Die Autofahrt der Hölle

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POV: Reich

Eine betretende, angespannte Stille hatte sich mit ins Auto gequetscht, sobald wir uns vom Landsitz entfernt hatten und Richtung Russland fuhren. Wirklich freuen tat ich mich zwar nicht, da es das letzte Mal nicht gerade ein angenehmer Aufenthaltes Ort dort war, dennoch überschlug sich mein Herz ein paarmal, in dem Wissen, dass ich jetzt frei war.

Keine Ketten mehr um mich einzuschränken,

keine dummen Fragen und Durchsuchungen,

keine Angst mehr in den Gemeinschaftsduschen sich nach der Seife zu bücken.

*FREIHEIT ICH KOMME!*

Eine Weile tat ich dasselbe wie UdSSR. Ich starrte aus der Scheibe vor mir.

Doch das wurde mir zu langweilig. Ich wusste schon Früher immer gut wie man Gespräche startete und Leute in Unterhaltungen verwickelte, doch nun schaffte ich es nur unbeholfen einen Satz zu formulieren ,,...Und ....Wie ist es so....nicht mehr an der Macht zu sein?"

UdSSR schnaubte verächtlich bis er dann knapp antwortet, ohne mir einen Blick zu würdigen ,,Könnte ich dich auch fragen"

Seine Antwort nutze ich, in der Hoffnung ein Gespräch zu starten und ging darauf ein ,,Ich weiß nicht...dafür das ich im Menschenalter erst Mitte 20 bin...Ich denk es ist besser so für mich...der ganze Druck und Stress ist mir zu Kopf gestiegen" ich verschwieg ihm absichtlich den wahren Grund, warum ich all dies getan hatte. Ich wollte weder ein schlechtes Licht auf meinen Vater werfen, noch wollte ich, dass UdSSR sich über mich lustig machen und mich für schwach halten würde.

,,Das kannste laut sagen" meinte UdSSR sarkastisch. Ein wenig frustriet atmete ich aus, fing mich jedoch wieder schnell und spielte eilig den fröhlichen jungen Mann weiter,,Du hast noch nicht auf meine erste Frage geantwortet."

Eine Weile starrte er nur auf den Verkehr vor uns, da wir uns nun auf der Autobahn befanden, doch dann sprach er weiter ,,Es ist okay. Ich wäre lieber weiterhin der, der das Sagen hat, aber da meine Kinder eigentlich noch viel zu jung sind, greife ich ihnen unter die Arme und helfe bei bestimmten...Entscheidungen" ich nickte ein paarmal langsam  bis mir auffiel das mein eigener Sohn dafür ja auch noch zu jung sein müsste.

,,Deutschland? Wer hilft ihm denn? Er ist doch auch noch viel zu jung" UdSSR sah mich für eine Sekunde an, dann meinte er kurzer Hand ,,USA...Hauptsächlich" ,,mhm" machte ich und sah dann aus dem Fenster an meiner rechten Seite. Viele Felder verschwammen vor mir, auf Grund der Hohen Geschwindigkeit die der Mercedes fuhr. Bald bekam ich Kopfschmerzen davon und blickte genervt wieder nach vorne.

*8-10 Stunden fahrt und ich langweile mich schon auf den ersten 20 Minuten!! *

Dachte ich frustrier und ließ einen gelangweilten Ton über meine Lippen gleiten. Danach kramte ich in meiner Tasche, die vor meinen Füßen lag nach meinem Countryball und legte ihn auf meinen Schoß.

Er hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen, oder zumindest zu dösen. Langsam und vorsichtig begann ich ihn mit einer Hand zu streicheln und bemerkte freudig, dass er sich mehr an meine Oberschenkel kuschelte. Ein warmes Lächeln zierte nun meine Lippen und so verbrachte ich die erste Stunde damit meinen kleinen, runden Begleiter zu streicheln und langsam weg zu dösen....Bis ich was bemerkte.

*Oh nein....MUSS DAS JETZT SEIN?!*

beschämt richtete ich mich in meinem Autositz wieder auf und sah den Fahrer verlegen an ,,Ähemmm, UdSSR?" fragte ich wärend mir vor Scharm Blut in die Wangen schoss. Auch wenn es was total Natürliches war, fand ich es doch irgendwie unangenehm. ,,Hm?" machte dieser nur genervt. ,,Könntest du...ich weiß nicht, bei der nächsten Tankstelle oder so mal anhalten...Ich muss auf Klo" ,,Zuviel gegessen oder getrunken?" fragte er mich nun ,,Getrunken" erwiderte ich immer noch peinlich berührt.

Auf einmal fuhr der Russe rechts ran und blieb dann schließlich stehen.

,,Da ist ein riesiger Busch und viele Bäume, das wird reichen" meinte er, entschnallte meinen Gurt, öffnete meine Tür in dem er sich über mich hinweg beugte und mir damit viel zu nahe kam und schupste mich dann schließlich rauß.

,,Geh schon" meinte er genervt als ich nach wenigen Minuten immer noch keinen Muskel bewegt hatte. 


Wiederwillig setze ich mich nachdem ich fertig war wieder ins Auto, wärend UdSSR bereits schon los fuhr. ,,Tschuldige" nuschelte ich irgendwann als sich die Sonne den Horizont näherte. ,,Wofür?" fragte der Russe neben mir ,,Alles?" erwiderte ich ,,Für den Krieg, für die ganzen Opfer und Schäden an und in deinem Land...an mein Hintergehen und ...das da" ich zeigt in UdSSR 's Gesicht, in dem eine große schwarze Augenklappe war, auf der in Gold das Wort : Сука (Bitch) eingraviert war.

Jedoch verstand ich nicht wie das passieren konnte. Zwar hatte ich ihn im letzten Kampf mit einem Messer an seinem Auge, oder eher gesagt dort in der Nähe, getroffen, doch niemals hätte dies ausgereicht um ihm das Augenlicht zu stehlen.

Mein Aufpasser lachte bitter als er dann meinte ,,Oh, das sind ja mal ganz neue Worte aus deinem Mund...woher kommt denn dieser Sinneswandel?" auf diese Frage ging ich nicht ein und fuhr mir einmal mit der Zunge über meine spitzen Zähne, wobei ich ganz genau aufpasste mir nicht weh zu tun, bis ich auf eine bestimmte Stelle traf.

Ein Zahn unterschied sich von allen, denn er war zwar spitz, aber bei weitem nicht so spitz wie die anderen.

In dem versuch die Stimmung des anderen zu hellen meinte ich ,,Ich glaub wir haben das Sprichwort: ,, Auge um Auge, Zahn um Zahn" neu geschrieben...in unserer Version sollte es lieber ,;Auge um Zahn heißen, oder nicht?" ich kicherte leise und mir fiel ein Stein vom Herzen als ich bemerkte das auch der Russe ein kleines bisschen lächelte ,,Kann gut sein" bestätigte er mir.

Erleichterung machte sich in mir breit.

Vielleicht konnte er mir vergeben und dieses halbe Jahr würde nicht so schlimm werden wie erwartet.

Und vielleicht war diese Höllen-Autofahrt gar nicht mal so schlimm.

Auf meine Bitte hin, machte er sogar das Radio an und kurze Zeit später nickte ich ein, da ein sehr ruhiges aber langes Lied erklang.


The Loving Soldier/Countryhumans/Drittes Reich & SowjetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt