinem Leben verschwunden war.

„Ich habe keinen Grund mehr, nüchtern zu bleiben. Habe ja keinen mehr, den ich beschützen muss", sagte ich mit einer Mischung aus Verbitterung und Trauer. Der Alkohol hatte mich längst in seinen Fängen, ich fühlte mich betäubt von der Dunkelheit, die sich in meinem Inneren ausbreitete. Warum sollte ich mich noch zurückhalten? Es gab niemanden mehr, der mir so viel bedeutete. Sie war weg und mit ihr hatte ich mich selbst verloren.

Genau sechs Monate waren seit unserer Trennung vergangen. Sechs Monate ohne ihr strahlendes Lächeln, ohne ihr wunderschönes Gesicht, das mir früher so viel bedeutet hatte. Ich wusste nicht, wie es ihr ging. Ich wusste nicht, ob sie einen neuen Mann in ihrem Leben hatte. Allein der Gedanke daran erfüllte mich mit einer tobenden Wut, die sich in meinem Inneren zusammenballte. Ohne Kontrolle ließ ich das Glas in meinen Händen zerspringen, sodass die  Scherben  mit einem lauten Knall auf dem Boden zersplitterten.

Die Nutte des Strippclubs wich erschrocken zurück, ihre Augen weiteten sich vor Angst. Doch ich konnte ihre Reaktion kaum wahrnehmen, denn mein Blick war von einem verklärten Nebel des Alkohols getrübt. Die Scherben auf dem Boden spiegelten das Chaos in meinem Inneren wider. In diesem Moment war nichts mehr wichtig außer dem Schmerz, der mich verzehrte und mich in die Abgründe meiner eigenen Dunkelheit stürzte.

Mir war bewusst, dass ich alles über Argjentina herausfinden könnte, dass ich sie sogar sehen könnte, aber ich wollte es nicht. Ich konnte es nicht ertragen, an sie zu denken und mich damit noch verrückter zu machen. Diese Frau hatte es geschafft, dass ich seit sechs Monaten zu einem Schatten meiner selbst geworden war. Dunkle Augenringe zeugten von den schlaflosen Nächten, in denen ich höchstens drei Stunden Ruhe fand. Jeden verdammten Tag, ob wach oder im Traum, war sie in meinem Kopf präsent. Es trieb mich in den Wahnsinn.

Wie sollte ich sie denn nicht vergessen, wenn ich doch ihr Gesicht auf meinen Unterarm tätowiert hatte und das Tattoo ‚Forever Mine A' an meinem Hals zierte? Und nicht nur das.. nach der Trennung hatte ich mir noch ein Tattoo stechen lassen und das genau über meine Brust, wo mein Herz drunter Schlug. In schwarzer Tinte zierte ihr Name über meine Haut und bewies mir somit jeden Tag, dass sie für immer die eine bleiben würde. Niemals würde ich einer anderen Frau so nah an mich heranlassen...

Seitdem sie mich verlassen hatte, aß ich täglich Pite mit Spinat und füllte mein Haus mit weißen Rosen, als stumme Symbole meiner Sehnsucht. Ich brauchte sie. Ich brauchte sie wie die Luft zum Atmen, doch ich wusste nicht, wie ich sie jemals wieder zurückgewinnen könnte. Der Hass und die Enttäuschung damals in ihren Augen fraßen mich innerlich auf, Tag für Tag. Die Last war erdrückend. Der Alkohol war mein verzweifelter  Versuch, die Leere in mir zu füllen. Keine andere Frau dieser Welt konnte mich verstehen, so wie Argjentina es einst getan hatte.

Jeden Tag betete ich zu Gott, flehte ihn an, dass er sie mir zurückgeben möge. Ich flehte ihn an, doch bisher hatte sich nichts geändert. Stattdessen wurde ich immer mehr zu dem erbärmlichen Wesen, das ich geworden war. Ich verschloss mein Herz vor jeglicher emotionalen Nähe und schwor mir, dass niemand mehr an mich herankommen würde. Mein Leben hatte an jenem Tag, als mein Kind durch meine Schuld gestorben war und meine Frau mich verlassen hatte, aufgehört zu existieren.

Forever MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt