Pov: Reich
Beinahe hibbelig rutschte ich auf dem Beifahrersitz hin und her. ,,Kommt ihr jetzt mal?" fragte ich ein wenig genervt und sah aus dem offenen Fenster des Autos. ,,Du hättest auch helfen können ihnen die Schuhe anzuziehen." Meckerte Sowjet zurück und hatte Russland an seine Hand genommen. Seine 14 anderen Kinder trotteten hinter ihm her. ,,Wenn ich ihnen immer die Schuhe binde und die Zunge richte werden sie es nicht von selber lernen. Du musst sie dazu bringen es selber können zu wollen." ,,Oh, seit wann kriege ich von dir bitteschön Anweisungen wie ich meine Kinder zu erziehen habe?" ,,Seit heute." Gab ich nur frech zurück und drückte den Knopf, der dafür sorgte dass das Fenster wieder hoch ging, damit ich die Diskussion zum Stoppen bringen konnte.
Als endlich alle in dem Toyota Proace platzgenommen hatten, startete der Russe den Wagen und fuhr die weiten und meistens einsamen Straßen entlang, an dessen Seiten Felder oder ab und zu auch Wälder zu sehen waren.
Hinter uns hatten die kleinen angefangen Lieder wie ,,Hey, hey Wicki" oder ,, Mädchen gegen Jungs" zu singen.
,,Noch mal danke...so ein Zuvorkommen hätte ich nicht von dir erwartet." Bedankte ich mich nochmal bei Sowjet als wir in der großen und nicht gerade wenig bekannten Stadt Moskau ankamen, was ungefähr ein Weg von 30 Minuten gewesen war. ,,Hätte ich auch nicht erwartet." Gab er kurz angebunden zurück und räusperte sich einmal. ,,A-aber wenn ich mit dir Plätze hätte tauschen müssen, hätte ich auch gerne ihr Grab gesehen, also..." ich nickte erneut dankbar und richtete meinen Blick wieder gerade aus.
,,Wann sind wir da?" fragte Russland auf einmal.
,,Wenn wir angekommen sind." Gab sein Vater ihm zurück.
,,Und wann ist das?" hakte nun auch Georgien nach.
,,Wenn ich das Auto anhalte und aussteige." meinte Sowjet.
,,JAHA отец(Papa), aber wann ist das?" fragte nun auch Belarus.
,,Guck aufs Navi!"
,,Das seh ich von hier nicht." Quängelte nun auch Usbekistan.
,,Dan frag jemanden der es sieht!"
,,Ok, отец( Papa) ,was steht da?"
,,doch nicht mich fragen!"
Sowjet atmete genervt aus und ich musste mich wirklich dolle anstrengen, keinen Lachkrampf zu bekommen.
,,10 Minuten noch." Half ich ihnen allen weiter, sodass sich die Kleinen wieder in ihre Sitze zurück lehnten und weiter quaselten. ,,Danke" murmelte Sowjet vor sich hin, was mich wieder zu einem hellen Kichern verführte. ,,Kein Ding, sag mir Bescheid wenn ich dich das nächste Mal vor den Kidos retten soll." ,,Oh, glaub mir, das werde ich." Er lächelte mich kurz verschmitzt an, dann richtete er seinen Blick wieder auf die Straße.
~Zeitsprung~
,,Hie-hier?" Fragte ich den Russen stotternd. Er nickte. ,,Legt die Kränze da und da hin!" Befahl er seinen Kinder sanft und zeigte auf zwei Stellen, wo seine Kinder die selbstgemachten Blumenkränze hinlegen sollten. Das Grab war schlicht gehalten. Braune Erde vor dem Grabstein auf der viele Blumensträuße und Kränze lagen. Der Grabstein selber weißer Mamor der durch goldene Sonnenblumen verziert wurde. ,,'Ich mag Sonnenblumen' , hatte sie damals immerzu gesagt. 'Sie sehen so hell und strahlend aus! '."
,,K-Kann ich kurz einen..." ,,Moment für euch Zwei haben? Natürlich." Meinte Sowjet Verständnisvoll und fügte noch hinzu ,,Kommt Kinder, wir müssen auch noch zu dem Grab eures Großvaters!"
,,H-Hey" meinte ich zu dem Grabstein, sobald die anderen weiter weg waren und fühlte mich dezent dumm mit einem stück Stein zu reden, aber für den Fall, dass es irgendwie eine Chance gab, das DDR es mit hörte, dann wollte ich diese Chance nicht wegwerfen. ,,Es tut mir so leid...für alles. Ich war...grausam un-und du und dein Bruder musstet meinet wegen leiden. Wenn ich alles zurück spulen könnte und alles ungeschehen machen könnte, würde ich es machen, aber es geht nicht. Weißt du? Dein Opa und mein Arzt und so...die haben mich unter Drogen gesetzt und...deswegen war ich so böse. Ich wollte das alles gar nicht. Als ich erfahren habe, dass du krank warst wollte ich ja zu dir um dich in den Armen zu halten und nie wieder gehen zu lassen, aber i-ich durfte einfach nicht.
K-Kannst du mir verzeihen?
Kannst du mir verzeihen das ich so böse war?
Kannst du mir verzeihen das ich nicht für dich da war?
Kannst du mir verzeihen, dass ich ein schlechter Vater war?"
wie als ob ich irgendwas erwartete, sah ich rauf in den Himmel. Ich hatte zwar nicht erwartet das DDR mit Engelsflügeln und goldenen Gewand hinunter gleiten würde und mir vergab, dennoch war ich etwas enttäuscht als auch nach 10 Sekunden nichts geschah. ,,I-Ich hoffe dir geht es gut...so da oben." Begann ich weiter zu sprechen ,,Wie ist Gott so? hab gehört der soll nett sein...D-Dein anderer...P-Papa ist auch hier, bei mir" es kostete mich ein wenig Überwindung zu sagen, dass Sowjet auch ihr Vater war, aber er hatte ja all die Zeit auf sie aufgepasst, in der ich im Gefägnis war und hatte mich damit in der Vaterrolle ein wenig ersetzt. ,,Und seine fünfzehn Kinder auch...I-Ich habe vor Deutschland zu besuchen, sobald ich bei UK oder Frankreich bin...Schon krass, man denkt die Beiden würden zusammen leben, aber beide sind immer in ihren eigenen Ländern und lieben sich irgendwie per Briefpost...Könnt ich so gar nicht. Ich bräuchte die Zuneigung persönlich viel zu sehr, als dass ich so lieben könnte...aber das interessiert dich bestimmt nicht. Ich-ich hab auch vor mich nochmal mit deiner Mama zu treffen, aber dass ist erstmal nicht meine höchste Priorität" bei der Erinnerung wie wir das letzte Mal auseinander gegangen waren, lief mir immer noch ein angeekelter Schauer den Rücken hinunter.
,,Reich? Bist du fertig, oder brauchst du noch ein wenig?" ertönte da Sowjets Stimme von etwas weiter weg ,,Gib mir noch ein paar Sekunden, bitte" ,, Is klar! Ich bring die Kinder schon ins Auto!" ,,Mach das ruhig..." Und schon war er wieder weg, mit seiner kleinen Arme aus nervtötenden Gremmlingen. ,,Hast du gehört? Ich muss wieder weg...Aber ich komme sicher Bad wieder! Warte nur ab! Ich lass dich nicht mehr allein! und nächsten Mal werde ich ganz sicher auch von interesanteren Themen reden können... Vieleicht kann ich dir ja sogar ein Märchen vorlesen... Schneewitchen vielleicht? Auf wieder sehen DDR."
Damit drehte ich um und rannte zum Auto.
~Zeitsprung~
,,Hilfe" Sowjet sah mich kurz verdutzt an und analysierte die Situation, bevor er anfing zu lachen. ,,Ha, ha. Lach ruhig weiter!" meinte ich nur gespielt beleidigt.
,,Wie hast du das wieder hinbekommen?" fragte der Russe mich und drehte den Herd ab, wärend er zeitgleich seine schwarz-pink Karierte Schürze auszog. ,,Die wollten alle basteln. Aber ich kann nur malen, nicht basteln. Sie haben mir den Kleber gegeben und...jetzt krieg ich meine Hände eben nicht mehr auseinander!" es klang schon ein wenig verzweifelt, als ich ihm erzählte was passiert war ,,Oh Gottt, Reich. Du machst mich wahnsinnig. Wahnsinnig machst du mich, hast du gehört?" fragte Sowjet belustigt und machte mir ein Zeichen, dass ich ihm meine Hände reichen sollte ,,Kannst du mir bitte helfen?" flehend sah ich zu ihm rauf und bemerkte, dass er meinen Blick mit einem, fast schon liebevollen, Blick erwiderte ,,Natürlich."
~Zeitsprung~
,,Toll. Ganz toll gemacht Herr Sowjettische Union, jetzt kleben nicht nur meine Hände aneinander, sondern dazu auch noch deine an meinen! Wer von uns macht jetzt wen wahnsinnig??"
*so wie unsere Hände zusammen kleben...so scheint es auch einen neuen Klebstoff zu geben, der unsere langsam aufbauende Freutschaft zusammen hält...*
DU LIEST GERADE
The Loving Soldier/Countryhumans/Drittes Reich & Sowjet
Romance𝕀𝕔𝕙 𝕙𝕒𝕥𝕥𝕖 𝕤𝕔𝕙𝕠𝕟 𝕧𝕚𝕖𝕝𝕖 𝕤𝕥𝕖𝕣𝕓𝕖𝕟 𝕤𝕖𝕙𝕖𝕟, 𝕒𝕓𝕖𝕣 𝕕𝕚𝕖𝕤𝕖𝕣 𝔸𝕟𝕓𝕝𝕚𝕔𝕜 𝕢𝕦ä𝕝𝕥𝕖 𝕞𝕚𝕔𝕙 𝕤𝕠 𝕤𝕖𝕙𝕣 𝕕𝕒𝕤 𝕞𝕖𝕚𝕟 ℍ𝕖𝕣𝕫 𝕤𝕥𝕒𝕔𝕙 𝕦𝕟𝕕 𝕚𝕔𝕙 𝕜𝕒𝕦𝕞 𝕃𝕦𝕗𝕥 𝕓𝕖𝕜𝕒𝕞. ℝ𝕖𝕚𝕔𝕙𝕤 𝔸𝕦𝕘𝕖𝕟 𝕨𝕒𝕣𝕖...