Siebenundvierzig

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Die neu aufkommenden Schlagzeilen, lerntet ihr alle zu ignorieren. Doch glücklicherweise wurde der Trubel um Miya Atsumu und seine vermeintliche Freundin immer weniger. Dass es sich dabei gar nicht um den Starspieler handelte, merkte niemand.

Atsumu beschwerte sich zwar lauthals über die ekelhafte Haarfarbe, so wie er es nannte. Doch färbte er sie sich auch nicht wieder blond. Was er nicht alles für seinen Bruder tat. Er wünschte sich mehr Anerkennung dafür.

Das penetrante Klopfen riss euch aus eurem erholsamen Schlaf. Es gab wirklich wenige Tage, an denen du und Osamu ausschlafen konntet. Zudem der Restaurantbesitzer auch nur einen Tag in der Woche frei hatte.

„Wer ist das?", nuscheltest du schlaftrunken an Osamu's Brust.

„Woher soll ich das wissen.. ist deine Wohnung", bemerkte er belustigt, doch auch er hätte am liebsten weitergeschlafen und bemühte sich nicht einmal die Augen aufzuschlagen.

Feste zog er dich an seine Brust.

Doch das Klopfen wurde nur stärker.

Genervt stöhntest du auf und wolltest dich gerade erheben, doch Osamu hielt dich zurück.

„Nein.. du bleibst. Vielleicht geht die Nervensäge ja wieder", brummte er und ließ dich leicht kichern. Er war so süß, wenn er noch müde war.

Es blieb nicht nur beim Klopfen, die Klingel wurde ebenfalls betätigt.

„Wer auch immer das ist.. ich werde diese Person umbringen", grummeltest du und standest schlussendlich auf, um an die Türe zu gelangen.

Genervt risst du diese auf und konntest einen aufgewühlten Atsumu erkennen.

Du seufzt theatralisch und liefst geradewegs wieder ins Schlafzimmer. Keine Begrüßung - nichts. Langsam hattest du dich daran gewöhnt, dass der Setter immer wieder auftauchte und euren Schlaf störte.

„Wer war-", du ließt Osamu gar nicht erst aussprechen und krabbeltest wieder ins Bett. Eingehüllt bis zur Nase nuscheltest du vor dich hin.

„Dein Bruder. Dein Problem!"

Atsumu wollte euch beide, besonders seinen Bruder daran erinnern, dass sie heute seine Familie interviewen wollten. Denn eine Dokumentation über seine Mannschaft würde schon bald auf verschiedenen Plattformen hochgeladen werden.

Osamu war übermüdet und gereizt. Immer musste Atsumu es übertreiben. Als wäre es so schwer ein Interview zu geben. Zu seiner Schulzeit hatte Osamu dies oft getan, also was war schon dabei.

Um 15 Uhr wurde er in ein Studio zitiert, indem die Angehörigen befragt worden sind.

Die junge Dame, sah den ehemaligen Volleyballer mit funkelnden Augen an. Kurz massierte er sich seine Schläfen und atmete einmal tief ein und wieder aus. So.. jetzt konnte der Spaß losgehen..

Miya Osamu, richtig?", sprach ihn die junge Dame an und er nickte einfach nur.

Stimmt es, dass Sie ebenfalls Volleyball gespielt haben?"

„Ja, aber nur in der Oberschule", gab er preis und hoffte dass diese Fragerei bald ein Ende hatte.

Wie ist es so, mit einem Volleyballstar verwandt zu sein?"

„Es kann ziemlich anstrengend sein", meinte er und verständnislos legte sich die Stirn der Dame in Falten. Dies konnte sie wohl überhaupt nicht nachvollziehen.

"Was halten Sie denn von der neuen Haarfarbe, die sich ihr Bruder angeeignet hat. Jetzt kann man Sie beide kaum mehr unterscheiden", ein gespieltes Lachen entrann ihrer Kehle und Osamu war jetzt schon genervt von ihr.

„Ach.. Atsumu hat mich schon immer beneidet. Auch an meiner Kleidung hatte er sich immer bedient. Ich war schon immer der coolere Zwilling, also war es absehbar dass er auch dieselbe Haarfarbe wollen wird", versuchte er trocken wiederzugeben. Doch ein süffisantes Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Er könnte seinem Bruder nun richtig eins reinwürgen. Eine Rache für die letzten Jahrzehnte, die er ihn ertragen musste.

Sagt Ihnen der Name Amami Risa etwas?", in den Augen der jungen Frau blitzte Neugier hervor. Man konnte erkennen, wie sehr sie auf seine Antwort brannte.

Sie ist die Managerin und Co-Trainerin des Damenteams der MSBY Black Jackals", kam es von Osamu und ihm gefiel die Richtung, in die das Gespräch gelenkt worden war, ganz und gar nicht.

Richtig", sie lächelte leicht. „Es gab ja bereits einige Gerüchte darüber, dass ihr Bruder und die hübsche Co-Trainerin in einer Beziehung sind. Doch bestätigt wurde es von keinem der beiden. Wissen sie vielleicht mehr darüber?"

Er rechnete es seinem Bruder hoch an. Dass dieser nie eine richtige Auskunft darüber gab. Es waren lediglich Gerüchte, die nicht der Wahrheit entsprachen und dennoch zerrte es an seiner Beherrschung, so etwas vor laufender Kamera zu hören.

Frustriert stieß er den Atem aus. Er wollte gar nicht darauf eingehen.

Scheint so, als würden Sie nicht viel von Amami-san halten, oder irre ich mich?", es schlich sich ein zufriedenes Lächeln auf ihre Lippen. Als hätte sie jetzt endlich neuen Stoff für ihre Story.

Schockiert weiteten sich seine Augen.

Dann räusperte er sich kurz.

„Ganz im Gegenteil. Ri- Amami-san ist eine wundervolle junge Frau und ich denke jeder könnte sich glücklich schätzen, so jemanden an seiner Seite zu haben", er konnte den verträumt verliebten Blick gar nicht abstellen.

Also befürworten Sie diese Beziehung? Wer weiß, vielleicht klingeln ja bald die Hochzeitsglocken", lachte sie auf. Er wusste, dass sie nur versuchte Antworten aus ihm herauszukitzeln und dass solche Aussagen nur eine Methode waren, ihren Gegenüber zum Sprechen zu bringen. Dennoch ließ es ihn nicht kalt. Gott. Er hasste sich jetzt schon dafür, doch er konnte einfach nicht anders.

„Welche Beziehung?", fragte er mit Hohn in der Stimme.

Dies brachte die junge Moderatorin wohl aus dem Konzept.

S-Sie.. also Sie meinten doch-"

Er ließ sie gar nicht erst zu Wort kommen.

„Ich hab gar nichts gemeint. Sie haben von Anfang an betont, dass es sich um Gerüchte handelt, also wie kommen Sie bitte darauf, dass die beiden in einer Beziehung sind?", er klang wütend und sein scharfer Ton, ließ die junge Frau zusammenzucken.

A-Also sind die beiden kein Paar, habe ich das richtig verstanden?", sie versuchte schnell ihre Unsicherheit zu überwinden und die Fassung wieder zu erlangen.

„Nein verdammt. Sind sie nicht! Sie ist mit mir zusammen! Risa ist meine Freundin. Ich hoffe das wäre hiermit geklärt..", gereizt massierte er seinen Nasenrücken. Er konnte doch nicht ganz Japan im Glauben lassen, dass etwa zwischen Risa und Atsumu wäre.. Ob es richtig war, so etwas zu äußern.. das wusste er nicht. Doch die Erleichterung, die sein Herz überschüttete, ließ ihn befreit seufzen.

Decisions - Miya Osamu x OC/ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt