Dreiundvierzig

291 16 4
                                    

Es war endlich soweit. Ren's Geburtstag stand vor der Tür und du warst womöglich aufgeregter als er. Denn dein kleiner Sonnenschein, ist bereits so groß in deinen Augen. Am liebsten würdest du ihn in diesem Format behalten wollen, doch leider war dies nicht möglich.

Oikawa hatte sich bereiterklärt ihn von der Vorschule abzuholen und heim zu bringen. Osamu musste dadurch, dass er ein Restaurant besaß leider arbeiten, doch versprach er dir, eher Feierabend zu machen, damit er bei eurem Ausflug mit dabei sein konnte.

Dein Exfreund verkündete, dass er eine Überraschung für euch geplant hätte und ihr auch jeden Gast, den ihr dabei haben wollt, rufen dürftet. Du konntest dir nicht ansatzweise vorstellen, was er vorhatte. Doch widerwillig ließt du dich darauf ein. Vor allem, weil er sich wie ein kleines Kind darauf freute.

Als es an deiner Tür klingelte, trugst du noch deine Schürze. Du warst nämlich gerade am Backen.

Mit dem Ellenbogen hattest du die Türe geöffnet und Oikawa hielt in seiner freudigen Begrüßung inne, als er dein Outfit musterte. Er konnte seine Augen kaum von dir abwenden. Wieso musstest du auch so verdammt süß sein.

Die Pandaschürze, die dir viel zu groß war. Deine zerzausten Haare, die du vergeblich versucht hattest in einem Dutt zu bändigen. Und dann die Krönung: das Mehl in deinem Gesicht.

„Mamaaa, hast du etwa schon welche gebacken?", Ren war Feuer und Flamme, als er den Duft wahrnahm und deine Erscheinung sprach Bände.

Sein Einwurf riss Oikawa aus seiner Trance und auch er vernahm den Duft von lieblichem Gebäck.

Milchbrötchen.

Sein schelmisches Grinsen wurde immer präsenter, als er sah wie du den restlichen Teig aufrolltest.

Er wusste doch, dass er dich dazu bringen wird für ihn Milchbrötchen zu backen.

Die erste Ladung hattest du bereits aus dem Ofen geholt und ließt sie auf der Küchenzeile abkühlen. Als Oikawa den Anschein machte, eines von ihnen zu stibitzen.. schlugst du ihm auf den Handrücken.

„Lass das!", ermahntest du ihn.

„Aber.."

Du unterbrachst sein Schmollen sofort und schieltest auf die Uhr.

„Die sind nicht für dich!"

„Du bist so gemein Risa-chan...", weinte er vor sich hin und setzte sich mit Ren zusammen aufs Sofa. Er war das erste Mal in deiner Wohnung und betrachtete alles mit Argusaugen.

In deiner Vitrine sah er etwas, was einem Fotoalbum glich. Zaghaft stand er auf und lief darauf zu.

„Darf ich?", rief er in deine Richtung.

Du wusstest nicht um was es ging, doch warst du auch viel zu beschäftigt um dich jetzt damit zu befassen.

„Fühl dich wie zuhause", riefst du zurück und hofftest inständig, dass du diese Worte nicht bereuen würdest.

Oikawa blätterte die erste Seite auf, die dich mit deiner verstorbenen Mutter zeigte. Er wusste wie viel sie dir bedeutet hatte und hatte sich damals immer gewünscht, dir den Schmerz der durch ihren Verlust geschuldet war, nehmen zu können..

Schnell blätterte er weiter.

Ein ehrliches Lächeln umspielte seine Lippen, als er ein Babyfoto seines Sprösslings sah. Automatisch huschte sein Blick zu diesem, und sah ihn kurz an, wie er mit seinen Bauklötzen hantierte.

Es waren viele Bilder von dir und Ren, als ihr noch im Ausland wart und er konnte so einige Einblicke eurer vorherigen Jahre entnehmen.

Am Ende angekommen, wollte er gerade das Fotoalbum zuklappen, als er die Spitze eines Bildes herausschauen sah.

Neugierig wie er war, sah er sich dieses eine Bild sofort an.

Sein Herz raste so schnell, als er es erkannte.

Ein Bild von eurer Schulzeit. Es zeigte euch beide, wie ihr an der Schulmauer standet und er dir lässig den Arm um die Schulter warf. Verliebt saht ihr euch an und sein Herz wurde ganz schwer, wenn er daran dachte, dass er das alles kaputt gemacht hatte..

Doch die negativen Gedankengänge, wurden von einer Frage übertönt..

Wieso hattest du dieses Bild behalten?

Decisions - Miya Osamu x OC/ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt