Gedankenverloren saßt du auf deinem Balkon und starrtest den Kontakt in deinem Smartphone an.
Tōru
Es war bereits eine Woche vergangen, seitdem du ihn gesehen hattest und seither befandest du dich in einem inneren Konflikt.
Wolltest du, dass er an deinem Leben teilnahm? An dem Leben, deines Sohnes.. eures.. Sohnes. Dabei lief in letzter Zeit alles so gut. Du hattest einen tollen Job, die schwierige Phase des Mutterseins war vorerst mal überbrückt. Ren machte es dir wirklich einfach, dass musstest du zugeben. Und dann war da noch.. Osamu.
Gerade jetzt schienst du wieder allmählich voranzuschreiten. Ganz unbewusst bist du dem Grauhaarigen jedoch aus dem Weg gegangen. Er hatte sich ebenso wenig bei dir gemeldet. Zumindest als du am ersten Abend, als du aus Tokio zurückkamst, nicht auf seine Anrufe und Nachrichten reagiertest. Du fühltest dich elendig, dass du ihn so ignoriert hattest. Doch war deine Laune plötzlich im Keller und so wolltest du ihm nicht gegenübertreten.
Danach hat er sich auch nicht mehr gemeldet.. aber konnte man es ihm verübeln?
Seufzend legtest du dein Handy mit dem Bildschirm voran auf den Balkontisch und sahst über die Skyline, die in der Nacht in den hellsten Lichtern erstrahlte. Wenigstens konnte dich der Ausblick ein wenig aufheitern.
Das sachte Klopfen an deiner Haustüre, ließ dich aufhorchen. Schnell eiltest du an diese, damit Ren dadurch nicht aufwachen konnte. Doch als du die Türe öffnetest, weiteten sich schlagartig deine Augen.
„S-Samu.. du?", kurz zuckten seine Mundwinkel nach oben, das lag an dem Spitznamen, den er sonst nur von seinem Bruder hörte. Er liebte ihn aus deinem Mund.
Doch dann verflog sein kurzes Lächeln wieder, als ihm bewusst war weshalb er eigentlich vor deiner Türe stand.
Tief hatte er sich verbeugt und nun warst du an der Reihe, verdutzt und mit großen Augen auf ihn zu blicken.
„Es tut mir leid. Es tut mir wirklich leid, wenn ich irgendetwas gemacht habe oder.. na ja.. ich bin nicht gut in sowas und meistens merke ich nicht, wenn ich mich daneben benehme.. dabei verurteile ich Tsumu immer dafür, dass er so schlecht mit seinen Mitmenschen umgeht, und dann bin ich kein Stück besser, wenn du mir schon aus dem Weg gehst. Sag mit bitte, was ich falsch gemacht habe, damit ich es in Zukunft besser mach-", schnell unterbrachst du seinen unnötigen Redefluss, indem du deine Arme um ihn schlangst. Genau das hattest du gerade gebraucht. Wohlig seufzt du auf, als er auch seine starken Arme um dich legte und du dein Gesicht in seine Brust schmiegen konntest.
„Du hast nichts falsch gemacht, Samu. Wirklich nicht.. ich war nur viel in Gedanken..", gabst du ehrlich zu. Es gefiel ihm zwar nicht, dass du Gedanken hattest, die dich offensichtlich von ihm fernhielten. Doch diesmal ließ er es dabei. Denn diesen Moment, wollte er keinesfalls zerstören.
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„Welchen Film möchtest du sehen?", fragte er dich, als ihr es euch auf deiner Couch bequem gemacht hattet. Es war ein einfaches, ihn zu überzeugen, reinzukommen. Und nun saßt ihr mit Knabbereien auf der Couch.
„Hm.. ich bin offen für alles", teiltest du ihm mit, denn für dich war es wirklich egal. Hauptsache, er war es der bei dir war. Du musstest dir eingestehen, dass du seine Gesellschaft unheimlich genießt und er dir gut tat. Doch was genau dahinter steckte, wolltest du nicht weiter erforschen.
Immer wieder bemerktest du, wie deine Augenlider zu fallen. Doch angestrengt, kämpftest du dagegen an. Vor allem, weil der Film neu war und du ihn noch nicht gesehen hattest. Doch den Kampf gegen deine Müdigkeit hattest du schlichtweg verloren. Als du nachgabst und schlussendlich deine Lider geschlossen hieltst, fiel dein Kopf zur Seite und stieß an Osamu's Schulter.
Sofort lief dieser rot an und versuchte auf dein Gesicht zu schielen. Die Erkenntnis, dass du wohl eingeschlafen warst, erreichte ihn schnell.
Vorsichtig legte er seinen Arm um dich und lehnte sich ein wenig zurück, damit du es bequemer hattest. Dass du dabei halbwegs auf seiner Brust lagst, war ihm bewusst und auch diese Tatsache brachte sein Inneres zum Flattern.
Ehe er sich versah, fielen auch seine Augenlider zu. Doch ihm war nicht entgangen, wie sehr du dich in sein Shirt gekrallt hattest und dieses Gefühl.. er liebte es.
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Decisions - Miya Osamu x OC/Reader
FanfictionIst es vielleicht zu spät, seine Entscheidungen zu hinterfragen oder sie gar zu bereuen. Eine gescheiterte Beziehung, ein völlig neues Leben. Damit musstest du dich auseinandersetzten. Doch nicht du warst es, die bereute. Es ist eine OsamuxReader F...