Kapitel 40

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Arians Pov ^^
Rückblick vor drei Tagen

Wutentbrannt beobachtete ich Argjentina, wie sie weinend die Treppen hinaufrannte und sich ein letztes Mal zu mir umdrehte. Ihr Gesicht war von Schmerz gezeichnet, und ihre Augen sahen mich mit einer Mischung aus Verzweiflung und Enttäuschung an. Ein eisiger Schauer lief mir über den Rücken, als ich den Ausdruck in ihren Augen sah. Es war der Schmerz, den ich verursacht hatte - der Schmerz, den ich verhindern wollte, aber letztendlich doch ausgelöst hatte.

Mein Herz begann wild zu rasen, während ich ihre Tränen beobachtete. Es war ein Anblick, den ich nicht ertragen konnte. Ich hasste es. Ich hasste es zutiefst, dass sie wegen mir weinte. Jede einzelne Träne fühlte sich an wie ein Stich in mein Innerstes, wie ein brennender Dolch, der mich quälte. Es war, als ob der Schmerz, den ich ihr zugefügt hatte, sich in meinem eigenen Körper manifestierte.

Der Zorn in mir loderte auf, und ich spürte, wie meine Hände sich zu Fäusten ballten. Die Wut pulsierte durch meine Adern und machte mich fast blind vor Rage. Wie konnte sie mich nur lieben? Wieso wollte sie mir helfen? Hatte sie nicht verstanden, dass niemand mir helfen konnte? Niemand, nicht einmal ich selbst, konnte mir helfen.

Vor meinem inneren Auge kam wieder das Bild von ihr, wie sie beschämt ihre Narbe am Arm versteckt hatte, was meine meine Wut nur noch mehr verstärkte.

Hatte Argjentina wirklich gedacht, dass diese Nutte Leandra, davon kommen würde? Dachte sie wirklich, ich würde es jemandem erlauben, so mit ihr zu sprechen und sie sogar zum weinen zu bringen?!

Sie dachte doch nicht ernsthaft, dass ich ihr das durchgehen lassen würde oder? Ich hatte nur nichts gesagt, weil die Situation mit Argjentina mich zu sehr abgelenkt hatte. Ich hatte immer gesagt, dass jeder sterben würde, der sie zum weinen brachte. Ob Frau oder nicht, das war mir egal. Die Nutte würde sterben. Vielleicht würde das auch helfen meine Wut etwas zu besänftigen. Mein gesamter Körper war angespannt, meine Arme zitterten da sie auf etwas einschlagen wollten und da würde Leandra perfekt reinpassen.

Ich würde sie töten.

In diesem Moment war ich bereit, alles zu zerstören, was sich mir in den Weg stellte. Die Wut und die Frustration brodelten in mir, und ich spürte, wie sich mein Verstand in einem dunklen Nebel verfing. Mein inneres Feuer brannte hell und heiß, und ich war wild entschlossen, alles zu tun, um den Schmerz zu lindern, den ich in ihr verursacht hatte. Aber ich wusste auch, dass dieser Zorn mich selbst zerstören könnte, wenn ich ihn nicht unter Kontrolle brachte.

Ich biss die Zähne zusammen und zwang mich, tief durchzuatmen. Ich musste meine Emotionen beherrschen, um nicht alles in meiner Umgebung zu vernichten. Es war ein Kampf gegen mich selbst, gegen die dunklen Dämonen, die in meinem Inneren tobten.

Mit zitternden Händen griff ich nach meiner Fassung. Ich wusste, dass ich einen Weg finden musste, um meine Wut zu kanalisieren, um das Feuer in mir zu kontrollieren. Argjentina hatte es versucht, sie hatte versucht, mich zu verstehen und mir zu helfen. Vielleicht gab es doch einen Weg, das Dunkle in mir zu überwinden. Aber dafür musste ich zuerst lernen, mit meinen eigenen Dämonen umzugehen.

Immer wieder kreisten mir diese Gedanken durch den Kopf, als ich durch den Garten lief und genervt zu den Jungs sah, die mit großen Schritten auf mich zukamen.

„Was ist los?! Wo ist Argjentina?", fragte Enes und sah mich misstrauisch von oben bis unten an. Meine Brüder kannten mich. Sie wussten, wie unfassbar wütend ich im Moment war und jeder Zeit explodieren könnte also wieso zur verfickten Hölle, trauten sie mich mit Argjentina zu nerven?

„Das geht dich nichts an du scheiß Pisser", zischte ich wütend und hatte mich so nah vor Enes gestellt, dass ich ihn um einiges überragte mit meiner Größe. Er hatte wohl vergessen, dass ich der verdammte Boss war.

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