Dieser Punkt in deinem Leben wo du in einem fremden Raum aufwachst

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Pov: Reich

Langsam nahm ich mich selbst wieder war und wusste automatisch, dass ich vor kurzem noch geschlafen hatte, aber den Traum selbst vergessen hatte. Unter mir war ein weicher Untergrund.

*Vielleicht eine Matratze .*

Und die schwarze Leere die mich umgab schien mir jegliche Erinnerung zu rauben. Was war alles passiert?

Langsam öffnete ich meine Augen und meine schweren Augenlieder flatterten ein paar Mal auf und zu bis ich den Schlaf mit einer Hand aus meinen Augen gerieben hatte.

*Seltsam.*

Dachte ich, als ich bemerkte, dass ich in einem Himmelsbett mit weißer Bettwäsche war. Die Pfosten des Bettes waren, wie auch Wände und Boden, in einem dunklen Holz und schön verschnörkelt. Das Kopfende des Bettes war an die Wand, gegenüber der Tür, geschoben und rechts und links waren kleine Nachtische. Weiterhin stand links ein Schreibtisch aus demselben Holz und rechts ein Großer Schrank. Neben den beiden Nachtschränkchen waren hohe Fenster vor denen Gardienen gezogen waren.

Kurz gesagt: ,,Nicht Sowjets Haus."

Vor der Decke hing ein kleiner Kronleuchter hinunter.

*Wo bin ich nur? Sollte ich nicht eher bei Sowjet sein...oder...oder...- *

Irgendwo, ganz hinten in meinem Kopf, wusste ich, dass es noch einen Ort gäbe, an dem ich hätte aufwachen sollen, doch er fiel mir nicht ein. Müde versuchte ich mich aufzurappeln, doch spürte stechende, unfassbar große Schmerzen in meiner Schulter und meinem Bauch. Auch eine meiner Hände tat weh, als ich mich auf ihr abstützen wollte. Mit schmerzverzogenem Gesicht ließ ich mich vorsichtig wieder nach hinten fallen und stöhnte vor Schmerz. Ich hob meine Hand vor mein Gesicht und sah, dass sie mit einem Verband umwickelt wurden war.

Nun bemerkte ich auch, dass ich unter der Decke ganz andere Kleidung trug als sonst, als ich den weißen Stoff ein wenig hoch hob und an mir hinunter sah.

Eine weiße Bluse die an den Ärmeln weit war und an den Handgelenken wieder enger wurde. Dazu eine dunkelbraune Hose die etwas enger an meiner Haut lag und schwarze socken. Die Bluse hatte zusätzlich einen weiten ausgeschmückten Kragen.

*WAS. ZUR. HÖLLE! Wo bin ich?! *

Ich starrte meine Hand eindringlich an und versuchte mir die Erinnerungen damit ins Hirn zu rufen, doch es funktionierte nicht.
Erschrocken zuckte ich zusammen, als die Tür etwas knarzend aufging und eine etwas ältere Frau den Kopf reinstreckte.

Offensichtlich eine Putzfrau.

,,Oh, pardonnez-moi de vous déranger. Je ne savais pas que tu étais réveillé. Attendez une minute, je vais chercher la maîtresse de maison." Meinte die Frau hastig und rannte wieder aus dem Zimmer. Leider hatte ich nicht wirklich eine Ahnung, was sie gesagt hatte, weshalb ich nur darauf warten konnte, dass jemand anderes reinkam der mit mir reden konnte. Es vergingen gefühlte Stunden, wobei es nur 20 Minuten waren, bis die Tür ein zweites Mal aufging. Dieses Mal erkannte ich die Person.

Schwarze enge Jeanshose zusammen mit einem schwarz- weiß gestreiften Hemd, dessen Ärmel bis zu den Ellbogen gingen. Ein rotes Tuch um den Hals und eine Baskenmütze auf dem Kopf. Zusätzlich hatte sie weiße Haut und ihre Haare waren in den Farben Blau, weiß und rot und fielen ihr über die Schultern. Generell war auch ihr Gesicht in diesen Farben, was nur eins bedeuten konnte. Niemand anderes außer Frankreich stand vor mir.

,, Salut riche.(Hallo Reich)" Begrüßte sie mich mit ihrer warmen, weichen Stimme. ,,Hallo." Krächzte ich zurück und war erschrocken von mir selbst, wie schrecklich sich meine Stimme anhörte. Anscheinend hatte ich so einen geschockten Gesichtsausdruck, dass Frankreich verstand wie komisch das für mich war und lachte leicht. ,,Du hast bestimmt viele Fragen, nicht wahr?" Fragte sie mich und ich nickte nur, da ich meiner eigenen Stimme nicht mehr vertraute.

,,Gut, du kannst mich gleich alles Fragen, aber vorher hab ich eine Frage." Sie holte noch einmal kurz Luft und lächelte mich an. ,, wie geht's dir?" Ich schnaufte einmal belustigt und meinte. ,,Wie soll es mir schon gehen. Schmerzen überall und keine Erinnerung an Gestern."

,,Gestern?" Fragte sie und zog ihre dünnen und feinen Augenbrauen etwas in die Höhe. ,,Reich, das letzte Mal als du wach warst, war vor fünf Tagen." ,,Oh." Machte ich. ,,Wa-was ist passiert?" ,,Deutschland wurde entführt und du hattest einen Brief gefunden in dem stand, dass du ihn hinter einer Fabrik retten könntest. Als Sowjet diesen Brief las ist er auch dahingeeilt und hat dich kämpfet mit Polen gesehen wären F.I in einer Bärenfalle gefangen war...Sowjet war die ganze Zeit bei dir, bis der Krankenwagen kam." Ich schwieg. Langsam strömten die Erinnerungen an den Tag zurück.

Meine Sorge um Deutschland.

Als ich F.I mit ihm gesehen habe.

Der Kampfschrei hinter mir.

Der Schuss in meinen Magen.

Sowjet...

*,,Du darfst nicht sterben Reich, du bist mir zu wichtig!"*

Hallte die Stimme des Russen in meinen Ohren wieder.

 *,,Wichtiger als...ein normaler Freund?"*

Erinnerte ich mich, hatte ich gesagt.

*,,Ja...Sogar mehr als der besten Freund auf der Welt."*

War da wieder Sowjets Stimme.

*Heh. Das ist schön.*

Mein Gesicht fing an heiß zu werden und mein Herz schlug schneller als jemals zu vor.

*Ja...Sogar mehr als der besten Freund auf der Welt... Hatte F.I also doch recht? *

Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich stattdessen auf meine nächste Frage: ,,Wo bin ich?" ,,Ach, du bist nur auf meinem Anwesen. Eine kleine bescheidene Villa mit viel zu großem Garten und Vorgarten." Frankreich winkte ab. ,,Gleich wird dir auch noch das Essen gebracht. Ich muss wieder an die Arbeit, werde aber später noch einmal vorbeisehen, ja? Okay, Au revoir!" Und damit verschwand sie schon wieder und schloss die Tür hinter sich. Ließ mich und meinen Sturm an Gedanken allein zurück.

*,,Ja...Sogar mehr als der besten Freund auf der Welt"*

Mein Gesicht erhitze sich erneut und ich strampelte wie ein kleines Kind mit den Beinen, während ich mir eins der vielen Kissen neben meinem Kopf ins Gesicht drückte.

Sowjets sanftes Lächeln sah ich vor meinen Augen,

mein Herz schlug schneller.

Sowjets Lachen klang in meinen Ohren,

Ich wurde noch mehr rot, als es überhaupt möglich war.

Sowjets kleine aber lustigen Stichellein stiegen mir in den Kopf

und ich lächelte leicht.

Sowjets leichte und vorsichtige Berührungen, an die ich mich nun erinnerte, ließen das lächeln zum Grinsen anwachsen.

*Ja...sogar mehr als der besten Freund auf der Welt.*

Und da traf es mich so unverhofft und plötzlich wie ein Blitz.

*Mein halbes Jahr bei ihm ist rum..!*

Das Lächeln auf meinen Lippen erlosch und ich lag still auf dem Rücken und starrte die Decke über mir an.

*Scheiße.*


The Loving Soldier/Countryhumans/Drittes Reich & SowjetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt