Kapitel 7

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Wie ein kleines Kind, hatte ich mich in Arians etwas versteiften Umarmung gekuschelt und konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen. All die Ereignisse überschlugen sich auf einmal und ließen mich wie ein erbärmliches Kleinkind in den Armen von Arian weinen. Trotz dessen, dass er mich fest in seine Arme umschlungen hielt, spürte ich, wie neu die Situation für ihn sein musste, da er viel zu versteift auf mich wirkte. Aber das war mir im Moment egal. Ich hatte eine Umarmung gebraucht. Einen festen Halt und eine Umarmung, auch wenn diese alles andere als  liebevoll und herzlich seinerseits war. Womöglich hatte er nur keine Lust gehabt auf mein rumgezicke und hatte mich deshalb in seine Arme genommen. Ich spürte sein gleichmäßiges Herz durch seine harten Brust schlagen, was mich etwas nervös machte. Was taten wir hier? Er war bei einer anderen Frau gewesen und jetzt erlaubte ich ihm auch noch, mich zu umarmen?

Doch leider war die überraschende Nähe von diesem Eisklotz schneller zu Ende, als mir zugegebenermaßen lieb war.
Immer noch zitternd und mit gemischten Gefühlen, standen wir nah voreinander und sahen den anderen jeweils mit einem undefinierbaren Blick an.
Lässig hatte er seine Hand in die Hosentaschen gesteckt und schnalzte dabei mit seiner Zunge. Er schien irgendwie unfassbar sauer zu sein, schon fast angriffslustig blitzten seine Augen auf, als er bemerkte, wie mein Blick wieder zu seinem Hals wanderte.

„Ich habe sie nur gefickt. So wie ich dich auch nur ficken werde Kleines", er stoppte und sah mich kurz mit einem so hasserfüllten Blick an, bevor er weiter sprach.
„Aber in Ordnung. Ich werde drauf achten, dass man das von außen nicht mehr sehen wird. Will nämlich nicht jeden Abend so ein Theater haben und dich in meine Arme nehmen müssen, wie ein kleines Kind."

Tränen liefen mir über die Wangen, während ich ihn völlig fassungslos ansah. In diesem Moment fühlte ich mich unfassbar nackt und beschmutzt, so als ob er mir meine Würde gestohlen hätte.
Ich hatte niemals gedacht, dass ich so naiv sein könnte. Ich hatte immer geglaubt, dass ich klug und vorsichtig war, wenn es um Männer ging. Doch jetzt hatte ich mich von ihm blenden lassen. Wie konnte ich denken, dass er sein Handeln bereue und mich deshalb in die Arme genommen hatte? Wie hatte ich bloß so verdammt naiv sein können?

Mein Magen verkrampfte sich schmerzhaft bei dem Gedanken daran, dass er mit anderen Frauen schlief und es auch weiterhin tun würde. Ich spürte eine brennende Eifersucht in mir aufsteigen und konnte es nicht ertragen, dass er mich nur als Objekt betrachtete.
Insgeheim hatte ich gehofft, dass ich ihm mehr bedeutete als das und er deshalb die Blicke von anderen Männern auf mir, nicht ertrug.

"Du bist nichts Besonderes für mich", raunte Arian in dem stillgewordenen Zimmer, was mir endgültig den Rest verpasste.
"Ich werde dich ficken und nebenbei auch andere Frauen anfassen Argjentina."

Ein blankes Entsetzen machte sich in mir breit. Ich konnte nicht glauben, dass ich mich in ihm so getäuscht hatte. Pure Wut und Verzweiflung erfüllten meinen Körper, als ich sah wie Kalt ihm meine Reaktion lies.

"Ich hasse dich Arian Rudaj", flüsterte ich, als meine Stimme brach. "Wie kannst du nur so eiskalt sein?"

Arian zuckte mit den Schultern und sah mich gleichgültig an. "Du bist eine erwachsene Frau. Du wusstest, was dich erwarten wird Argjentina. Ich hatte es dir bereits gestern schon gesagt, dass du nichts weiter als ein Mittel zum Zweck bist. Du dachtest doch nicht ernsthaft, dass ich nur noch mit dir schlafen würde, oder?"

Blind vor Wut schlug ich ihm ins Gesicht und rannte weinend aus dem Zimmer. Unter tränen stürmte ich die riesige Treppe herunter und blickte mich verzweifelt nach dem Ausgang um, welchen ich dann auch erkannte. Allerdings standen davor zwei bewaffnete Männer, die alles andere als nett und zuvorkommend aussahen, was mir aber egal war! Ich würde keine Sekunde länger mehr in dieser Hölle bleiben.
„Lasst mich durch oder ich werde Arian sagen, dass ihr mich anfassen wolltet ihr Wichser" flüsterte ich und bemerkte direkt die Angst in ihren Augen, da sie genauestens wussten, dass Arian mir glauben würde und die beiden daraufhin ohne zu zögern töten würde. Mit einem nervösen Nicken waren sie auf die Seite gegangen und gewährleisteten mir den freien Ausgang in die Freiheit.

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