Kapitel 32

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„Nein! Nein! Nein!", brüllte ich immer wieder aus vollem Halse und konnte an nichts anderes mehr denken, als an Argjentina.

Sie durfte nicht einfach so sterben! Diese dunkle Welt brauchte einen Engel wie Argjentina es war. Ich brauchte sie in meinem Leben, sie war der beste und wunderschönste Mensch auf dieser Welt! Sie durfte mich nicht verlassen!

Ich war so in meiner Verzweiflung gefangen, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie meine Brüder ebenfalls in das Krankenzimmer hineingestürmt waren und mich geschockt anstarrten, während ich voller Panik und unter unter tränen, versuchte Argjentina wiederzubeleben. Mit verzweifeltem Atem und zitternden Händen setzte ich all meine Fähigkeiten und Kenntnisse ein, um ihr kostbares Leben zurückzuholen. Ich ignorierte die Klänge der heranrasenden Notfallteams und die verstörten Blicke meiner Brüder, die voller Sorge und Ungewissheit auf mich starrten. In diesem entscheidenden Moment waren wir alle vereint im Streben nach einem Wunder, einem Wunder, welches mir Argjentina wieder zurück bringen würde.

Meine Hände arbeiteten mit der Präzision eines Künstlers, der sein Meisterwerk vollendet. Ich spürte den Kampf, der in ihrem Körper tobte, und ich kämpfte dagegen an. Jeder Herzschlag, den ich hervorzurufen versuchte, war ein Schlag, der mein eigenes Herz mit einem Schmerz erfüllte, der kaum auszuhalten war. Doch ich gab nicht auf. Nicht jetzt. Nicht hier. Ich war der beste Arzt! Sie durfte nicht unter meinen Händen sterben, nicht die Frau, für die ich ohne zu zögern, mein Leben gegeben hätte. Nicht die Frau, die die Mutter meiner Kinder werden sollte. Nicht die Frau, die mein verdammtes Herz wiederbelebt hatte.

„Arian... Arian.. lass es... es ist vorbei", hörte ich Marco mit brüchiger Stimme sagen, der seinen Arm um meine Schulter gelegt hatte, was mir eine Gänsehaut bereitete. Sie war nicht tot, nein, das konnte ich nicht akzeptieren.

„Verdammt! Das kannst du uns doch nicht antuen Prinzessin, bitte steh auf! Du darfst nicht sterben! Du bist meine kleine Schwester! Bitte Argjentina, bitte tu uns das nicht an!", hörte ich Enes verzweifelt brüllen, als er ans Bett stürmte und Argjentinas leblose Hand ergriff. Sein verzweifelter Blick durchdrang meine Seele, während auch ihm Tränen über seine Wangen strömten. Diese Szene ließ mein Blut in den Adern gefrieren. Noch nie zuvor hatte ich meine Brüder weinen sehen oder uns in solch einer emotionalen Verfassung befunden. Es wurde mir schmerzlich bewusst, in welch einer ausweglosen Situation wir uns befanden.

Die Wucht des Schmerzen löste sich aus meiner Brust als ich es so laut hinausschrie, dass ich das Gefühl hatte, taub werden zu können.

„Tu mir das nicht an, Argjentina! Ich liebe dich doch so sehr!", schrie ich mit verzweifelter Stimme, während mein Herz immer schneller raste. Mit aller Kraft packte ich sie fest in meine Arme und presste ihre Brust eng an meine eigene, als wollte ich ihr meinen Herzschlag übertragen, damit ihr eigenes zu schlagen anfangen sollte.

Es war ein verzweifelter Versuch, sie in meiner Nähe zu halten, sie mit der Kraft meiner Umarmung zurück ins Leben zu ziehen. Die Intensität meiner Liebe pulsierte durch meine Adern, während ich ihre Kälte auf meiner Haut spürte. Jeder einzelne Herzschlag von mir war eine Liebeserklärung an sie, eine leidenschaftliche Bitte, nicht von mir zu gehen.

Mein Körper bebte vor Angst und Verletzlichkeit. Mein Verstand war ein Chaos aus Gedanken und Erinnerungen, die mit der trüben Realität des Moments verschmolzen. Doch inmitten dieser Dunkelheit war sie mein einziger Anker, mein Seelenfrieden, das ich nicht verlieren durfte.

Die Sekunden fühlten sich wie eine Ewigkeit an, als ich sie festhielt und meinen Atem mit ihrem synchronisierte. Mein Herzschlag schien lauter zu werden, als würde es in jedem Schlag den Namen Argjentina flüstern. Ich wollte ihr alles geben, was ich hatte, jede Faser meines Seins, um sie zurückzuholen.

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