Einunddreißig

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Ein Klopfen ertönte und daraufhin eine, dir mittlerweile allzu bekannte Männerstimme.

„Risa-chaaaan, hallo?"

„Ich werde ihn umbringen", murmelte Osamu neben dir.

Eilig zogst du dir einen Morgenmantel über und eiltest zur Türe. Wenn er so weitermachen würde, wäre es das mit Ren's Schlaf gewesen.

Schnell hattest du ihm die Türe geöffnet. Kurz ließ er den Blick über dein Antlitz streifen und wurde daraufhin sofort rot. Mit abgewandtem Gesicht, murmelte er etwas vor sich hin.

„I-Ist Samu zufällig hier", wie auf Kommando stellte sich Osamu neben dich hin und stützte sich mit dem Arm am Türrahmen ab. Dass er dabei nur seine Boxershorts trug, war seinem Zwilling nicht entgangen. Ein verschmitztes Grinsen legte sich auf seine Lippen, als er von seinem Bruder zu dir sah. Mit wackelnden Augenbrauen, blickte er in die grauen Augen seines Zwillings.

„Bist du zum Nerven gekommen, oder wieso störst du?", bei seinem gereizten Ton wärst du am liebsten zusammengezuckt. Jedoch liefst du stattdessen rot an. Es war so offensichtlich, dass ihr gerade beschäftigt wart..

„Ich hab meinen Schlüssel verloren..", schmollte Atsumu und du batst ihn herein, damit ihr nicht weiterhin im Hausflur standet.

„Kannst du dir nicht wenigstens etwas anziehen, ist ja widerlich", tönte Atsumu angewidert, dabei rümpfte er theatralisch seine Nase.

„Du Penner, wir haben uns jahrelang ein Zimmer geteilt und außerdem kannst du gerne wieder gehen, schlaf doch unter einer Brücke"

„Du Arsch.. ich versteh gar nicht, was du an dem findest Risa-chan", beleidigt verschränkte er die Arme vor der Brust. Erledigt seufzt du und lehntest dich an die Couch.

„Was machst du denn jetzt, musst du den Schlüsseldienst rufen?", fragtest du leicht besorgt.

„Unsere Eltern haben meinen Ersatzschlüssel, aber ich wollte nicht mitten in der Nacht nach Kobe fahren-"

„Ja, dann belästig lieber uns..", murmelte Osamu genervt.

„Wieso hast du denn keinen Ersatzschlüssel von ihm? Immerhin wohnst du doch viel näher, als eure Eltern?", verunsichert sahst du zwischen den beiden hin uns her.

„Genau aus diesem Grund. Damit er mich nachts nicht nervt, wenn er MAL WIEDER seinen Schlüssel verliert", verstehend summtest du. Schien so, als würde das wohl häufiger vorkommen.

„Kann ich jetzt bei dir bleiben, oder was?", etwas entrüstet sah Atsumu seinen Zwilling an. Er würde ihn doch nicht auf die Straße schicken, oder?

Frustriert seufzte Osamu und setzte gerade zum Antworten an. Doch du kamst ihm zuvor.

„Das ist doch kein Problem, oder Samu? Immerhin bleibst du doch bei mir, dann ist dein Bett doch frei", vorsichtig grinst du in Atsumu's Richtung, dessen Augen anfingen zu strahlen. Endlich hatte er jemanden gefunden, der seinen Bruder einlullen konnte - zu seinen Gunsten.

„Von mir aus..", brummte Osamu und versuchte seine verräterische Röte zu überspielen.

„Verhüten nicht vergessen!", rief euch Atsumu noch zu, bevor er in Osamu's Wohnung verschwand. Peinlich berührt hieltst du dir das Gesicht zu. Dein Nebenmann massierte sich bereits die Schläfen. Sein Zwilling hatte ihm üble Kopfschmerzen zugesetzt.

„Tut mir leid..", meinte er leise. Gott, wieso musste sein Bruder auch so ein Volltrottel sein.

„Schon gut", winkst du ab und ein kleines Kichern entrann deiner Kehle. Mit einem leichten Lächeln sah Osamu dich an. Jedes Mal, wenn er es hörte, könnte man meinen, er verliebte sich ein bisschen mehr in dich.

„Aber jetzt wird geschlafen!", bestimmst du und zogst ihn mit ins Schlafzimmer.

Von hinten zog er dich an seine Brust. Du konntest seinen warmen Atem an deinem Nacken spüren. Erst vermutetest du, dass es dir wohl schwerfallen würde einzuschlafen. Denn dein Herz machte viel zu viele Luftsprünge. Doch mit seinem Duft, der dich umhüllte, wurden deine Augenlider immer schwerer.

Decisions - Miya Osamu x OC/ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt