Siebzehn

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Dir war unglaublich warm, als wärst du an eine Heizung gelehnt. Der Griff um dich herum verstärkte sich automatisch, sobald du dich ein wenig bewegtest.

Schlagartig hobst du deinen Kopf an, doch bereutest es sofort.

Ein schmerzerfülltes Stöhnen, drang an deine Ohren und ungläubig sahst du in das verschlafene Gesicht des Grauhaarigen. Dieser rieb sich das Kinn, welches die volle Wucht deines Kopfes abbekam.

„E-Es tut mir leid", damit meintest du gewiss nicht nur den Schlag, sondern auch dass du unverschämterweise auf ihm lagst.

„Schon gut", murmelte er immer noch schlaftrunken und meinte damit definitiv den Schlag. Denn für das andere bräuchtest du dich in seinen Augen nicht entschuldigen. Er hatte es provoziert und auch genossen.

Gerade als du aufstehen wolltest, zog er dich nochmal an seine Brust und verschränkte die Arme hinter deinem Rücken. Dein Gesicht färbte sich in die dunkeltest Nuancen der Rottöne die es gab und seine kommenden Worte, machten es nur schlimmer.

„Noch ein bisschen, bitte..", hauchte er dir ins Ohr und eine Gänsehaut übersäte deine Arme.

„Ehm.. Mama, was macht ihr da?"

Erschrocken weiteten sich deine Augen und du standest schneller wieder auf deinen zwei Beinen, als dir lieb war. Auch Osamu zuckte zusammen und hatte sich aufrecht hingesetzt. Gott, noch nie war dir etwas so peinlich und das auch noch vor einem Kind.

„N-Nichts.. hast du Hunger?", schnell wolltest du mit dem Thema ablenken, doch Ren schien die Situation keinesfalls zu stören. Eher im Gegenteil.

Osamu hatte euch überredet, auswärts zu frühstücken. Er kannte einen Restaurantbesitzer, der Amerikanisches Frühstück anbot. Als Ren, Pancakes hörte, war es schon entschieden.

„Schmeckt es dir, Kleiner", Osamu tätschelte Ren's Kopf und sah ihm zu, wie er sich genüsslich die Gabel in den Mund schob und lächelnd nickte.

„Osamu, lange nicht mehr gesehen und heute auch noch in Begleitung", wurde er auf einmal begrüßt. Ein etwas fülligerer Mann, mittleren Alters kam an euren Tisch.

„Risa, das ist Kamado-san. Kamado-san, Risa und Ren", dabei zeigte er auf dich und deinen Sohn. Ihm war wohl nicht bewusst, dass er dich mit Vornamen vorstellte, doch das würde ihm schon bald zum Verhängnis werden.

„Hat mich gefreut, Miya-san", dabei sah er komischerweise zu dir und nicht zu Osamu, den er sowieso beim Vornamen nannte. „Ich muss wieder in die Küche, komm doch öfter mit deiner Familie vorbei, Osamu", rief er euch noch zu und du konntest den Rotschimmer auf deinen Wangen nicht verbergen. Auch Osamu sah ähnlich aus. Sein Mund öffnete sich und dann schloss er ihn wieder. Dieses Prozedere, wiederholte er einige Male.

„T-Tut mir leid, ich hätte ihn korrigieren müssen", entschuldigend sah dich Osamu an und du konntest ihm ansehen, wie unangenehm es ihm war. Ihr hattet bezahlt und verließt das Restaurant. Du warst ungewöhnlich still und der grauhaarige Miya, warf dir immer wieder besorgte Blicke zu. Gerade dann wenn er dachte, es lief gut zwischen euch, dann kam so etwas..

„Risa"

„Samu"

Zeitgleich hattet ihr eure Namen gesagt und saht euch überrascht an.

„Du zuerst", bestimmte er und sah dich fragend an, während ihr auf einen Spielplatz zulieft auf dem Ren sich ein wenig austoben konnte.

Ihr hattet euch währenddessen auf eine Parkbank gesetzt und unbeholfen spieltest du mit dem Saum deines Kleides herum.

„W-Wenn.. also.. wenn es dir unangenehm ist.. na ja.. also mit uns.. dann müssen wir das nicht tun", du warst leise, dass er sich anstrengen musste jedes Wort zu hören, was über deine Lippen kam. Gehört hatte er es zwar, doch nicht verstanden.

„Was meinst du denn?", irritiert hob er eine Braue an.

Nun sahst du ihm doch in die Augen und versuchtest deine nervösen Finger zu beruhigen.

„Wenn du mit uns unterwegs bist.. dann werden dir die Leute bestimmt öfter so etwas sagen.. also denken, dass wir deine Familie sind.. verstehst du?"

Er weitete seine Augen und wusste jetzt auf was du hinaus wolltest. Dann verzog sich seine starre Miene, zu einem sanften Lächeln. Behutsam legte er dir seine Hand auf den Kopf.

„Das macht mir nichts. Ich hatte eher befürchtet, dass es dich stört. Immerhin bist du diesen Weg alleine gegangen, sich auf deinen Lorbeeren auszuruhen.. auch wenn es nur eine Behauptung ist, wäre dir gegenüber nicht fair. Aber falls du denkst, dass es mich stört.. dann irrst du dich. Ehrlich gesagt, hat mir der Gedanke sogar gefallen.." Er nahm seine Hand von deinem Kopf und strich dir stattdessen eine Strähne hinters Ohr. Dein Herz schlug heftig gegen deinen Brustkorb und dir war langsam bewusst, dass es ständig in seiner Gegenwart verrückt spielte.

Du spürtest seinen Atem an deinem Gesicht, als er seine Stirn an deine lehnte.

„Gehst du nochmal mit mir aus, Risa?"

Decisions - Miya Osamu x OC/ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt