Sechs

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Der wolkenklare Himmel, stimme mit deiner Laune nicht überein. Die Furche deiner Stirn, ragte dir tief ins Gesicht. Du hattest deine Stimmung, so gut es ging, vor Ren verstecken wollen. Glücklicherweise hattest du ihn bereits in der Vorschule abgelassen. Eigentlich solltest du auf der Arbeit erscheinen, doch du teiltest ihnen mit, dass du etwas später kommen würdest.

Sie waren so begeistert von von deiner Arbeitsweise, dass sie dir und Ren, den Umzug nach Osaka finanziert hatten. Somit hattest du einerseits das Privileg, deine Arbeitszeit einzuteilen wie es dir lieb war. Dennoch war die beste Zeit, während Ren's Schulaufenthalt.

Mit dem Schinkansen fuhrst du nach Tokio. Wo sich die Zweigstelle, des Unternehmens befand, zu dem du gerufen wurdest. Du warst erleichtert darüber, dass du nicht bis nach Sendai fahren musstest. Sonst hättest du es wohl nicht rechtzeitig geschafft, um Ren von der Vorschule abzuholen.

Vor dem riesigen Gebäude stehend, schlucktest du schwer. Als du Japan verlassen hattest, gab es diese Nebenstelle noch nicht. Er hatte sich wohl ordentlich reingehangen, da er nach deinem Verschwinden, keine Belastung mehr hatte.

„Kann ich ihnen weiterhelfen?", die junge Dame am Eingangsbereich, sah dich forschend an.

„Ich möchte zu Ashida Hiroshi", teiltest du ihr mit. Das war gelogen.. zumindest der Teil, dass du es möchtest. Doch du hattest wohl oder übel keine andere Wahl.

Sie hob eine Augenbraue an und musterte dich von oben herab.

„Und Sie sind?"

Dein Blick wurde eisig und die Angestellte erschauderte unter diesem.

„I-Ich melde sie sofort an!"

Du wurdest in das Büro gelotst, in dem du erscheinen solltest. Du teiltest der jungen Frau mit, dass sie dich nicht weiter begleiten müsste. Denn du rochst das penetrante Aftershave bereits meilenweit, sodass dir bereits übel wurde.

„Da bist du ja endlich", sprach er aus und sah dich mit einem breiten Grinsen an. Dass sein Grinsen nur gespielt war, wusstest du sofort.

„Also, was willst du?"

„Oh, keine Begrüßung nach so langer Zeit. Du kommst direkt zum Punkt. Du hast dich in all den Jahren ziemlich verändert, Liebling", ein eiskalter Schauer jagte dir den Rücken herunter und am liebsten würdest du dich hier und jetzt übergeben.

„Nachdem du mich verstoßen hast, wundert es dich?", verachtend sahst du ihn an.

„Aber, aber mein Kind. Ich bin immer noch dein Vater!"

„Erzeuger trifft es wohl eher", murmeltest du, doch verständlich genug für deinen Gegenüber.

Sein Grinsen verblasste allmählich und du konntest die Wut spüren, die langsam zum Vorschein kam. Seine wahre Natur.

„Dann kommen wir gleich zum Punkt, so wie du es verlangst", sein selbstgefälliges Grinsen, schlich sich erneut auf seine Lippen und du ahntest nichts Gutes.

„Dein Freund von damals, soll nun ziemlich erfolgreich sein, in dem was er tut", du versuchtest ihm zu folgen, doch hättest du das was nun kam, selbst von so jemanden wie ihm, nicht erwartet.

„Du könntest ihn ausnehmen, wie eine Weihnachtsgans", deine Augen weiteten sich, während sich seine Mundwinkel dämonisch verzogen.

„Er müsste dir eine Unmenge an Geld zahlen, vor allem wenn man es rückwirkend betrachtet-"

„Ich brauche kein Geld!", fielst du ihm sofort ins Wort.

Doch sein Grinsen blieb erhalten. Er hatte wohl mit dieser Antwort gerechnet.

„Ach Liebling.. denkst du wirklich dass du mit Sportmanagement reich wirst?"

„Du hast mir nachspioniert?"

„Das nennt man Informationsbeschaffung. Wie dem auch sei, die Zahlen der Firma sinken rapide ab und eine ordentliche Summe, würde dem Unternehmen zu Gute kommen."

Da war es. Seine Intention. Es ging nie um dich und dein Wohlergehen. Es ging um ihn und seine Firma. Wieso sollte er denn sonst Interesse an dir haben? Angewidert verzogst du dein Gesicht. Er suchte nach einem Sponsor, oder einer Geldquelle. Und wie er es benannte, widerte dich nur noch mehr an.

Die Ader an deiner Schläfe pochte unaufhaltsam. Du schrittst auf ihn zu und schlugst wütend die Hände auf seinen Schreibtisch.

„Ich habe dieses Kind alleine großgezogen. All die Jahre, ohne finanzielle oder mentale Unterstützung. Ich brauche weder dich, noch irgendjemandes Geld, um zurecht zu kommen. Also halte dich von mir und meinem Kind fern!"

Ein dunkler Schatten warf sich auf dein Gesicht und somit verließt du ohne auf eine Antwort zu warten das Gebäude.

Risa, können wir reden?"

Auch wenn du seine Stimme so lange nicht gehört hattest, erschien dir dieses Gespräch viel zu oft, vor deinem inneren Auge, als dass du sie vergessen könntest.


Rückblende:

Er klang bedrückt.. doch du schobst es auf die Prüfungen, die er die letzten Tage meistern musste und ihm sämtliche Nerven raubten.

Ich glaube, es wäre besser.. wenn wir getrennte Wege gehen. Das mit uns hat keine Zukunft."

Deine Augen weiteten sich und du musstest.. ja.. du MUSSTEST dich verhört haben. Seit zwei Jahren wart ihr ein Paar. Und du hättest eigentlich behauptet, dass es besser denn je lief. Doch diese Empfindung war wohl einseitig..

Ich möchte mich auf meine Karriere konzentrieren, dabei wärst du mir nur im Weg."

Decisions - Miya Osamu x OC/ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt