Kapitel 65

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Argjentinas Pov
6 weitere Monate später...
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"Mam, ich geh nach der Arbeit noch mit meinen zwei Arbeitskollegen etwas essen, da wir heute das Fasten zusammen brechen wollen!", rief ich meiner Mutter zu, während ich hastig das Haus verließ und mich auf den Weg in meinen Smart Auto zur Arbeit machte.

Beim Verlassen der Einfahrt überprüfte ich noch einmal hektisch, ob ich auch alles dabei hatte. Meine Tasche wurde einer genauen Inspektion unterzogen, um sicherzustellen, dass ich alle Utensilien für meine Arbeit dabei hatte. Und dann kam der wichtigste Teil...

Wie in Trance griff ich geistesabwesend nach der Kette um meinen Hals, die mit jedem Tag schwerer zu tragen schien, und ließ sie leicht in meinen zittrigen Händen gleiten. Meine Finger strichen über die zarte Oberfläche worauf sein Name eingraviert war, als ob er mir in dieser einen Geste die ganze Last meiner Sehnsucht und Verzweiflung übertragen wollte. Tag für Tag und Nacht für Nacht führte ich diese kleine Prozedur durch, seit 12 endlosen Monaten.

Die Kette, ein Symbol unserer Liebe, hatte einst meine Haut berührt, als Arian sie mir mit so viel Liebe und Hingabe um den Hals gelegt hatte. Doch nun fühlte sie sich kalt und schwer an, ein ständiges Mahnmal meiner unerfüllten Träume und meiner gebrochenen Hoffnungen. Jeder Anblick dieses kostbaren Rings erinnerte mich daran, dass wir einst Seelenverwandte waren, dass wir gemeinsam einen Weg in die Zukunft gehen wollten. Doch jetzt war dieser Weg von Dunkelheit und Verlust gezeichnet.

Mit jedem Tag, der verging, wurde der Schmerz intensiver, als ob mein Herz unter der Last dieser Erinnerungen zu erdrücken drohte. Die Nächte waren besonders quälend, wenn die Einsamkeit wie eine erstickende Decke über mich fiel und die Stille von meiner zerbrochenen Seele erfüllt wurde. In diesen Momenten, wenn die Dunkelheit mich verschlang, war die Kette das einzige, was mich mit der Vergangenheit verband, die ich so verzweifelt festhalten wollte.

Meine Finger wanderten runter zu meiner anderen Hand und umklammerten den Ehering fester, als ob ich durch diese Geste die Zeit zurückdrehen könnte, als ob ich den Verlust ungeschehen machen könnte. Doch die Wirklichkeit war gnadenlos und unbarmherzig. Ich war gefangen in einem endlosen Kreislauf aus Schmerz und Sehnsucht, unfähig, mich von der Vergangenheit zu lösen und nach vorn zu blicken.

Niemals würde ich meinen Ehering und meine Kette abnehmen..

Die Kette und der Ring waren zu einem Teil meines Wesens geworden, ein stummer Zeuge meiner unerfüllten Liebe. Tag für Tag und Nacht für Nacht führte ich diese kleine Prozedur durch, in der Hoffnung, dass sie mir die Kraft geben würde, weiterzumachen. Doch in meinem Innersten wusste ich, dass dieser Akt der Erinnerung und Hingabe nur ein verzweifelter Versuch war, den Schmerz zu überwinden und das Unmögliche zu ertragen.

Meine Tränen tropften auf den kühlen Metallring und vermischten sich mit den gebrochenen Träumen, die ihn umgaben. Mein Herz schrie in Stille nach Arian, nach der verlorenen Liebe, die einst so stark war. Doch nun blieb nur die Kette, die mich an die Vergangenheit erinnerte, während ich verzweifelt nach einem Weg suchte, meine Zukunft ohne ihn zu gestalten.

Wir waren seit genau einem Jahr getrennt, und dennoch musste ich jeden einzelnen Tag an Arian denken. Kein Tag verging, an dem er nicht in meinen Gedanken war. Sein Lächeln, seine wunderschönen grünen Augen. Sein befreiendes Lachen, wenn er es aus vollem Herzen herauslachte... Ich hatte versucht, nach der Trennung ein neues Leben zu beginnen, und teilweise war es mir auch gelungen. Ich hatte mein Studium abgebrochen, da ich es einfach nicht mehr ertragen konnte. Jedes Mal, wenn ich die Universität besuchte, schmerzte mein Herz, da es mir immer wieder vor Augen geführt wurde, dass ich niemals die Chance gehabt hatte und niemals haben würde, meinen Vater geheilt gehabt zu haben. Der Gedanke war unerträglich, und so hatte ich beschlossen, mein Studium abzubrechen und in einem Café anzufangen zu arbeiten. Es war das Beste, was mir je passieren konnte, denn dort durfte ich die beiden wundervollsten Menschen auf der Welt kennenlernen.

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