Kapitel 54

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Mein Herz raste bis ins unermessliche, ein wildes Stampfen, das meinen Brustkorb zu sprengen drohte. Panik durchströmte meinen Körper, jede Faser von Angst durchzogen. Mein Blick war auf Arian gerichtet, der vor mir stand, seine Augen fixierten mich, so als würde er mich und meine Angst analysieren. Ich konnte nicht anders, als ihn anzustarren, während die Realität um mich herum verschwamm und in einem Strudel aus Adrenalin verblasste.

Oh Gott! Mein Verstand schrie vor Schreck auf. Was, wenn Leonardo vor der Tür stand? Die bloße Vorstellung trieb mir den Schweiß auf die Stirn und ließ meine Hände zittern. Arian würde ihn und mich umbringen, das wusste ich. Das Wissen um seine unbändige Wut und die dunklen Abgründe seiner Seele ließ mich erstarren.

Immer noch wie in Trance beobachtete ich, wie Arian schweigsam aufgestanden war, seine Körperhaltung wie immer elegant und doch angsteinflößend zugleich. Seine Präsenz erfüllte den Raum mit einer gefährlichen Aura, die jedes vernünftige Denken erstickte. Es war, als ob er eine Bedrohung verkörperte, gegen die ich machtlos war. Sein Blick, eiskalt und durchdringend, ließ keinen Zweifel daran, dass er zu allem bereit war, um das zu verteidigen, was ihm wichtig war. Seine Muskeln spannten sich an, als ob er den Inbegriff der Gewalt verkörpern würde. Eine finstere Schönheit lag in seiner Körperhaltung, in jeder einzelnen Bewegung, die er machte.

Die Luft um ihn herum schien zu vibrieren, als ob die Welt selbst vor seiner Macht erzitterte. Die Fäuste, die er bereitwillig ballte, strahlten eine unheilvolle Entschlossenheit aus. Jeder Muskel in seinem Körper war angespannt, bereit, die Grenzen der Gewalt zu überschreiten. Es war, als ob der Raum um uns herum sich verkleinerte, als ob das Unvermeidliche kurz bevorstand.

Ich konnte förmlich den elektrischen Funken spüren, der zwischen seinen geballten Fäusten sprühte. Die Adern auf seinen Unterarmen pulsierten vor geballter Kraft. Es war ein Anblick, der einen Schauer über meinen Rücken jagte, der mich zugleich faszinierte und entsetzte. Arian war wie ein wildes Tier, das in Ketten gelegt war, aber dessen Zähne und Klauen immer noch scharf waren, bereit, seine Beute zu zerreißen.

Mit jedem Schritt, den er zur Haustür setzte, schien die Welt um mich herum zu verblassen. Sein Schatten dehnte sich über den Flur aus, und ich konnte förmlich die bedrohliche Atmosphäre spüren, die ihn umgab.

Die Sekunden verstrichen in Zeitlupe, als ich mich mit wackligen Knien vom Bett erhob und in den Raum taumelte. Mein Blick vermied es, in den Flur zu schweifen, denn ich wagte es nicht, den Anblick zu ertragen, der mich dort erwartete. Jeder Schritt, den er zur Haustür setzte, schien das Unheil näher zu bringen. Seine Hand war zu Fäusten geballt, die Knöchel weiß vor Anspannung.

Verdammte Scheiße! Ich betete inbrünstig, dass es nicht Leonardo war, der dort draußen auf uns wartete. Mein Verstand war von einer wirren Mischung aus Hoffnung und Verzweiflung gefangen. Die Vorstellung eines blutigen Zusammenstoßes zwischen den beiden ließ mich am gesamten Körper erzittern.

Mit wackligen Knien stand ich vom Bett auf, meine Beine drohten unter meiner eigenen Schwäche nachzugeben. Ich wankte in den Raum, unfähig, meine Augen vom Boden zu heben, geschweige denn in den Flur zu schauen. Doch die Spannung in der Luft war greifbar, ich spürte sie auf meiner Haut wie eine bedrohliche Aura.

Arian stand bereits im Flur, sein Körper eine Statue der Gefahr. Die Hand erreichte langsam die Türklinke. Die Sekunden dehnten sich wie Stunden, während ich mich mental darauf vorbereitete, das Chaos zu erleben, das jenseits der Tür lauerte.

Die Tür öffnete sich langsam, und für einen flüchtigen Moment glaubte ich, meinen Atem anzuhalten. Doch die Gestalt, die sich vor Arian enthüllte, war nicht Leonardo. Oh Gott! Zum Glück! Ein Seufzen der Erleichterung entfuhr mir, und ich ließ mich gegen die Wand sinken, mein Körper schwer vor Erleichterung.

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