Alte Freunde...und naja, der da auch.

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Pov: Reich


Die Frau kam immer weiter auf mich zu und schenkte mir ein warmes Lächeln als Begrüßung, bevor sie vor mir zum Stehen kam.

,,Hallo Reich" meinte sie und streckte mir ihre Hand entgegen die ich gleich umfasste und kurz schüttelte. Sie sah mich durchdringend mit ihren Augen an und setzte sich neben mich auf einen anderen Stuhl. ,,Lange nicht mehr gesehen, wie geht es dir?" ,,es ging mir schon mal schlimmer...Zwar muss ich jetzt in Sowjets, Frankreichs oder UKs Haus wohnen, es ist abwechselnd, aber sonst...geht es eigentlich." ,,Oh, wer hat denn diese Drei für diesen Job ausgesucht!" ärgerte sie sich.
,,Ich mein, ausgerechnet DIE?!" erbost sah sie nach vorne auf die Wiese, sah mich dann aber mitleidig an. ,,Das tut mir so leid." ,,Muss es nicht, Ungarn...Ich bin momentan bei Sowjet untergebracht und ...es geht. Er ist ganz okay." Sie nickte, immer noch ein wenig besorgt um mich und hievte sich schwungvoll aus dem Stuhl. Danach hielt sie mir ihre Hand hin und meinte ,,Komm, die anderen vermissen dich bestimmt auch." Ich nahm ihre Hand dankend an und schon zog sie mich zu der Gruppe unter dem Apfelbaum. 

,,Hey, Leute!" trällerte sie, obwohl es noch ein paar Meter bis zu ihnen waren. ,,Seht mal wen ich gefunden habe!" Neugierig sahen die Angesprochenen zu uns und wärend Ungarn erfreut lächelte, versuchte ich mich etwas hinter ihr zu verstecken und meine Haare soweit vors Gesicht zu bekommen wie es nur ging...auch irgendwie zum Verstecken. Klar, ich verstehe wenn ihr euch jetzt fragt: ,,Hä? Das sind doch deine alten Freunde, Willst du nichts mehr mit ihnen zu tun haben?" Und darauf kann ich nur sagen: Jaein...Also natürlich will ich die Meisten von ihnen wiedersehen und mit ihnen reden, aber das Problem ist das ich zu der Zeit wo wir Seite an Seite gekämpft hatten, ja unter Drogen stand...Ich war nicht wirklich so, wie sie mich in Erinnerung haben. Es würde sie bestimmt wundern, wenn ich auf einmal so anders bin...Außerdem waren auch Leute in der Gruppe, von denen ich gehofft hatte sie nie wieder sehen zu müssen...und nein ich sage jetzt nicht wen ich meine, aber vielleicht könnt ihr es euch ja schon denken...

 ,,Reich?!" Fragte Japanische Imperium zum Teil erstaunt zum anderen Teil hoch erfreut und stürmte zu mir. Er umarmte mich fest und wir fielen fast um von der Wucht mit der er mich traf (Autor: Ja ich sag jetzt einfach mal J.E ist ein Mann und ich werde ihn im weiteren Verlauf auch nur Japan nennen....weil...weil halt. Und nein, er hat weder Katzenohren, noch sonst was.) 

,,Wie geht es dir?!"fragte er mich hektisch und sah mich mit seinen lilafarbenen Augen erfreut an ,,G-Gut" antwortete ich ein wenig überrumpelt und schenkte nun auch ihm ein beherztes Lächeln. Der Japaner überragte mich zwar nicht wirklich in seiner Größe, trotzdem hätte er mir leicht auf den Kopf spucken können, da er immer noch einen halben Kopf größer war. ,,Und dir so?" Ich befreite mich sanft aus seinem Griff um meine Schultern und betrachtete seine weißen Haare die mittlerweile auch rote Strähnen hatten. ,, 元気です(Mir geht es bestens)" ,,Das freut mich." Gab ich zu und Japan stellte sich wieder in den aufgestellten Kreis, damit er den anderen die Sicht auf mich nicht stahl.

Auch Bulgarien kam auf mich zu und schüttelte meine Hand, wärend sie die andere auf meine Schulter legte. ,,Schön dich wieder zu sehen, Reich." Meinte sie und schenkte mir ein ehrlich, erfreutes Lächeln, was ihre hellen Augen zum Strahlen brachte. ,,Ich finde es auch sehr schön dich wieder zu sehen." Ich gab kurz mehr Druck auf unseren Händenschlag, ehe wir uns wieder trennten. Auch Kroatien und Slowakei kamen zu mir und schüttelten nach einander meine Hand. ,,Es ist wirklich erstaunlich. Ich dachte, sie wollen dich bis ans Ende deiner Tage wegsperren." Gab Kroatien zu und schüttelte traurig ihren Kopf, was ihre langen Haare, die zum Pferdeschwanz gebunden wurden, zum schwanken brachte ,,Zum Glück habe ich mich getäuscht." Lachte sie dann. ,,Es ist wirklich schön Sie wieder zu sehen, Drittes Reich." Gerade wollte Slowakei vor mir salutieren, doch da packte ich seinen Arm und meinte hastig ,,Mich freut es auch euch alle wieder zu sehen...also ...warum so förmlich, nenn mich doch einfach Reich...und duz mich...wie auch alle anderen, he?" schlug ich vor. Der Slowake nickte kurz abgehackt wärend er leicht verlegen lächelte und sich am Nacken kratze,, prepáč, starý zvyk(Entschuldigung, alte Gewohnheit)." ,,Nicht schlimm." Zum Ende hin begrüßte mich dann auch doch der Finne, der bereits schon eine Flasche von igrendeinem alkoholischem Getränk in der Hand hatte. Betrunken war er noch nicht, obwohl diese genannte Flasche schon zur hälfte leer war.

Nun war nurnoch einer übrig den ich aus der Gruppe noch nicht begrüßt hatte.

Er stand bereits vor der Tür als er sie geöffnet hatte und schon da hatte er gewusst, es wäre besser Abstand zu halten. Es schien ihm verdammt noch mal bewusst zu sein, das ich noch den Zorn, die Trauer und die Enttäuschung in mir turg...selbst nach all den Jahren. Und nun? Nun stand er mir direkt gegenüber. Drei große Schritte hätten gereicht und kein Blatt hätte mehr zwischen uns gepasst. 

Doch er blieb auf Abstand. 

Doch ich blieb auf Abstand. 

Ich versuchte ihn mit meinen Blicken, triefend vor Hass und Abschäu, zu zerdrücken, wärend er sich sichtlich unbehaglich fühlte. Er knetete seine Hände förmlich durch, was er immer getan hatte, wenn er nervös war, und auch wenn er mindestens einen Kopf größer als ich war, würde ich nicht zurückweichen wenn er etwas plante. 

~Angriff ist die beste Verteidigung~

schwirrten da die Worte meines Vater in meinem Kopf herum. Doch war das wirklich wahr? Ich wusste es nicht. 

,,He, he" lachte er verkrapft als er endlich meinen Blick erwiderte. Seine giftgrünen Augen waren verzweifelt und irgendwie auch ängstlich. Ganz klar zu erkennen war, dass er es jetzt warscheinlich beräute mich damals hintergangen zu haben. ,,Ciao(Hallo), Reich..." Meinte er unsicher und kratze sich verlegen am Nacken, ehe er eben diese Hand leicht zum winken benutze. Anstelle ihm zurück zu grüßen sagte ich einfach nur die Worte, die einst ein großer und mächtiger Mann vor meiner Zeit gesagt hatte. Worte eines Mannes, der die Welt zu Füßen hatte durch all seinen Einfluss und seine Reichtümer ,,Ich liebe den Verrat, aber hasse den Verräter." 

Der Grünäugige musste schwer schlucken. ,,War doch so, oder nicht?" hakte ich nach und genoss dabei die Furcht in seinen Augen. Zwar war ich nicht mehr der grausame Reich, der folterte, nur weil es ihm spaß machte und der die Hilfe-Schrei der anderen so genoss, dennoch gefiel es mir, einen Verräter so hilflos und verloren vor mir zu sehen. Einen Verräter für den ich alles getan hatte und noch weiter gegangen wäre. ,,Weißt du?" ich machte einen Schritt auf ihn zu und lächelte ganz unschuldig. ,,Das Zitat trifft schon irgendwie auf uns beide zu, oder nicht? Ich mein...allein schon deine Frau, die dich und dein Kind verlassen hatte. Einfach stehen gelassen hat. Allein. Wer war damals noch mal da um dich wieder aufzubauen. Um aus dir das starke Land zu machen das du einst auch warst. Wer hat dich bei sich untergebracht, damit du und dein Kind ein Dach überm Kopf hattest,Hm?" Die Augen des Mannes füllten sich langsam mit Tränen, als er mit heiserer Stimme meinte. ,,Es tut mir leid, aber es war das beste für mein Land...Ich füll mir noch einmal nach." Er hob sein leeres Weinglas nochmal hoch, als Beweis das es leer war und ging dann mit schnellen Schritten an uns vorbei, wieder ins Haus. 

,,Das musste jetzt wirklich nicht sein, Reich" tadelte Japan und stemmte seine Hände in seine Hüften. ,,Er hatte wirklich sehr lange...pyshiche Probleme...wegen der ganzen Kriegs-Sache..." fügte Ungarn hinzu ,,es würde ihm wahrscheinlich die ganze Welt bedeuten, wenn du ihm verzeihen könntest...auch wenn ich nicht ganz verstehe, warum ihr beide daraus so ein Drama macht. Ich mein du und Sowjet wart früher auch gute Freunde und trotzdem hast du ihn hintergangen." ,,Das war was anderes!" ,,War es das, Reich? war es das wirklich?" ,,L-Las uns lieber über was anderes reden...H-habt ihr irgendwie Familie oder so jetzt. Also klar, von Japan weiß ich das mit seiner Tochter, aber von dem Rest?...Wie ist es euch so ohne mich ergangen? Ich hab ja wirklich nichts in dieser verdammten Einzelzelle erfahren."


The Loving Soldier/Countryhumans/Drittes Reich & SowjetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt