Kapitel 15

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Arians Pov

„Arian verdammt was tust du hier?!", schrie mich Enes völlig aufgebracht an und war wie ein Irrer, in mein Schlafzimmer gestürmt und stellte sich mit geballten Fäusten vor mir auf. Seine Augen waren voller Wut und seine Hände zitterten vor Zorn. Ich hatte noch nie so eine Reaktion von ihm gesehen, was mich stutzig machte.

Ich stand misstrauisch von meinem Sessel auf und trat einen Schritt auf ihn zu, als Enes breit vor mir auftrat.

„Die Frage ist wohl eher, was du hier tust?", fragte ich ihn mit zusammengekniffenen Augen und war misstrauisch einen Schritt auf ihn zugegangen sodass wir fast Stirn an Stirn standen.

Obwohl wir auf den ersten Blick eine gewisse Ähnlichkeit aufwiesen, fielen bei genauerem Hinsehen doch einige Unterschiede auf, die mich von Enes unterschieden. Insbesondere seine Augen, die von einem warmen Honigbraun waren und nicht wie meine grün. Auch seine Körpergröße war anders als meine. Während ich mit 1,98 Metern eine stattliche Größe hatte, war Enes mit seinen 1,90 Metern ein kleiner Zwerg für mich. Diese Unterschiede mochten auf den ersten Blick unbedeutend erscheinen, aber sie waren doch signifikant genug, um uns als Individuen zu unterscheiden.

Nicht nur dass diese Frau mich um den Verstand brachte, jetzt tat es auch noch mein kleiner Bruder. Was war denn bloß heute los!?

Wieso hätte ich Argjentina wieder nachrennen sollen, wenn es dieses Mal weder regnete noch es dunkel war? Sie konnte sowieso nicht aus dem Anwesen flüchten, dafür hatten wir zu viele Sicherheitsmänner. Deshalb war ich komplett gelassen geblieben und hatte mir sogar ernsthaft Gedanken drüber gemacht, wieso es sie so verletzte, dass ich mit Luna geschlafen hatte. Sie war doch nur eine Schlampe, mit der ich ab und zu schlief. Ich hatte ihr doch bereits gesagt, dass ich nebenbei auch mit anderen Frauen schlafen würde.

Also wieso verdammt, war sie so überrascht und verletzt gewesen? Sie meinte sogar, dass ich ihr wichtig geworden wäre. Dass ich nicht lache. Wieso sollte jemand sich freiwillig um mich sorgen, der nicht meine Familie war?

Ich war kein Mensch, den man mögen oder gar lieben konnte. Nicht einmal bei meiner Familie verstand ich, wie sie mich lieben konnten. Ich war alles andere als liebenswürdig und das seit meiner Kindheit.

Als ich jedoch auf einmal bemerkte, wie Enes sich aufgebracht und mit zittrigen Händen über sein Gesicht fuhr, wurde ich stutzig und fixierte ihn mit einem stechenden Blick.

"Fuck mich nicht ab, Enes. Was ist passiert?", sprach ich und bemerkte wie meine Stimme vor Wut noch tiefer geworden war.

Was verdammt konnte schon in unserem Anwesen passiert sein? Hatte Argjentina vor Wut alle Möbel zerstört? Sollte sie doch, wenn es sie glücklich machte, war es mir recht. Würde sowieso einfach neue Möbel kaufen. Wieso nervte er mich damit? Auch wenn ich der Boss war, konnten meine Brüder auch mal gefälligst alleine Probleme lösen. Aber so war es schon immer gewesen. Ich war schon von klein auf die rechte Hand meines Vaters. Zwar hatten meine Brüder auch vieles getan und taten es auch immer noch, aber keiner von ihnen kam an mich heran. Ich war das Ebenbild meines Vaters.

Enes hielt inne, als ob er unschlüssig wäre, wie er es sagen sollte. "Es geht um Argjentina", sagte er schließlich mit zittriger Stimme. "Sie wurde entführt."

Die Worte drangen nur langsam in mein Bewusstsein, und ich spürte eine plötzliche Welle der Wut und Verzweiflung aufsteigen. Jemand hatte es gewagt, mein Frau zu entführen?
Mein Gesicht verzog sich zu einer Maske der Wut, während ich Enes wutentbrannt ansah und bemerkte wie mich der unkontrollierte Zorn fast zu ersticken drohte. Ich hatte keine Kontrolle mehr über meinen Körper, als ich daran dachte, wie jemand anderes, Argjentina etwas antuen könnte oder sie bloß nur anfasste.

Forever MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt