Kapitel 50

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Die Worte, die aus mir herausplatzten, waren wie ein Ventil für all die aufgestaute Wut und Verletzlichkeit, die sich in mir angesammelt hatte. Ich wollte nicht mehr länger verletzt und enttäuscht werden. Ich wollte nicht mehr diejenige sein, die immer zurücksteckte und sich anpasste. Mit jedem Wort, das ich aussprach, spürte ich, wie sich eine unsichtbare Barriere zwischen uns auftat.

In dem Moment, als ich die Worte aussprach, bereute ich sie schon beinahe. Doch es war zu spät, sie waren bereits in die Welt entlassen worden und hallten zwischen uns wider. Die Stille, die daraufhin folgte, war erdrückend. Es fühlte sich an, als hätte ich etwas Unumkehrbares ausgesprochen, das unser Leben für immer verändern würde.
Mein Herz hämmerte gegen meine Brust, und der dumpfe Klang meines eigenen Pulsschlags dröhnte in meinen Ohren. Die Zeit schien stillzustehen, während ich auf Arians Reaktion wartete. Seine starren Augen waren weiterhin auf mich gerichtet, doch sein Ausdruck wurde so finster, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte. Er war in seiner Bewegung inne gehalten und hatte seinen Körper bis zum letzten Punkt angespannt.

Mein ganzer Körper bebte vor Angst, als ich die unkontrollierte Wut in Arians Augen sah. Seine starre Gestalt wirkte bedrohlich und unheilvoll. Ein Raubtier kurz vor dem Sprung. Der Raum schien erfüllt von einer bedrückenden Spannung, als ich mich dem unberechenbaren Vulkan näherte, bereit jeden Moment auszubrechen.
In einem schleichenden Rhythmus spannte sich jeder Muskel in seinem Körper an und ließ seine Adern deutlich hervortreten. Sein Blick bohrte sich in meine Seele, und ich konnte förmlich den Hass, der ihn durchströmte, spüren. Die Luft war erfüllt von einer schweren, bedrohlichen Atmosphäre.

Plötzlich lösten sich seine Hände von den Fäusten und schnellten wie Blitze nach vorne, um mich an den Schultern zu packen. Die Intensität seines Griffs drückte meinen Körper mit voller Wucht gegen die Wand, und der stechende Schmerz durchzuckte mich und lies mich leise aufschreien. Doch der physische Schmerz war nichts im Vergleich zur Wut, die in seinen Augen brannte.

Seine Lippen verzogen sich zu einem gefährlichen Grinsen, das eine Mischung aus Zorn und Hass widerspiegelte. Ich konnte den wilden Rhythmus seines Herzschlags spüren, der mit meinem eigenen in Resonanz zu gehen schien. Es war, als ob ein Sturm in ihm tobte, der jeden Moment über mich hereinbrechen konnte.

"Wiederhol, was du gerade gesagt hast Argjentina!", zischte er mit einer Stimme, die vor unterdrücktem Zorn bebte. "Los, wiederhol es!", schrie Arian so laut, dass ich aus Reflex meine Augen schloss. Noch nie war er so sauer auf mich gewesen.

Seine Worte waren wie eine Faust, die auf mich einschlug. Ich spürte, wie sich meine Kehle zusammenschnürte und die Angst mich wie ein eisiger Schauer durchströmte. Doch ich konnte nicht zurückweichen. Ich musste standhaft bleiben, auch wenn mein Herz vor Panik zu zerspringen drohte.

Die Minuten verstrichen, und ich wagte kaum zu atmen. Arian schien jeden Moment explodieren zu können, und ich war der Funke, der den ganzen Raum entzünden konnte. Sein Atem ging stoßweise, während seine Kiefermuskeln unkontrolliert zuckten. Seine Fäuste ballten sich erneut, und ich konnte die weißen Knöchel durch seine gespannte Haut hindurch sehen.

Plötzlich brach er das Schweigen und schleuderte mir seine Worte entgegen, wie Dolche, die meine Seele durchbohrten. Jeder Satz war erfüllt von Verachtung und Schmerz.

"Du denkst wohl, du bist etwas Besonderes, huh?! Du denkst, dass du mit mir reden darfst, wie du willst, nur weil ich dir Freiheiten gegeben habe huh!? Du willst kein Kind mit mir Argjentina?! Na los, trau dich das noch mal zu sagen!", schrie er weiter und hatte auf einmal seine Hand um meinen Hals gelegt, was mich erschrocken wimmern lies. Blanke Panik durchströmte meinen Körper, als ich sah, wie die Wut Arian komplett übernommen hatte.

Die Stimme von Arian hallte durch den Raum wie ein düsterer Klang, der in den tiefsten Winkeln meiner Seele widerhallte. Ein Gefühl der Lähmung durchströmte meinen Körper, und ich war unfähig, auch nur ein Wort zu erwidern.

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